Guten Morgen, Ihr Lieben!
Da bin ich wieder - leider wieder mit schlechten Neuigkeiten!
Die kleine Misses hat eben wieder einen epileptischen Anfall gehabt. Punkt 5 Uhr bin ich aufgewacht und merke, sie liegt an mich gekuschelt mit mir im Bett, drehe mich vorsichtig um und streichle sie, um zu fühlen, ob ihr Hinterteil auch auf meiner Matratze liegt für den Fall der Fälle... in dem Moment ging es schon los. Heute ist sie regelrecht "hochgestiegen" während des Anfalls. Ich habe sie gehalten, sie hat Pipi gemacht und gespeichelt und war danach ganz verwirrt.
Leider hat diesmal das Molton unter dem Spannbettuch nicht alles abgehalten, die Matratzenschutzhülle hat etwas abbekommen und ich bilde mir ein, die Matratze würde auch minimal nach Katzenpipi duften.
Das hat mich ziemlich verzweifelt.
Diese Krankheit kostet nicht nur viel Zeit und Kraft, sondern auch enorm viel Geld. Und damit meine ich nicht die Medikamente, die monatlich an die 100 Euro kosten oder die Blutabnahme, die 200 Euro verbraucht... es kommen noch das getreidefreie teurere Futter dazu, die animonda Milchtöpfchen (heute hat sie nach dem Anfall 5 Stück davon gierig verlangt - und ich gebe sie ihr dann auch, sie verträgt sie ohne Durchfall und der Anfall ist ja sehr anstrengend für sie), das Spezialstreu das die Katzenpsychologin empfohlen hat (Premiere, kostet an die 15 Euro pro Sack und ich wechsele es alle 1-2 Wochen - je nachdem, wie es riecht...)
Ich spreche auch von den Massen an Kissen, den kleinen Polstermatratzen, den Spezialbezügen und den Laken, dem Inko-Material, den neuen Teilen für den bepieselten Kratzbaum (der jetzt mit Inko-Material ausgelegt ist) und alles andere... die Katzenpsychologin zu Beginn, jetzt die Katzensitterin...
Jetzt vor dem Umzug spüre ich das einfach ganz genau. Ich konnte keinerlei Rücklagen bilden - und jeder sollte Rücklagen bilden können, falls mal eine Nachzahlung kommt oder etwas kaputtgeht. Ich lebe seit der Epilepsie ziemlich am Limit.
Und das ohne Urlaub...
Okay, die neue Kleidung war teuer, die ich mir gekauft habe, nachdem ich durch den ganzen Stress so zugenommen hatte. Nach den monatelangen schlaflosen Nächten habe ich mein Tagespensum einfach nicht mehr geschafft, wenn ich mir nicht ab mittags irgendwelche Süßigkeiten reingeschoben hätte - das war mein Energiekick. Ich wäre natürlich froh gewesen, wenn ich den Stress anderweitig hätte kompensieren können, denn wirklich wohl fühle ich mich mit den viel zu vielen Kilos auch nicht in meiner Haut.
Immerhin ist mein Umgang mit den Anfällen schon mal besser geworden. Ich stehe nicht mehr völlig aufgelöst daneben, wenn Miss Elli einen Anfall hat.
Aber ich überlege schon, wenn sie so vor mir sitzt und diese leichten Zuckungen hat (ich glaube, die hatte ich letzthin mal beschrieben - oder war das in der Facebook-Gruppe?), ob sie sich wohl fühlt? Ob sie Schmerzen hat? Ob es doch irgendetwas anderes als Ursache gibt? Vielleicht ein ganz langsam wachsender Tumor... ja, ich weiß, wir hatten da schon mehrfach drüber geschrieben - eigentlich eher unwahrscheinlich, dass sie dann einen Hirntumor hat... aber manchmal blinzelt sie ein Auge zu und dann diese Mini-Zuckungen... gerade wieder eher jämmerliches Miauen (aber ich glaube, sie ist da gerade eher gelangweilt, denn jetzt springt sie rum und sucht krampfhaft was zum Spielen und zum Toben).
Heute morgen kam mir aber dann trotzdem der Gedanke: schon wieder so viel Wäsche! (Mein Wasserverbrauch entspricht übrigens auch der einer vierköpfigen Familie...) - ständig blockiere ich unten im Keller den Wäschetrockenraum - bislang hat noch niemand etwas gesagt, aber ich glaube schon, dass es für die anderen ein bisschen nervig ist, dass ich da ständig den Großteil der Leinen belege. Egal - solange sie nichts sagen, muss ich auch nicht übermäßig drüber nachdenken.
In der neuen Wohnung habe ich leider keinen Trockenraum mehr. Da habe ich einen Waschtrockner. Und gewisse Dinge kann man einfach nicht trocknern, so z. B. die Matratzenschutzhülle. Hoffentlich bekomme ich dann kein Schimmelproblem. Der Balkon ist nicht überdacht und im Winter scheidet es ja fast aus, etwas aufzuhängen...
Heute überlege ich schon wieder hin und her, wie ich das nun mit den Medis mache.
Direkt nach dem Anfall heute morgen hat sie sich auf den Schlafzimmerboden übergeben. Ich bin mir nicht sicher, ob es gestern zuviel Pheno war. Trotzdem versuche ich heute noch mal ein Pheno-Loading, um die Anfälle zu stoppen. Nächste Woche muss ich wieder arbeiten und am Samstag bin ich den ganzen Tag weg bei meiner Patientin... da kann ich nicht mehr ständig waschen...
Ich habe ihr heute morgen 2 Lumis mit der Milch gegeben und außerdem noch zusätzlich das Gel. Ist jetzt eine Stunde her und sie springt hier ganz munter rum und tobt. Um 11 Uhr habe ich einen Friseurtermin (den hatte ich schon überlegt aus finanziellen Gründen abzusagen, aber ich war jetzt zweieinhalb Jahre nicht mehr beim Friseur und meine Haare sehen grauenvoll aus, nachdem ich vor Monaten versucht habe, selbst drin rumzuschneiden...) Als ich ihn noch hätte zeitig absagen können, gab es die Anfälle noch nicht. Der Salon hat erst seit gestern wieder geöffnet und es ist auch unfair, einen Termin einen Tag vorher abzusagen - sie machen noch ein spezielles Kopfhaut-Spa zur Entspannung, daher hatten meine Kollegin und ich uns vor zwei Monaten angemeldet... da wusste ich nichts vom Umzug und auch nichts von den Anfällen... ich wollte mir einfach mal was Gutes tun. Und eigentlich ist es ja auch schön, mir mal etwas zu gönnen.
Lange Rede kurzer Sinn: ich muss um kurz nach 10 zum Friseur fahren, das sind über 30 Minuten Fahrt und ich muss dort noch einen Parkplatz suchen. Ich überlege, ob ich ihr um 10 Uhr noch mal Pheno-Gel gebe und dann wieder, wenn ich wiederkomme... bin mir gerade etwas unsicher - ich müsste ja Punkt 17 Uhr zuhause sein, damit das Phenol innerhalb von 12 Stunden gegeben werden kann. Allerdings hab ich im Feierabend-Verkehr eine Stunde bis nach Hause und wenn die da später anfangen, ist es schon gegen 12... lange Haare dauern länger und die Kopfhaut-Behandlung ja auch... ich kann das ganz schwer einschätzen... ich habe mal beim Friseur 7 Stunden gesessen, weil die Friseurin immer von einem zum anderen gehüpft ist und immer nur zwischendurch mal kam... das wäre heute fatal.
Ich glaube, ich gebe ihr vorher mal was. Dann hab ich ein heftiges Pheno-Loading und damit hoffentlich auch die Anfälle unterbrochen.
Heute morgen kam mir in den Sinn, ob es nicht doch besser wäre, Miss Elli gehen zu lassen - also einschläfern zu lassen. Wie lange schaffe ich alles das noch? Jetzt riecht sie wieder so stark nach Pipi. Eigentlich müsste ich wieder nach und nach alles waschen - aber das ist mit Vollzeitjob gar nicht mehr zu stemmen.
Ich bin gerade etwas entmutigt.
Aber nach dem Anfall ist sie mir dauernd hinterhergetigert. Und hat ihr Köpfchen an mich gedrückt. So, als wolle sie "danke" sagen...
Ich hoffe und bete, wir kriegen das wieder hin, dass die Anfälle wieder länger ausbleiben...