Wieso darf ein Tierhalter, der ein Platz für jedes einzelne Kitten sichern kann (entweder in Bekanntenhände oder oder), dann nicht genau das selbe bestimmen dürfen, wenn er nicht verantwortungslos handelt?
Kein sozial kompetenter Mensch mit hinreichendem Logikverstand verpaart kranke Tiere (und hier beginnt für mich die Grenze!) ACHTUNG ACHTUNG ACHTUNG!
Ich rede von einem Menschen, der gesunde Tiere (egal ob Rassekatze oder nicht) hat und gern einen Nachkömmling von ihnen selbst behalten würde oder oder oder. Jemand, der sich hinreichend mit dem Thema der Verpaarung (Genetik, Infektionskrankheiten, Geburtsvorbereitung etc.) beschäftigt und alle Vorkehrungen getroffen hat, darf sich doch dafür entscheiden. Ich finde das in Ordnung.
Zu der Untersuchung auf Erbkrankheiten:
Kein Vermehrer macht sich die Mühe. Stimmt. Unterschreib ich so.
Aber die Leute, die einen Wurf verantwortungsvoll planen (das hat nichts mit Vereinszugerhörigkeit zu tun, sondern mit Respekt vor und Liebe zu den Tieren!) tun es und die würde ich nicht als Vermehrer bezeichnen.
Und hier fängt doch schon dein Zirkelschluss an, Liwy:
Auf der einen Seite behauptest du, dass kein vernünftiger Mensch erbkranke Tiere miteinander verpaart.
Zwei Absätze weiter gibst du zu, dass sich kein VERMEHRER die Mühe machen wird, genau diese Tests vorher zu machen. Natürlich nicht! Sonst kommen ja auch die Kosten für den Dumpingpreis nicht wieder rein! *schnaub*
Und: wie, bitte, soll ein vereinsloser Katzenhalter, der seinen Kater auf seine Kätzin setzt, die üblichen 600+ Euro je Kitten realisieren (vorausgesetzt, er will und kann nicht den ganzen Wurf behalten - wobei eine Wurfstärke von 10 Kitten, wie bei Pfötchen, ja nicht völlig unrealistisch ist, je nach Rasse), wenn er den Preisunterschied zum Vermehrer nicht durch den Stammbaum wettmachen kann?
Das Szenario, das du aufbaust, um vereinslose Vermehrerei argumentativ zu legitimieren, ist doch völlig lebensfremd!
Das mag für den Lastramihalter mit seinem Ooops-Wurf zutreffen, also dass er (ohne Gentests usw.) die Kittten halbeswegs sinnvoll großzieht und dann für eine nicht kostendeckende Schutzgebühr in gute Hände gibt (oder - falls es glücklicherweise ein sehr kleiner Wurf ist - die beiden oder das eine Kitten selbst behält).
Der Halter von Stammbaumkatzen, der vereinslos züchten will und dies auf einem hohen gesundheitlichen und auch haltungstechnisch hohen Niveau tun will, wird immer das Problem haben, dass er seine Kitten - und umso mehr bei massenhaft gezüchteten Rassen wie eben den Briten oder den Coonies! - nicht ohne Stammbaum zum Züchterpreis loswird. Und da schon Vereinszüchter nicht kostendeckend züchten können (jedenfalls dann nicht, wenn sie einen so hohen Standard an ihre Katzen anlegen, wie er hier auch im Forum zum Ausdruck gebracht wird!), wird der Verlust des "verantwortungsvollen Vermehrers", wenn man ihn mal so nennen will, also des auf verantwortungsvollem Vereinsniveau züchtenden stammbaumlosen Katzenhalters, je Kitten umso höher sein ----- und sich diese Art der Katzen"zucht" dann zwangsweise auf sehr, sehr gut situierte Leute beschränken müssen....
Für wie realistisch hältst du das, Liwy? Und welche Gründe sollten dann diese vereinslos vermehrenden Katzenhalter davon abhalten, eben doch in einen Verein zu gehen, damit sie eben die Stammbäume bekommen und die Katzen teurer verkaufen können angesichts der massivsten Konkurrenz der Vermehrer mit den 300-Euro-Kitten?
Ich sage nicht, dass wirkliches Vermehren vertretbar wäre, das heißt: Tiermessi (wie du es so treffend bezeichnet hast) lässt Kater auf Katze und schaut, was dabei raus kommt und verschleudert die armen Kätzchen viel zu früh und vermutlich nicht ausreichend medizinisch versorgt in unbekannte Hände und streicht sich dann ein paar Hunderter ein oder behält die süßen Tierchen, weil sie alle sooooooo niedlich sind.
Tiermessie und Vermehrer hast du, sry, absolut nicht verstanden. Ein Tiermessie ist ein Mensch, der - gutwillig und auf das Beste bedacht - objektiv zu viele Tiere hält und aufgrund mangelnder Ressourcen den Tieren dann nicht mehr gerecht werden kann. Die Tierhaltung wächst ihm dann über den Kopf, meist fehlt die Einsichtsfähigkeit des Tiermessies, und es ist Hilfe von außen für die Tiere notwendig.
Der Antrieb des Tiermessies ist im überwiegenden Fall fehlgeleitete Tierliebe, also der Gedanke, dass die Tiere es ausschließlich bei ihm gut haben und allein er für die Tiere optmal sorgen kann. Nicht selten steckt seitens des Tiermessies eine psychische Erkrankung dahinter, wie auch bei anderen Messie-Krankheiten. Vielleicht informierst du dich einmal bei deinen humanmedizinischen Eltern nach dem Krankheitsbild?
Auf dieses Krankheitsbild, also die fehlgeleitete eigene Wahrnehmung des Tiermessies betreffend das Wohl seiner Tiere (an seiner tief empfundenen Empathie und Tierliebe wird niemand zweifeln!), habe ich mich bei meinem Beitrag oben bezogen.
Der Vermehrer ist eine andere Kategorie. Das deckt sich nicht zwangsläufig!
Du denkst echt zu sehr in Schubladen. - Weswegen ich nur noch auf deine Frage bezüglich meines Briten zusprechen komme.
Ich habe ihn als Kastrat abgeholt und habe nie mit dem Gedanken gespielt jemals selbst Nachwuchs zu haben. Ich habe dafür viel zu wenig Zeit und bin ja auch ein reiner Katerhaushalt hier. Ich wollte damit nur verdeutlichen, dass man ein Tier (vom Wesen/Charakter etc.) so toll finden kann, dass ich nachvollziehen kann, wenn jemand Nachkömmlinge seines Lieblings haben will (wir leben schließlich alle nicht ewig).
Nein, es geht hier nicht um Schubladendenken, es geht darum, ohne Kompromisse und konsequent das Vermehrertum zu beseitigen, auch wenn es auch weiterhin ein schwieriger Weg sein wird! Nicht zuletzt ja auch dank solcher gedankenloser Beiträge wie von dir!
Und wieder gebetsmühlenartig:
1) Es gibt zu viele Streunerkatzen, die sich unkontrolliert vermehren. Streunerkatzen müssen kastriert werden, um das Katzenelend einzudämmen.
Da die Streunerkatzen herrenlos sind und die öffentliche Hand sich nicht zuständig fühlt in Deutschland, müssen Tierschutzinitiativen her, um die unkontrollierte Vermehrung von Streunerkatzen zu vermeiden und um die Katzen zu kastrieren. Also das Geld aufzubringen und die Kastraaktionen durchzuführen.
2) Es gibt zu viele Bauernkatzen, die sich unkontrolliert vermehren. Rest siehe oben.
3) Es gibt zu viele Ooops-Würfe von unwissenden Lastramihaltern. Rest siehe oben.
4) Man möchte ja vermuten, dass es bei den Käufern von Stammbaumkatzen anders wäre. Aber auch dort stirbt die Unwissenheit (bzw. Dummheit) nicht aus und kommt es zu den bekannten Ooops-Würfen. Rest siehe oben.
5) Es gibt viel zu viele Würfe von Vermehrern, egal ob gut oder böse, mit Verstand und Interesse am Tier oder aus reiner Profitgier. Sie bedienen einen Markt, der sich auf die Schnäppchenjägermentalität der Kundschaft richtet, Stichwort Wühltischwelpen. Tier in Rasseoptik, aber zu Billigheimerpreisen.
Rest siehe oben.
6) Es gibt einen vergleichsweise kleinen Prozentsatz von Katzen, die durch seriöse Vereinszucht mit Stammbaum produziert werden und den entsprechenden Markt bedienen. Ausschließlich innerhalb dieses Marktes habe ich meine Katzen gekauft (das Orikonzert; die Sternchen waren aus dem Tierschutz) und auch gesucht. Nicht beim Vermehrer!
Aufgrund der sich verbreitenden Schnäppchenmentalität auf Käuferseite, die sich dann - aus Unwissenheit und/oder Geldgier - dem Vermehrermarkt zuwenden, wird das Katzenelend, an dem der Vermehrermarkt seinen Anteil hat, nicht aussterben, wohl aber der Markt der Stammbaumkäufer beeinträchtigt und auch das Angebot an Stammbaumkatzen geringer werden - weil es sich für die Vereinszüchter iwann dann nicht mehr lohnt!
Rest NICHT siehe oben, denn auf diese Weise wird letztlich - für die Interessenten an der betreffenden Rasseoptik, also Menschen, die eben nicht eine Lastrami haben wollen, warum auch immer! - die Rassekatze aussterben oder aber (Vermehrer!) in ebenso unkontrollierter und damit verantwortungsloser Art wie die Lastramis, seien es Streuner, seien es Bauernkatzen, die Lookalikes produziert werden (bis die spezielle Optik, man denke an das rezessive Langhaargen) dann iwann mal ausgestorben ist.
Klar, das ist jetzt eine sehr einseitige Darstellung. Aber: wie, bitte willst du es, Liwy, denn dem durchschnittlichen Vermehrerkäufer beibiegen, dass er, bitte ohne Stammbaum seinen Lookalike gefälligst nur bei den ein, zwei wirklich verantwortungsvoll vereinslos züchtenden Vermehrern kaufen soll?????
DARUM geht es, aber nicht allein um den Egoismus des Katzenhalters mit seinem "ich will doch nur einmal süße kleine Kittikatzen haben"!!!!
Der Egoismus des Tierhalters ist es doch, der einen Gutteil des Katzenelends hervor ruft! Die unkastrierte rollige Katze, die entwischt und sich decken lässt. Da wäre doch sogleich, wenn man es feststellt, die Kastra (nebst Abtreibung der Kitten, jaaaaa, sowas vertrete ich auch!) angesagt!
Der Wunsch, dass die eigenen Kinder "einmal einen Wurf Katzen" erleben.
Die Gleichgültigkeit des Bauern gegenüber den Hofkatzen, die unkontrolliert zuwandern. Teilweise ist es auch finanzielle Überforderung des Bauern, wer weiß?
Dass Tiermessietum im Tierschutz eintritt: massive körperliche und seelische Überforderung des Tierschützers, der nicht Nein sagen kann, aber beispielsweise auch nicht die finanziellen oder anderen Ressourcen hat, um die Tiere kastrieren zu lassen und insgesamt gut zu versorgen. Offensichtlicher als bei Katzen ist es wohl bei Meerschweinchen, Mäusen, Ratten, Kaninchen und Ziervögeln: also dass aus wenigen explosionsartig viel zu viele Tiere in viel zu kurzer Zeit werden.
Denk bitte noch einmal über deine pauschale Befürwortung der Tierzucht ohne Verein nach!