Es ist schon seltsam, welche Blüten Katzen"liebhaberrei" betreibt.
Ausgehend vom Eingangsposting (ich habe schon mehr gelesen als das):
Es gibt so viele arme Tiere in diversen Heimen.
Warum nimmt man sich nicht dieser armen Seelen an?
Warum kauft man eine Katze um xxx hundert Euro?
Und floriert damit den Handel mit Seelen? Wo andererseits Seelen darauf warten auch ein Heim zu bekommen.
Mich würde wirklich interessieren warum das für jemand der eine Katze will so wichtig ist.
Für mich ist ein jede "einfache" Katze so liebeswürdig.
Warum muss es eine Rasse sein?
Was fasziniert Euch dabei?
Im Moment ist es ja gerade die Main Coon. Zumindest in meinem Umkreis.
Warum?
Mir ist gerade die zweite "normale" Katze zugelaufen.
Hoffe sie wird bald zahm - hab die volle Freude mit ihr.
Wozu Tiere kaufen? Um xxx Euro?
Wenn soviele ein liebevolles Zuhause suchen...
Ich meine - Kinder kauft ma ja auch nicht - um die perfekte Familie zu haben
Glg XXXYYYZZZ
wird doch schon per Frage suggeriert, dass Rassekatzen
käufer per se schlechte Menschen sind. Pfui!
Ich bin 49 Jahre alt und mit Katzen aufgewachsen. Ich kenne alles: Klassische Hofkatzen, deren Natur selber regelt. Hat sie. Und die Katzen, die ich als Kind gezähmt habe, wurden an Höfe verschenkt, deren Kinder auch mal zahme wollten.
Es waren im Schnitt immer so ca. 15 Katzen am Hof.
Dann ist nach Umzug ein 6 Wochen alter Zwerg von unserem Hund auf einen Baum gescheucht worden. Kam von der Nachbarin. Wurde mir geschenkt. Die musste natürlich "einmal Mama werden" vor der Kastra (ich rede von den 80gern). Wurde sie auch. 2x.
Dann habe ich mich intensiver informiert, habe das "ist alles nunmal so" nicht mehr ungefragt hingenommen. Ab da gabs nur noch Kastraten.
Ich habe Mitte der 80ger in einer Hunde- und Katzenpension gearbeitet und dort diverse Rassekatzen kennen gelernt. So auch Norweger. Charakter und Aussehen haben mich völlig umgehauen.
Ende der 90ger habe ich mir diesen Traum erfüllt! Einen Norwegermix vom Hof! Er war wirklich ein Traumkerl.
Nach seinem Tod habe ich mich INTENSIV mit der Rasse beschäftigt. Und dann wollte ich einen "echten" Norweger. Einen, der nachweislich nicht gemixt ist, der nicht nur so aussieht als ob.
Ich wollte nicht mehr "auf den Stammbaum schei*en".
Und ich bekam den zweiten Traumkater. Mit Stammbaum. Im Gepäck gleich noch seine Halbschwester, ein Unfallwurfkind. Ohne Stammbaum. Ohne Geld. Beide durften in den Freigang.
Ich höre schon die Aufschreie: "uuuuuuhhhh... das KANN ja gar nicht seriös sein! Pöse! Unfallwurf! Freigang! Geht ja GAR NICHT!"
Es ist auch nicht alles prima gelaufen. Aber alles gecheckt und Smørre hat einen hervorragenden Stammbaum. Smilla hat die "halben, gleichen" Linien.
Ich bin da echt guter Dinge!
😀
Und dann kam Ida. Verkauft als Zuchtkatze, überfordert vom neuen Besitzer landete sie bei uns. Unkastriert angeboten und hier eingezogen. Sie ist (natürlich LÄNGST kastriert) so klasse!
Tja, und dann lebten hier noch zwei Tierheimkatzen, die 2012 und 2014 verstorben sind.
Ach ja, Kimi gibts auch noch. Vom Hof geholt, völlig verrotzt, ungeimpft und nach Abholung gleich zum Tierarzt und in Quarantäne gestopft.
Längst völlig genesen, ultra gut drauf und auch in Teilzeitfreigang.
Ich habe- und liebe sie ALLE!
Hätte ich die 3 Norweger aus dem Tierschutz, wäre ich vermutlich ein "Retter". So bin ich nur Käufer.
Das ist mir völlig egal.
Wichtig ist, dass es allen 4 Katzen gut geht, dass sie sich wohl fühlen und dass sie eben nicht ins Tierheim müssen.
Schade ist, dass die meisten Vorurteile gegen Rassekatzen von Menschen kommen, die sich gar nicht mit Rassen beschäftigt haben, oder gar welche kenne.
Umgekehrt ganz genauso. Die Vorurteile gegen Tierheimkatzen von Menschen die Rassekatzen haben und nie im Tierheim waren.
Wenn es um Toleranz für Katzen geht, finde ich erschreckend, wie intolerant Katzen"liebhaber" sind.