Natürlich wünsche ich meinen Katzen nichts schlechtes, aber ich bin erleichtert, wenn ich keine mehr habe.
So geht es mir auch, ganz genau so. Ich verdiene nicht schlecht, kann dank Katzenhaltung aber nur recht begrenzt was zurücklegen - für den Tierarzt reichte es bisher immer, aber wenn jetzt z.B. mein Auto die Grätsche macht, sieht es zappenduster aus. Und angesichts meiner maroden Knie lege ich großen Wert auf den Komfort, den mir ein eigenes Auto bietet, es ist für mich eine immense Steigerung meiner Lebensqualität.
Ich hab meinen Aram sehr sehr lieb, er ist ein zutiefst unproblematisches Katertier was das Verhalten angeht, ein charmanter Womanizer, ein echter Glückstreffer, der es mir abgesehen von seinem Gesundheitszustand sehr einfach macht, aber ich werde erleichtert sein, wenn er nimmer ist. Natürlich werde ich traurig sein und ich will nicht dass er stirbt, nur damit ich frei bin, frei von der Verantwortung, frei davon, fast all mein Geld in ihn zu pumpen, aber ich werde erleichtert sein, wenn die Katzenhaltung endet und ich für mich mal wieder Geld zurücklegen kann. Mein eigenes finanzielles Sicherheitsbedürfnis habe ich die letzten 3 Jahre konsequent ignoriert.
Einerseits heißt es immer, Tiere leben im Hier und Jetzt (und wenn sie tot sind: Jetzt geht es ihnen besser und sie laufen wieder fröhlich umher), andererseits tun "wir" alles, um ihr Leben möglichst lang zu gestalten und nehmen dafür auch zahlreiche, nicht immer nur altersbedingte Gebrechen in Kauf, versuchen die Schmerzen erträglich zu halten (und können doch nicht beurteilen, wie erträglich es wirklich ist) und die Lebensqualität zu steigern, was mehr oder weniger gut gelingt. Aber Hauptsache am Leben - und ist dies wirklich die Hauptsache für Wesen, die im Hier und Jetzt leben?
Sollte Aram sich FIP oder einen Tumor o.ä. zulegen, werde ich sein Leben beenden lassen und nicht monatelang diesdasjenes probieren - weil ich nicht mehr auf Teufel komm raus verlängere, was ein absehbares Ende hat, gerade auch weil er schon älter ist und noch etliche andere Baustellen hat.