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Zu Nike, also nachhaltiger Tierschutz, gute Tierhaltung und das Sterben.
Ich glaube, Nike wollte mit dem Beispiel des Fundhundes, den sie nicht behalten, sondern im TH abgegeben hat, wo er letztlich keine Vermittlungschance hatte, nicht aussagen, dass der Hund sterben gehen sollte, sondern eben, dass ihre eigenen Ressourcen beschränkt sind.
Auch das gehört für mich zum nachhaltigen Tierschutz: dass man nicht mehr Tiere aufnimmt, als man händeln kann.
Da sind die Vorstellungen, was man händeln kann, sicherlich sehr unterschiedlich!
Es gibt die Mehrkatzenhalter, die relativ große Gruppen haben (ich sage mal, über 6 Tiere, um einfach mal eine Zahl zu nennen), es gibt welche, die sagen, mehr als die zwei, die ich habe, geht nicht.
Menschen, die langjährig im aktiven TS unterwegs sind, sehen das wahrscheinlich deutlich lockerer als diejenigen unter uns (zu denen ich ja auch gehöre), die mit ihren Tieren relativ zimperlich umgehen (auf mich persönlich bezogen 😉) und eher einmal zu oft zum TA rennen als einmal zu selten und lieber einen Kratzbaum zu viel als einen zu wenig aufstellen.... 😳
Helicopter-Dosi? 😱
Da gibt es dann eben auch eine Gruppe von 10 eigenen Notfellchen plus vier Streuner und noch einige Pflegekitten dazu, und alle sind happy und freuen sich (aber die leben dann auch nicht auf 50 qm 😎).
Aber ich denke, wir reden hier nicht zwingend über die sehr aktiven TS, sondern über die Feld-Wald-Wiesen- und eben auch uns Helicopter-Dosis.😉
Ich persönlich habe auch nicht das Gefühl, dass diejenigen, die von einer vorhandenen Wohnfläche von 90 oder mehr qm schreiben, sich da aufplustern und was dazudichten (jedenfalls ich habe das nicht nötig, sry), sondern es gibt da eben auch viele Foris, die im ländlichen Raum wohnen, wo die Mieten bzw. die Kaufpreise für Wohnraum günstiger sind als im Zentrum der Großstadt, und natürlich gibt es auch verheiratete User mit Doppelverdienerstatus und Familien mit Kindern (die ja auch mehr als 50 qm Wohnraum brauchen). Also nicht nur die "mad catlady" - Single und mit 20 Katzen in der Hütte 😉.
Klar gibt es Katzenhalter, auch hier im Forum, die erst am Anfang des Berufslebens stehen und deswegen keine große Wohnung haben können; es gibt die, die arbeitslos oder verrentet sind und aus finanziellen Gründen beschränkten Wohnraum haben. Und alle, die mit den großen Wohnungen und die mit den kleinen, lieben ihre Tiere gleichermaßen, denn sonst wären wir alle nicht in diesem Forum angemeldet und würden uns gegenseitig die Köppe einschlagen! 😀
Für mich persönlich ist aber eben auch ein ganz wichtiger Aspekt in der Tierhaltung, dass alles passt!
Nicht nur räumlich, sondern eben auch in der Katzengruppe!
Ich persönlich hätte sicherlich viel Spaß daran, noch ein paar Oris zu haben, die mit mir kuscheln, die spielen wollen, denen ich bei ihren 5 Minuten zugucken kann.
Nur, der kleine Wermutstropfen: keine unserer vorhandenen Katzen hätte was davon, sondern wir haben hier die optimale Gruppengröße mit vier Katzen, und mehr wäre Stress für die vorhandenen Tiere, aber letztlich auch für mich.
Das gilt sowohl für Stammbaumtiere als auch für den TS-Gesichtspunkt!
Ich habe hier im Forum, gerade im Notfellchenbereich, schon sooooo viele Katzen gesehen, die ich sofort spontan hätte klauen wollen, aber da muss einfach auch die Vernunft walten!
Mitleid allein macht noch keine gute Tierhaltung, isso!
Mitleid allein trägt einem vielleicht den Beifall und die Bewunderung des Forums ein, was man "alles möglich gemacht" hat. Auch gegen alle Vernunft, auch gegen alle Wahrscheinlichkeiten!
Vielfach mag das gut gehen, dann freut es mich auch wirklich, aber: welcher zuvor bewunderte Notfellchenretter hat wirklich die Größe, dann auch zuzugeben, dass es schief geht, und das Fellchen wieder abzugeben?
Die Dunkelziffer dürften dann wahrscheinlich etwa genauso viele sein, wie die, denen unterstellt wird, dass sie sich als Kleinwohnungsbesitzer nicht trauen, über ihre Wohnungsgröße zu schreiben.....?
Wenn eben kein Beifall mehr kommt? Wenn man eben doch zugeben muss, dass es ein Griff ins Klo war?
Klar, souveräne TS-Leute bekommen das hin, aber bei denen, die sich im Glanze des Rettens sonnen, sind ja eben auch Helfer dabei (wie in allen menschlichen Bereichen), die mit einem Scheitern bzw. mit potentieller Kritik nicht umgehen können. Ist alles menschlich und insofern auch nicht negativ zu verurteilen.
Aber genau wegen solcher Möglichkeiten ist mein persönlicher Weg zu sagen, dass es unserer Katzengruppe von drei Damen und einem Kater nicht gut tun würde, wenn ich - Wohnungsgröße und -ausstattung hin oder her! - noch eine oder zwei Katzen dazu setzen wollte, aus welchen Gründen auch immer (egoistische Rassekatzenhaltung oder edles Notfellchenretten)!
Und dann lasse ich die betreffende Katze, die mir ans Herz rührt, lieber im TH oder würde sie dort hinbringen, damit sie professionelle Vermittlungschancen hat, als dass ich sie mit meinen vorhandenen Tiere vergesellschafte und einen Haufen Stress, gerade unter den Handicats, riskiere und dass die Gruppe als solche in Trümmer geht!
Wie gesagt, die Blickwinkel und Meinungen sind da durchaus unterschiedlich, und ich bin kein aktiver Tierschützer, sondern kann gut mit dem Label der Helicopterfraktion leben...😉
LG