ich misch mich jetzt auch noch mal ein
😉.... und finde (wie immer) wieder viele der TA-Aussagen sehr befremdlich.
Aber egal. Ansonsten ist es so wie Labahn schreibt, dass nicht direkt nach Nahrungsaufnahme der Urin getestet werden sollte da er stark alkalisch ist. Und das ist auch ganz normal und kein Grund zur Besorgnis. Auch die Blutwerte sind nach Nahrungsaufnahme stark verändert und es gibt immer noch viele TÄ, die das offensichtlich nicht berücksichtigen und die Tierhalter stark verunsichern.
TÄ kennen sich leider mit Ernährung sehr wenig bis gar nicht aus (Ausnahmen bestätigen die Regel). Und dass Ernährung nicht nur präventiv genutzt werden kann, sondern generell einen federführenden Einfluss auf die Gesundheit hat, schleicht sich auch schon langsam in manche Gehirne ein. Wie auch immer, starkes Thema, aber hier gehts primär um Struvit
😉.
Eine Anpassung der Futterrationen ist generell wichtig, dass heißt eine Zusammenstellung der Fleischsorten die ausreichend aber nicht zuviel an Mineralien (Magnesium, Phosphat...) enthalten. Und jetzt fragt man sich natürlich, wie soll das gehen mit Dosenfutter. Und da ist die ehrliche Antwort, eigentlich gar nicht. Wenn man tatsächlich und konsequent die Ernährung für die Gesundheit seiner Katzen nutzen möchte, muss man auf herkömmliches Dosenfutter verzichten da man hier niemals genau weiß, was drin ist und was nicht. Man kann sich mit bestimmten Marken bei denen man sich "fast" sicher ist was drin ist, vielleicht annähern aber wirklich sicher sein und vor allem steuern kann man nur, wenn das Futter von einem selbst zusammengestellt wird.
Und bei Struvit werden im ersten Schritt die Kristalle aufgelöst durch eine bewusste Ansäuerung die beispielsweise wie von Dir auch initiiert mit Methionin erfolgt.
Das sollte aufgelöst und dem Futter untergemischt werden.
Ab einem ph von 6.5/6.6 lösen sich die Kristalle auf und das kann bei einem relativ konstanten Wert innerhalb von 14 Tagen erfolgt sein. Bei manchen Katzen dauert es etwas länger, sollte aber eigentlich spätestens nach vier Wochen erfolgt sein. Und viel länger sollte Methionin auch nicht verabreicht werden.
Nun ist es natürlich für die gesunde Balance nicht besonders sinnvoll, einerseits Anzusäuern mit dem Methionin und andereseits alkalisierende Zutaten im Futter zu haben (wie in den gängigen Dosenfutterprodukten die TÄ bei Struvit immer so gerne verordnen). Und eine lebenslange Gabe ist aus verschiedenen Gründen nicht sinnvoll (sprengt hier etwas den Rahmen). Besser, dass Tier kann durch eine angepasste Ernährung selber wieder zu einer gesunden Balance finden. Dabei mag es dann vielleicht noch mal einen Rückfall geben der wieder durch eine temporäre Ansäuerung behandelt werden muss.
Der PH Wert ist ein Indikator für uns, der aber im Einzelfall auch nicht immer überbewertet werden darf. So wurde ja auch schon geschrieben, dass ein hoher PH nicht zwangsläufig heißt, dass das Tier Kristalle haben und behandelt werden muss.
Nur wenn ein Tier offensichtlich zur Kristallbildung neigt, dient uns der PH Wert als Mittel zur regelmäßigen Kontrolle und Überprüfung.
Und jetzt zur "richtigen" Zusammnenstellung des Futters (jetzt schmunzelt Labahn bestimmt
😉): Die kennen wir leider nicht. Es gibt viele verschiedene Wertetabellen, auf die man sich nicht blindlings verlassen sollte. Manchmal lohnt sich ein Blick, woher welche Daten und Werte kommen und wer hier überhaupt Pate gestanden hat. Das ist teilweise nicht mehr auf unsere Hauskatzen übertragbar. Also generell gilt: Selber Denken nicht vergessen!
Ich persönlich habe viele gute Informationen und Leseanregungen über die Ernährungsseiten bei Katzennatur erhalten:
http://www.katzennatur.de/
Auch dubarfst war nicht uninteressant - auch wenn mich die hier oft vertretene Ausschließlichkeit der Aussagen stört. Aber wie schon geschrieben: Selber Denken nicht vergessen.
Und für mich sehr erleichternd und absolut hilfreich die Praxis Futtermedicus.de
Eine Tierarztpraxis die sich speziell auf die Ernährung fokussiert hat. Dort wurde mir beispielsweise ein Rezept errechnet für meinen "Struvit-Kater".
So nutze ich als dauerhafte Calciumsupplementierung einen Verschnitt von Calciumcitrat und Calciumchlorid. Das ist diätetisch, individuell berechnet und sollte nicht einfach so nachgemacht werden (!).
In den meisten Dosenfuttermarken wird beispielsweise Calciumcarbonat genutzt. Das alkalisiert stark, so kann allein durch die Calciumquelle der PH auch mit beeinflusst werden. Auf Gemüse als Ballast verzichte ich ebenfalls da es alkalisiert und nutze Cellulose (wichtig / Darmbakterien; ganz sollte darauf nicht verzichtet werden aber das ist wieder ein ganz eigenes Thema und dabei geht es um die Balance im Darm). Das wäre übrigens auch in Deinem Fall nicht uninteressant, das Cellulose auch bei Übergewicht gute Dienste leisten kann
http://www.tierbistro.de/Hund/Faserzusaetze/Optiballast-Zellulose-500g.html
Aber auch nicht nur einfach "so dazu", sondern gezielt als Ersatz für eben die meist durch Gemüse verabreichten Ballaststoffe im Futter, die ja nur einen kleinen Prozentsatz ausmachen.
So, ich hoffe ich bin noch lesbar geblieben
Einen herzlichen Gruß