Hallo Vani07,
die Diskussion über Trofu-Ernährung beim Hund finde ich sehr interessant!
Meinen Katzen füttere ich überhaupt kein Trofu mehr (höchstens mal als Leckerchen, ausnahmsweise), weil ich vor einiger Zeit zwei Struvitkater hatte. Bei beiden verschwand das Krankheitsbild erst nach einer konsequenten Umstellung auf Nassfutter wieder. Vorher waren sie fast ausschließliche Trockenfutterfresser gewesen. Allein diese Erfahrung genügte, mich von der Trockenfutterfütterung zu verabschieden.
😉
Habe mittlerweile aber natürlich diesbezgl. auch ein wenig geschmökert und Abhandlungen (inkl. Studien) zum Thema Trofu – Nafu gefunden:
http://www.wer-weiss-was.de/faq192/entry2262.html
http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/schultza_2003.pdf
Interessant finde ich, dass Harnsteine beim Hund lt. meinen TÄ selten gesehen werden. Ob man bei Caniden den Zusammenhang Trofu – Harnwegs- und Nierenerkrankungen bisher belegen konnte, weiß ich nicht (habe mich als Nicht-Hundehalter bisher da auch nicht so interessiert).
An Nassfuttermarken bei meinen Katzen habe ich so ziemlich alles durch. Natürlich hatte ich nach div. Lektüren den Anspruch, meine Katzen auf 1 – 2 der hochwertigen Marken festzufahren. Wollte ihnen natürlich damit nur das Beste. Felidae und Grau sollten es damals werden, dazu 1 – 2 mal pro Woche eine Dose Almo (als Leckerchen sozusagen, denn ich weiß, es ist kein Alleinfuttermittel). Das konnte ich leider so überhaupt nicht umsetzen.
😳 Zwar wurde das hochwertige Futter genommen, aber immer nur für ein paar wenige Tage. Danach wurde verweigert und die Katzen wollten „Junk-Food“. Ich blieb hart, meine Familie nicht. Und auch meine Verwandtschaft nicht, die in unmittelbarer Nähe wohnt. Und da ich Freigänger habe (für mich ein weiteres, wichtiges Merkmal artgerechter Katzenhaltung
😉), verköstigten sich die Katzen alsbald woanders und ich blieb auf meinen teuren, hochwertigen Dosen sitzen.
Bzgl. des Futterboykotts haben Freigängerkatzen halt einen unschlagbaren Vorteil ggü. Hunden.
😀
Nach einer familiären Krisensitzung kamen wir dann zu dem Schluss, dass es ein Mix aus Hochwertigem und Junk-Food werden soll. Entgegen aller Behauptungen, dass das Verdauungssystem der Katzen einen solchen Wechsel nicht verträgt, hatten wir noch nie Probleme diesbezgl. Angereichert wird der Speiseplan, wie bei dir, mit rohem Fleisch. Die Katzen vertragen das gut. Somit haben bei uns gewissermaßen die Katzen mit-entschieden, was sie unter „artgerechter Fütterung“ verstehen…
😛
Das Verfüttern kompletter Beutetiere (Hasen, Mäuse, Küken) ist sicher für manche Menschen schlimm anzuschauen. Fotos davon für jedermann sichtbar ins Netz zu stellen, wäre auch nicht das Meine. Einen großen Vorteil dieser Fütterung sehe ich aber darin, dass man (idealerweise) die Bezugsquelle des „Futters“ kennt und damit die Möglichkeit hat, artgerecht gehaltene Tiere zu erwerben. Wenn man das tut, dann unterstützt man damit ja auch die artgerechte Haltung der „Beutetiere“. Finde ich eine gute Sache! Damit zeigt man ja auch, dass die Tierliebe über den eigenen Tellerrand hinausgeht.
🙂
Tut man es nicht, nuja, dann weiß ich auch nicht, inwiefern z. B. eine mit Antibiotika und industriell hergestellter Nahrung ernährte Maus / Ratte irgendwie „gesünder“ sein sollte als Dosenfutter, das ja immerhin aus Fleisch besteht, das für den menschlichen Verzehr zugelassen ist.
Interessant finde ich das unterschiedliche Fressverhalten meiner Katzen: Eine z. B. lässt bei ihren erbeuteten Mäusen grundsätzlich das gesamte Verdauungssystem liegen. Die andere verschmäht meist nur die Galle inkl. Leber. Wieder eine andere frisst grundsätzlich nur den Körper. Kopf, Füße und Schwanz werden liegengelassen. Und eine frisst die Mäuse grundsätzlich überhaupt nicht, sondern liefert sie nur zu Hause ab und läuft dann zum Futternapf. Obwohl es „qualitätiv“ dasselbe Fleisch ist, werden individuell nur bestimmte Teile gefressen.
Hallo Knollchen,
mit vielem, was du schreibst, bin ich mit dir einer Meinung (bzgl. der Katzen und Trofu, bei Hunden kann ich mangels Erfahrung und Wissen nicht mitreden).
Aber hier möchte ich doch noch einmal nachhaken:
Knollchen hat gesagt.:
Wenn man alleine bedenkt, was für leckere "Zusätze" in vielen Trofus sind.
Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel und Co.
Von den Nebenerzeugnissen (Kot, Federn, Hufe usw.) ganz zu schweigen.
Es ist IMHO verboten, Kot, Urin und aus Abwässern stammende Materialen (z. B. Klärschlamm) dem Tierfutter beizumengen (EU-Recht).
Knollchen hat gesagt.:
Trou gibt es seit ca. 60 Jahren....seitdem verändert sich der Gesundheitszustand der Hunde und Katzen deutlich zum Negativen.
Das würde ich aber (auch) der erhöhten Lebenserwartung und den besseren diagnostischen Möglichkeiten zuschreiben.
Außerdem finde ich auffällig, dass die sog. "Zivilisationskrankheiten" (Adipositas, Diabetes etc.) auch bei den Katzen sehr zugenommen haben. Ob es an der Fütterung liegt? Möglich wär´s. Ich würde da dieselben Verursacher wie auch bei uns Menschen sehen: Falsche Ernährung, Über-Essen (durch Langeweile z. B.), Bewegungsmangel. Alles typische Begleiterscheinungen eines bequemen, gediegenen Großstadtlebens.
🙄
Das ist weder für Mensch noch für Tier art-gerecht. Der Mensch hat die Wahl, das Tier halt eben nicht...
🙁
Knollchen hat gesagt.:
Nur darf die wachsende Zahl der Allergien, Epi, Krebs usw. dann auch nicht verwundern.
Allergien (Futtermittelallergien?): OK, da sehe ich eindeutig den Zusammenhang zur Fütterung, da braucht es keine Studien, um mich zu überzeugen.
Epi = Epilepsie? Was soll das mit der Fütterung zu tun haben? Kenne das Krankheitsbild vom Menschen (einem Bekannten). Der ernährt sich nicht anders als jeder andere „Normalmensch“ auch…
😕
Krebs: Also da lehnst du dich ganz schön weit aus dem Fenster, finde ich und DA hätte ich wirklich gerne eine seriöse(!) Studie zu, bevor ich an einen Zusammenhang mit der Fütterung glaube. Welche Krebsarten werden durch welche Art der Fütterung ausgelöst bzw. vermieden? Da ich auch schon Tiere (und Menschen) an diese Krankheit verloren habe, interessiert mich das wirklich SEHR. Wäre ja super-einfach, wenn man präventiv etwas gg. diese schreckliche Krankheit tun könnte, indem man die Fütterung umstellt. Da wäre ich SOFORT dabei! Also bitte immer her mit den Fakten! Und falls es keine geben sollte, möchte ich betonen, dass ich solche Behauptungen (inkl. aller anderer haltloser „Präventions- und Heilsversprechen“ gg. Krebs) SEHR unseriös finde!
Und da ich gerade gelesen habe, dass du (auch) deinen Hund barfst, möchte ich die Frage, die ich vorhin Vany gestellt habe, gerne an dich richten:
Warum werden Hunde, die gebarft werden, so „seltsam“ supplementiert? Die Lebensmittel/Futtermittel auf der Liste, die hier reinkopiert wurde, finden Hunde doch kaum bis gar nicht in ihrer natürlichen Umwelt vor?
Warum müssen gebarfte Tiere überhaupt supplementiert werden? Rind-, Wild-, Schweine- und Geflügelfleisch gehören doch auf einen Caniden-Speiseplan? Rind (Büffel?) und Schwein (Wildschwein?) wahrscheinlich eher unterrepräsentiert, aber immerhin…
😕
Viele Grüße
Liloe