Zu dem Thema kann ich auch etwas beitragen 🙂
Als ich bei meinen Eltern ausgezogen bin und meine eigene Wohnung hatte, fehlten die Katzen doch sehr, also ab ins TH und mich nach neuen Fellnasen umgeschaut. Ich fand ein süßes Geschwisterpärchen, etwa ein halbes Jahr alt. Ich hätte auch das dritte Geschwisterkind genommen, aber das war schon reserviert, also sollten es die beiden sein. Sie sollten ja nicht allein sein.
Amy und Hexe sollten sie heissen, zwei süße Mädels, die ein Herz und eine Seele waren, die einfach unzertrennlich waren. An Hexe hatte ich leider nicht lange Freude; sie erkrankte an FIP und ich musste sie im Alter von 9 Monaten einschläfern lassen. Als ich mit der leeren Box nach Hause kam, drehte Amy einfach durch. Sie lief tagelang schreiend durch die Wohnung, durchsuchte alles nach ihrer Schwester und irgendwann wurde es ruhig. Sie hatte aufgegeben. Irgendwann wurde es normal, dass sie sich ihre Streicheleinheiten abholte und fraß, aber sonst auf Hexes Platz saß und einfach nur gewartet hat. Worauf... Wer weiß. Das Ganze ging fast 7 Jahre, bis ich einen wirklich räudigen kleinen Straßenkater gefunden habe, abgemagert, voller Zecken und Motoröl, die Krallen bis aufs Fleisch abgewetzt.
Ach, was soll's, mitgenommen, wer weiß, was sonst aus dem wird. Amy ist förmlich ausgerastet; 7 Jahre kannte sie nichts weiter als Menschen, andere Katzen kamen für mich nie in Frage, ich hielt sie einfach für zu exzentrisch für eine Zweitkatze. Nach einer Woche Gefauche und Versteckspiel komm ich ins Wohnzimmer und was seh ich? Mein kleines schwarzes Plüschknäuel in inniger Umarmung mit einem kleinen, dürren, roten Pelz, der die Liebe meiner Mim eindeutig genießt.
Achja, einmal erwischt, können sie das nicht aufeinander sitzenlassen und prügeln sich natürlich wieder - aber ich habe sie immer wieder in verräterischen Posen erwischt, liebevoll zusammengeschmust, herzlich schnurrend, einander putzend.
Mittlerweile ist der Umgang etwas rauer und meine Katzen haben mir im Thema Wrestling einiges beibringen können, aber ich bin todsicher, sie wären nicht die umwerfend grandiosen Tiere, die sie heute sind, wenn sie einander nie begegnet wären.
Im Nachhinein tut es mir wahnsinnig leid, dass ich meiner Amy so lange einen Gefährten vorenthalten habe, weil ich sie falsch eingeschätzt habe. Aber so habe ich einen wirklich traumhaften Kater gewonnen, zu dem ich sonst wohl nie gekommen wäre 🙂