Ich geh mal auf den Punkt „wie lange kann ich das mitmachen?“ ein.
Dazu hab ich ja damals das Thema erstellt. Es zehrt ungemein, wenn man zu 100% alleine die Verantwortung trägt. Ich hab vollstes Verständnis, dass es Tage mit Wut und Verzweiflung gibt weil ich sie selbst kenne. Daher sag ich dir (mittlerweile als Außenstehende nochmal): du kannst Miss Elli nur solange helfen, solange es dir selbst gut geht. Pass auf dich auf!
Ja, da hast Du vollkommen Recht!
Seit gestern abend läuft es wieder überhaupt nicht mit den Medis. Gestern hat sie ganz spät am Abend ein Viertel von der Lumi genommen, heute morgen nichts, heute abend auch (noch) nichts...
Tagsüber stelle ich natürlich Futter hin, aber viel nimmt sie nicht.
Jetzt rennt sie sogar vor ALLEN Leckerli weg.
Tja... da kann ich auch nichts machen. Werde später noch mal Mirtazapin ins Öhrchen reiben - da muss sie sich dann sowieso bald dran gewöhnen.
Ich frage mich, warum es gerade so richtig schlimm ist mit den Medis... ob die Übelkeit so extrem ist? Sie isst auch weniger. Ich muss sie nächste Woche noch mal wiegen. Vor ein paar Tagen hatte sie wieder 4,8 kg, als die Anfälle auf dem Hochpunkt waren, hatte sie 5,17 kg.
Also hat sie definitiv abgenommen. Wobei mit weniger Anfällen auch weniger Fressanfälle einhergehen.
Natürlich hab ich im Hinterkopf auch die Krebs-Geschichte... das wird die Zeit dann zeigen.
Leider glaube ich das man da nicht viel raten kann, weil jeder seine individuelle Belastungsgrenze hat. Deine empfinde ich als relativ hoch, wenn man sich die letzten Wochen hier durchliest. Gut find ich aber, wenn du es durch Wut oder so einen Beitrag wo herauslassen kannst. Bitte nicht in dich hineinfressen.
Echt? Du empfindest sie als hoch? Hm... keine Ahnung... meine Kollegin sagt manchmal, manch anderer Tierbesitzer hätte das Tier längst einschläfern lassen und auch die Vorbesitzer meinen, sie wäre bei mir richtig gut aufgehoben, weil ich alles mir mögliche tue.
Ganz ehrlich: es klingt ganz, ganz furchtbar, was ich jetzt schreibe - bitte verurteilt mich nicht dafür... aber manchmal denke ich: wenn es doch noch einen Tumor gibt und sie hat noch eine begrenzte kurze Zeit, dann fällt von mir - so lieb ich sie habe - auch viel Last ab.
Eigentlich schlimm, dass ich so denke, oder?
Aber diese Ohnmacht, nichts in dieses Tier hineinzubekommen und zu wissen, dass sie auf den nächsten Anfall zusteuert, dazu die Belastung, nachts dann nicht schlafen zu können und nächtliche Putzorgien zu veranstalten und trotzdem täglich Vollzeit arbeiten zu gehen; all das alleine zu wuppen, terminlich völlig unflexibel und angebunden zu sein - all das ist schon eine riesige Belastung für mich. Im Moment kompensiere ich es leider Gottes mit viel Süßkram, das hat sich auch schon ordentlich gerächt.
Und dann kommen mir die Tränen, wenn ich daran denke, wie sehr ich sie vermissen würde (sie, aber nicht die Dramen drumherum!)
Ich würd dir daher vielleicht den Anstoss geben, den mir ein Freund 2-3 Wochen gab bevor zur schlimmen Situation kam. Nämlich, dass die Qualität der gemeinsamen Zeit wichtiger ist als ihre Dauer.
Ja, das finde ich auch!!! Gerade habe ich mit ihr geschmust - sie hatte sich auf mein Bett gelegt und an ihrer Decke genuckelt.
Bei mir war die Sorge da, dass er (ohne Anfall) ein gesundes, kräftiges und vor allem so junges Tier war und ich ihm sein Leben klaue, weil ich ihn nicht so behandeln und überwachen kann wie er es braucht. Es fiel dann schweren Herzens die Entscheidung ihn im Falle eines Clusters nicht mehr in einer Klinik an den Tropf zu hängen.
Im Endeffekt habe ich (für mich und meinen Frieden) richtig entschieden. Ich hab die verbliebene gemeinsame Zeit sehr bewusst ausgenutzt.
Ich kann Deine Entscheidung voll und ganz nachvollziehen und finde sie auch richtig!
Versucht nicht zu oft die Tränen der Verzweiflung durchzulassen und vor allem: alles erlaubt! Spielen, Unmengen Leckerlis, Schlafplätze an Orten verbessert wo eigentlich keine Katze liegen sollte,… Das alles habe ich gemacht als ich ähnliche Gedanken hatte wie du „wie alt wird der wohl werden“ - in dem Moment war es mir egal ob es noch 3 Tage oder 3 Jahre sind. Meine Grenze (Clusteranfall, Klinik) war gesetzt und das hat mir persönlich sehr geholfen.
Man kann solche Grenzen ja auch wieder verschieben, wenn sich was ändert. Die Anfallshäufigkeit oder die Medikaente (Salbe statt Tablette). Wichtig ist, dass du für dich weißt das nie etwas in Stein gemeißelt ist, aber du deinen „Plan“ hast.
Ja, das ist wohl so.
Mein Plan ist, dass ich alles für sie tue, solange es ihr gut geht.
Wenn sie mehr schlechte als gute Tage hat, dann würde ich sie erlösen lassen.
Eben hatte ich das Gefühl, sie hat warme Öhrchen.
Leider funktioniert mein Infrarot-Thermometer nicht mehr. Ich muss sowieso gleich noch einkaufen gehen, dann schaue ich mal bei Kaufland, ob die so etwas haben...
Hoffentlich hat sie jetzt nicht noch Fieber... aber andererseits spielt sie ganz munter.
Die Apotheke hat heute morgen angerufen, die Spritze ist verschickt.
Ich rechne in der Nacht mit einem Anfall, weil sie seit gestern morgen keine komplette Dosis mehr genommen hat.
Hoffe, sie nimmt etwas später noch was - allerdings ist die Wahrscheinlichkeit eines Anfalls trotzdem hoch...
Ich bringe ihr gleich vom Einkaufen noch etwas Leckeres mit. Ohne Tablettenzwang, einfach nur etwas, was ihr vielleicht schmeckt...
Vielleicht hat sie dann wieder mehr Lust am Essen...