Mein Hof, das war ein ganzer Komplex , ein sehr langer, kleiner Wald. Später haben sie dann leider einige Bäume gefällt und nur noch Büsche gepflanzt oder Wiese. Am ganz anderen Ende ein Gitter dauerhaft offen auf eine Straße hin, die auch an den Seiten breit mit Büschen etc bewachsen ist und dann ein breiter Bürgersteig kommt. Mein linkes Sig.-Bild ist vom Hof. Ok, man sieht nicht viel, aber vielleicht, dass der Hof ziemlich sich selbst überlassen wurde.
Sehr idyllisch, deine Schilderung!
Aber die Zeiten sind, gerade in den Bezirken innerhalb der Ringbahn, schon lange vorbei. Was du darstellst, also solche sich selbst überlassenen Brachen auf den Nachbargrundstücken, gibt es heute in der dicht besiedelten Innenstadt von Berlin nicht mehr.
Die weitaus meisten Baulücken - und gerade im Prenzlauer Berg und auch in Friedrichshain - sind inzwischen durch Neubauten geschlossen worden. Und jede Katze, die insofern raus gehen will oder soll, mutiert letztlich zur Hofkatze.
Übrigens hast du dich nicht zur damaligen Verkehrssituation in deinem Kiez geäußert. Und auch nicht zu dem Jahrgang deines Wohnens in dem Bezirks bzw. der Katze. Wie schon gesagt: vor ca. 10 Jahren gab es durchaus noch Baulücken im Prenzlauer Berg, aber auch da hätte ich meine Katze nicht rausgelassen, eben genau wegen der stark befahrenen Straßen ringsum (und auch direkt im Kiez wie beispielsweise am Kollwitzplatz, wo mein Ex wohnte, war der Kfz-Verkehr heftig und sehr dicht; da bekam man kaum einen Parkplatz, es war schon vor mehr als 15 Jahren alles zugeparkt).
Nochmal: ich mache einfach einen umständehalber bedingten Unterschied. Weil ich einem guten Wohnungsplatz individuell bedingt als die bessere Lösung sehe als ein längerer Aufenthalt in irgendwelchen Übergangs-Unterbringungen.
Und für welche Katzen gilt das nun genau?
Für die Notfelle aus dem TH oder insofern auch für die extra für Liebhaber (nicht zu vergessen die Kleinigkeit mit dem Rasseerhalt und der Verbesserung der Rasse *hust*) gezüchteten, produzierten Katzen, die doch nur dann ein Existenzrecht haben, wenn sie in den unkontrollierten Freigang dürfen?
Merkst du was? Dass du dir im Grunde ständig selbst widersprichst, weil sich deine abenteuerlichen Thesen in keiner Weise halten lassen?
Und wenn ich nicht optimal bieten kann, sollte ich meine eigenen Wünsche vielleicht etwas anpassen. Um etwas zu finden, dem ich es so optimal wie möglich bieten kann. Und alles was die Rassehalter sich wünschen, ist auch bei Notkatzen, sei es ausm Tierschutz oder von privat zu finden, da muss man sich mitunter vielleicht auch länger umschauen.
Wieso? Wenn ich das Beuteschema Lastrami bzw. Ismirehegal habe, darf ich doch - so deine Logik - jede Katze, die keinen Stammbaum hat, in den Schuhkarton sperren. Mal etwas überspitzt gesagt.
Und wenn ich eine Stammbaumkatze aus zweiter Hand oder aus dem TS kriegen kann, kann ich die auch in den Schuhkarton sperren, und alles ist gut....
Du hast deine - insofern ja sehr wünschenswerten - Überlegungen einfach nicht zuende gedacht, Keyla!
Aus meiner Sicht ist der grundlegende Fehler in deinem Gedankengang (und sicherlich wird kein Katzenhalter hier im Forum dagegen argumentieren, dass ein kontrollierter Freigang, beispielsweise in einem gut gesicherten Katzengarten, etwas Teuflisches und Böses wäre - ganz im Gegenteil!), dass du einen Unterschied zwischen Stammbaumkatzen und allen anderen Katzen machst und diesen mit dem Thema Freigang bzw. reiner Wohnungshaltung verknüpfst, um deine Argumentation einigermaßen zu retten.
Deine sintemalige Idylle im Prenzlauer Berg ist nun einmal nicht der Alltag der Katzenhalter in der Großstadt (mal davon abgesehen, dass wahrscheinlich der Freigang deiner Katze ebenfalls die Gefahren hatte, dass sie auf die Straße hätte geraten und überfahren werden können).
Und wie ja schon viele Vorredner geschrieben haben: die Voraussetzungen für den unkontrollierten Freigang (egal ob es nun Lastramis betrifft, Vermehrermixe oder Stammis) werden immer geringer, so dass es letztlich immer schwieriger wird mit der Abwägung, ob man seine Katzen dem Risiko aussetzt, das mit dem unkontrollierten Freigang verbunden ist, oder ob man sie eben einfach laufen lässt.
Mir persönlich stellt sich diese Frage nicht, wie ich schon schrieb, aber ich mache da keinen Unterschied, ob in meiner Wohnung Lastramis oder Tiere mit ellenlangen Stammbäumen wohnen.
Diesen Anspruch stelle ich aber auch an alle anderen Katzenhalter: dass es keinen Unterschied geben darf, ob in dem Haushalt Lastramis oder Stammbaumkatzen wohnen!
Es gibt keine Katzen zweiter Klasse!!!!
Und jetzt sollten wir, denke ich, das off topic beenden und wieder zum eigentlichen Thema zurück kommen: die Katzenplanungen der TE.