bunteriro hat gesagt.:
Das Argument mit den fühlenden Pflanzen spricht auch nur pro vegetarisch/vegan. Denn falls Pflanzen wirklich fühlen und leiden können, dann wäre es folglich immernoch bessser sie direkt zu essen, als für 1 kg getötetes Tier ein Vielfaches an getöteten Pflanzen zu verbrauchen. Ein Mischköstler "produziert" damit mehr Leiden als ein Vegetarier/Veganer, ganz unabhängig von leidenden oder nicht-leidenden Pflanzen.
Deine Argumentation ist aber nur dann zutreffend, wenn:
- du die
Anzahl der getöteten Leben/Individuen als Wertmaßstab nimmst (wäre es deiner Meinung nach ethisch dann eher vertretbar, „große“ Tiere zu essen wie z.B. Rind, Pferd, Schwein, anstatt „kleine“, wie Huhn oder Kaninchen, weil ja ein großes Tier mehrere Menschen sättigen kann und somit im Verhältnis weniger Leben „geopfert“ werden müssten?). Ist das ethisch korrekt? Darf man zugunsten der Anzahl der getöteten Leben das individuelle Recht auf Leben hinten an stellen?
- du außer acht lässt, dass sich nicht alle Anbauflächen, auf denen heute Tierfutter angebaut wird, gleichzeitig als Anbauflächen für menschliche Nahrung eignen.
Das Argument mit den fühlenden Pflanzen spricht keinesfalls pro vegetarisch/vegan. Im Gegenteil: Vegetarier und Veganer sind demnach auch Mörder!
😉
Wenn du dich so ernähren willst, dass du weder Tiere noch Pflanzen tötest, dann musst du Frutarier werden:
focus hat gesagt.:
Frutarier wollen nämlich nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen schützen. Sie essen darum ausschließlich Früchte wie Obst, Beeren, Nüsse oder Samen, die sie ernten können, ohne die Stammpflanze zu schädigen. Gemüsepflanzen stehen deshalb nicht auf ihrem Speiseplan. Denn durch den Verzehr von Blättern, Stielen oder Wurzeln würde die Pflanze zerstört.
Quelle:
http://www.focus.de/gesundheit/erna...-alles-was-von-baeumen-faellt_aid_542961.html
Wenn du das nicht willst, musst du dich fragen lassen, warum du menschliches UND tierisches Leben über pflanzliches stellst.
bunteriro hat gesagt.:
Aber die eigentliche Frage dieses Themas war wohl auch nicht auf Extreme zugeschnitten, sondern auf unseren Alltag. Wir sind nicht gezwungen unsere Hunde und Katzen zu essen. Wir sind aber auch nicht gezwungen Rinder, Schweine und Hühner oder andere "Nutztiere" zu essen. Und da diese Notwendigkeit nicht besteht, müssen andere Dinge unser Verhalten leiten. Mich hat meine ethische Einstellung dazu bewegt, dass ich kein Fleisch mehr esse. Jemand mit einer anderen Einstellung sieht im Fleischverzehr keine ethischen Probleme. Aber wir könnten es uns doch locker leisten auf die Tötung von Nutztieren zu verzichten. Warum tun wir es nicht?
bunteriro hat gesagt.:
Bisher konnte mir wirklich keiner standfeste Argumente für Fleischverzehr nennen. Geschmack? Ist Sache der Gewohnheit (und der Gewürze). Kultur? Ist nichts festes, über Zeit und Raum sehr variabel. Lebensnotwendig? Unmengen vegetarisch lebender Menschen früher und heute sind nicht an Fleischmangel gestorben. Gesundheitsfördernd? Ungesund wird es bei unausgewogener Ernährung, egal ob mit oder ohne Fleisch.
...
Mediziner und Ernährungswissenschaftler sind sich keineswegs einig darüber, dass vegetarische/vegane Ernährung der omnivoren überlegen ist. Vielmehr ist es eher so, dass sich die Mehrheit der Experten für eine omnivore Ernährung mit maßvollem(!) Fleischkonsum ausspricht.
chrissie hat gesagt.:
Ausserdem gibts hier in der Umgebung auch Bauernhöfe, bei denen man auch direkt einkaufen kann im Hofladen.
Gut, aber damit verursachst du 2 neue Probleme:
Du musst zum Hofladen in der Umgebung mit dem Auto fahren (Umweltverschmutzung) und du musst das Fleisch, welches du kaufst, lagern. Also muss evtl. ein zweiter Gefrierschrank her, der betrieben werden muss (erhöhter Stromverbrauch -> erhöhte Umweltbelastung und Kosten).
chrissie hat gesagt.:
Es gibt doch wohl anderes zu essen als Fleisch....auch in Notzeiten...warum schreibst Du nicht, dass Du Deine Zimmerpflanzen isst... ????
chrissie hat gesagt.:
Da ich Fleisch nicht als meine Hauptnahrungsquelle ansehe, was ja anscheinend aber generell die meisten Menschen tun, wäre mein erster Gedanke bei einer Hungersnot sicher nicht, wie der Schenkel von Pali oder Mica schmecken würde (an Couscous ist eh nichts dran). Ich würde dann wohl eher meine Zimmerpflanzen aufessen, Rinde von Bäumen, Gras etc...
Mit welcher Begründung machst du denn einen Unterschied zwischen der Wertigkeit von tierischem und pflanzlichem Leben? Wo ziehst du die Grenze und warum?
chrissie hat gesagt.:
Ne Chance hatten sie, als wir noch mit der Keule schwingend, hinter den Tieren hergelaufen sind, also zu der Zeit, als wir noch gejagt haben (so wie es ja alle anderen fleischfressenden Tiere auch tun).
Das hörte mit dem Moment auf, als wir begonnen haben, gezielt Tiere zum "Verzehr" zu züchten.
Es leben heute 7 Mrd. Menschen auf der Erde. Würden die alle in die Wälder einfallen, um ihren Hunger nach Fleisch zu stillen, wären diese binnen kürzester Zeit „leergejagt“.
Krissi007 hat gesagt.:
Wie wäre es im Umkehrschluss, wenn die Tiere auf dem Geschmack vom Menschenfleisch kämen?
Rein aus Ernährungssicht, etliche Tiere sind Fleisch- oder Allesfresser, also wir würden ja schon in ihren normalen Speiseplan passen.
Wir fänden es sicher nicht gut. Aber warum dürfen wir uns das Recht herausnehmen, was wir anderen nicht billigen, obwohl wir uns ohne Fleisch entgegen den reinen Fleischfressern auch gut ernähren können.
Ich denke nicht, dass dich ein Raubtier verschonen würde, wenn es Hunger hätte.
Und beispielsweise einem Löwenweibchen wäre im Fall der Fälle das Überleben ihres Nachwuchses sehr viel mehr Wert als dein Leben. Die würde nicht lange fackeln, zur Erhaltung ihrer selbst und ihrer Art dein Leben opfern und sich über Ethik und Moral keinerlei Gedanken machen. Das tun nur die Menschen.
Das Raubtier kennt sehr wohl den Unterschied zwischen eigenem Nachwuchs und fremder Spezies und - im Gegensatz zu manch menschlichem Zeitgenossen - ist ihr der eigene Nachwuchs wichtiger.
Viele Grüße
Liloe