Das ist nicht richtig. Ich bin seit 2011 hier registriert und habe sehr viel und sehr oft hier gelesen, auch wenn ich nichts geschrieben habe. Diese Hetze auf Menschen, die nicht sofort in allen Belangen der Forumsmeinung zustimmen, gab es früher tatsächlich nicht.
Ich bin noch einige Jahre länger in diesem Forum und ganz am Anfang gab es dieses Art der Diskussion, dieses Ausmaß und dieses "Festbeissen" an Themen nicht....aber es gab damals auch niemanden, der auf 30qm zwei Kitten gehalten hat, weil allen klar war, dass ein gewisses Minimum sein muss, damit sich Wohnungskatzen relativ wohlfühlen können.
Ich bin betroffen, wie oft neue User mit der Frage reinschneien..."Reichen 35qm aus?"
Mit einer gesunden Einschätzung sollte man sich diese Frage selbst beantworten können. Aber es geht oft nicht darum, ob sich die Katzen damit wohlfühlen, sondern ob der Mensch aufgrund eines eigenen Bedürfnisses der Katze/den Katzen zumuten kann, auf diesem sehr begrenzten Raum zu leben.
Neben einem gewissen Minimum an Lebensraum kommt es eben auch viele andere Dinge an. Ein teurer Kratzbaum, teures Futter und teures Irgendwas macht das Leben der Katze nicht automatisch besser.
Ein Mensch mit weniger Einkommen (oder jemand, der nicht den Preis zahlen möchte) kann u.U. viel einfallsreicher, ideenreicher den Lebensraum gestalten, als Menschen, die Wert auf sehr hohe Qualität legen.
Manchmal sind es die kostenlosen Dinge, die den Katzen viel Freude bereiten, es ist auch die gemeinsame Spielezeit mit dem Menschen, wenn er sich bemüht immer neue Anregungen anzubieten.
Eine gewisse Größe des Wohnraums ist m.E. durchaus wichtig und wenn sie dann nicht so arg groß ist, sollte man im Sinne der Tiere von Kitten und Jungkatzen Abstand nehmen.
Ob der Tod wirklich die "bessere Lösung" ist, bezweifel ich. Katzen sind kompromissbereit und können sich vielen Situationen anpassen.
Jungkatzen gehören m.E. nicht in eine 35qm große Wohnung, ein älteres Katzenpaar dagegen kann sich mit großer Wahrscheinlichkeit sehr wohlfühlen, wenn der Mensch ausreichend Anregungen anbietet.
"Glücklicher" wären sie vermutlich trotzdem in einer 80qm großen Wohnung, weil sie sich trotz des Alters mehr bewegen könnten.
Es ist kein Optimum, aber ein individuelles Optimum und das individuelle Optimum kann ein gutes Optimum sein.
Und bei weit über 41.000 Katzen in deutschen TH sollte man ein gutes Mittelmaß zwischen Minimum und hohem Standard finden und das kann für eine Katze etwas über dem Mittelmaß sein, für eine andere etwas darunter, weil die individuellen Voraussetzungen schwieriger sind.
Und noch mehr betroffen machen mich Aussagen wie "Ich habe das kostenlose Futter von XY weggeworfen, weil meine Katzen so etwas nicht fressen sollen!"
Es ist eine ganz persönliche Entscheidung (von einem selbst und der eigenen Geldbörse), was man füttern möchte, aber die Arroganz und Überheblichkeit zu haben, Futter wegzuwerfen, weil es zu minderwertig ist, zeigt große Respektlosigkeit.
Menschen, die Streuner füttern, würden sich über dieses Futter sehr freuen....und die Katzen noch einmal mehr.
Manchmal schwindet die Verhältnismäßigkeit und die realistische Einschätzung von Minimum, Mittelmaß und hohem Standard, der an Luxus grenzt.