saurier
Forenprofi
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- 2. August 2016
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... muss ich mir das gut überlegen!
Ergänzung: Neben der Vorbereitung gehört aber auch im Vorfeld schon einiges an Weitblick hinzu, was später einmal auf einen zukommt daher ergänze ich einmal:
Was macht einen guten, seriösen und verantwortungsvollen Züchter aus? Ende
Ich versuche einfach mal, aufzuzählen, was mir einfällt 😉. Bitte ergänzen.
Zum potentiellen Züchter:
* Zunächst sollte man sich einmal überlegen, warum man züchten möchte -> sich ein Zuchtziel setzen (das sollte meiner Meinung etwas anderes sein, als gesunden Katzen der Rasse, die man züchten will, auf die Welt zu helfen, denn das sollte GRUNDLAGE, nicht Ziel sein).
* Am besten wäre es, wenn man sich einen "Mentor", also einen erfahrenen Züchter, zur Seite holt, der einen und die Katzen unterstützt und im Notfall einspringen/helfen kann.
* Man sollte sich einen seriösen Zuchtverein aussuchen, dessen Mitglieder einem ggf. auch mit Rat und Tat zur Seite stehen können (und das wollen).
* Man sollte mind. ein Genetikseminar besucht und/oder sich mit der einschlägigen Literatur befasst haben (wobei ich sagen muss, dass ich das beim Lesen viel schwerer "reinzubekommen" finde, als es auf einem Seminar zu lernen).
* Durch Gespräche und im Netz sollte man sich schlau machen und sich bei einem Verein anmelden, dessen Statuten einem zusagen.
* Man sollte einen TA haben, der einem kompetent zur Seite steht und das ist nicht bei jedem TA so (das soll keine Kritik sein, ich finde, kein TA kann alles wissen, daher einen suchen, der sich mit Katzenzucht auskennt!). Er muss um den Geburtstermin herum jederzeit abrufbar sein.
* Man sollte einen großen Batzen Kohle auf die hohe Kante legen, denn es kostet erst einmal eine Menge Geld, sich eine Zuchtkatze zuzulegen, die Kitten nach der Geburt (die evtl. durch einen kostenintensiven Kaiserschnitt geschah) gut zu versorgen (futtertechnisch und medizinisch) und wenn sie einem wegsterben, was leider immer einmal passieren kann, bekommt man auch "nichts mehr rein". (Ich weiß, das klingt brutal, aber auch das muss man sich klar machen!).
* Man sollte sich mit der Geburt von Katzen auskennen (abnabeln, absaugen, ggf. Notfallgriffe kennen, ...) und alle Gerätschaften, die man dazu braucht, im Hause haben, ebenso eine Waage, um die Kleinen dann regelmäßig (ein- bis zweimal am Tag) zu wiegen.
* Auch mit dem Zufüttern sollte man sich auskennen und auch hier die entsprechenden Utensilien bereit halten.
* Gut wäre es, wenn es der Beruf zulässt, dass man um den Zeitpunkt der Geburt Urlaub nehmen kann, denn wenn man zufüttern musst, dann alle zwei Stunden rund um die Uhr!
* Weiterhin sollte man sich schlau machen, was eine trächtige und dann säugende Katze an Mineralien etc. zusätzlich zum Futter braucht, was die Kitten brauchen und fressen sollten.
* Auch sollte die Wohnung und Einrichtung kittengerecht sein.
* Es sollte einem nichts ausmachen, wenn der potente Kater oder die rollige Katze in die Wohnung pinkeln.
* Man muss damit leben können, die Tiere herzugeben und ggf. auch gehen zu lassen, für mich mit einer der schwersten Punkte.
* Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Vorbereitungszeit mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann!
Dann zu den Katzen:
* Vor dem Kauf der ersten Zuchtkatzen sollte das Wissen, welches oben erwähnt wurde, schon großteilmäßig vorhanden sein, denn nur dann kann man sich anständige Zuchttiere aussuchen.
* Dann sollte man selbstverständlich eine Zuchterlaubnis von Züchter der Katzen, mit denen man züchten will, haben. Zuvor sollte man noch nachforschen (oder sich bei erfahrenen Leuten erkundigen), was in den Linien der Tiere steckt, damit einen keine (bereits bekannten) bösen Überraschungen einholen.
* Das/die Tier/e sollte/n mind. einmal von einem unabhängigen Richter auf Erfüllung des Standards geprüft werden (hängt aber vom Verein ab, manche verlangen mehrere Bewertungen, das musst man in den Statuten der Vereine nachlesen, für die man sich interessierst) oder sollten wirklich von guten Züchtern stammen, die wissen, was sie tun und ihre Kitten auch entsprechend einschätzen können. Von Käufen bei anderen Jungzüchtern würde ich zu Beginn eher abraten.
* Die Tiere sollten alle gängigen medizinischen Tests durchlaufen und kerngesund sein.
* Da es bei unterschiedlichen Rassen so etwas wie Blutgruppenunverträglichkeiten gibt, musst man auch wissen, welche die eigenen haben.
* Kitten sollten nur grundimunisiert und nicht vor der 12. Woche (besser erst mit 14-16 Wochen) das Haus verlassen (möglichst zu zweit oder zu einer weiteren Katze hinzu).
Hm... so, das ist erst mal das, was mir spontan einfällt.
Und ja, auch für "nur mal einen Wurf" muss man sich genau so umfassend vorbereiten, als wenn man mehrere Würfe machen möchte. Das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt in meinen Augen.
Bitte ergänzen 😉,
Grüße, sauri
Hier nun weitere Ergänzungen, die sich auch darauf beziehen, was man im "laufenden Zuchtbetrieb" beachten sollte, wenn man verantwortungsvoll züchten will:
* als Züchter muss man sich mit diversen Erbkrankheiten und - sofern bekannt - mit der Art der Vererbung und die turnusmäßigen Wiederholungsuntersuchungen diesbezüglich auskennen. Man sollte einen guten TA haben, der entsprechende Test durchführen kann (z.B. bezüglich HCM einen zertifizierten Kardiologen).
* Tiere sollten den Züchterhaushalt nur kastriert verlassen, sofern sie nicht in eine andere (seriöse) Zucht gehen.
* Kranke oder sonstwie eingeschränkte Tiere sind nicht zur Zucht geeignet, was in einem seriösen Zuchthaushalt jedoch selbstverständlich ist.
* Man sollte, selbst wenn man gute Voraussetzungen (also das, was zuvor angemerkt wurde, größtenteils erfüllen kann und will) hat, wirklich gut und lange darüber nachdenken, ob genau diese Rasse noch einen Züchter braucht, denn natürlich braucht man immer GUTE Züchter, aber manche Rassen sind schon sehr häufig vertreten, daher ist auch die Entscheidung nicht pro Katze nicht nur davon abhängig, was man bieten kann und will.
Wichtig für einen seriösen Züchter, finde ich (ich weiß, andere sehen das nicht so, aber für mich ist das ein Kriterium) auch noch:
* Man sollte seine Tiere ins neue Zuhaus bringen, um ihm die Eingewöhnung zu erleichtern und um zu schauen, ob es dort so ist, wie es sein soll, um den neuen Katzeneltern vielleicht auch noch Tipps zu geben, was sie z.B. noch wegräumen sollten.
Ergänzung: Neben der Vorbereitung gehört aber auch im Vorfeld schon einiges an Weitblick hinzu, was später einmal auf einen zukommt daher ergänze ich einmal:
Was macht einen guten, seriösen und verantwortungsvollen Züchter aus? Ende
Ich versuche einfach mal, aufzuzählen, was mir einfällt 😉. Bitte ergänzen.
Zum potentiellen Züchter:
* Zunächst sollte man sich einmal überlegen, warum man züchten möchte -> sich ein Zuchtziel setzen (das sollte meiner Meinung etwas anderes sein, als gesunden Katzen der Rasse, die man züchten will, auf die Welt zu helfen, denn das sollte GRUNDLAGE, nicht Ziel sein).
* Am besten wäre es, wenn man sich einen "Mentor", also einen erfahrenen Züchter, zur Seite holt, der einen und die Katzen unterstützt und im Notfall einspringen/helfen kann.
* Man sollte sich einen seriösen Zuchtverein aussuchen, dessen Mitglieder einem ggf. auch mit Rat und Tat zur Seite stehen können (und das wollen).
* Man sollte mind. ein Genetikseminar besucht und/oder sich mit der einschlägigen Literatur befasst haben (wobei ich sagen muss, dass ich das beim Lesen viel schwerer "reinzubekommen" finde, als es auf einem Seminar zu lernen).
* Durch Gespräche und im Netz sollte man sich schlau machen und sich bei einem Verein anmelden, dessen Statuten einem zusagen.
* Man sollte einen TA haben, der einem kompetent zur Seite steht und das ist nicht bei jedem TA so (das soll keine Kritik sein, ich finde, kein TA kann alles wissen, daher einen suchen, der sich mit Katzenzucht auskennt!). Er muss um den Geburtstermin herum jederzeit abrufbar sein.
* Man sollte einen großen Batzen Kohle auf die hohe Kante legen, denn es kostet erst einmal eine Menge Geld, sich eine Zuchtkatze zuzulegen, die Kitten nach der Geburt (die evtl. durch einen kostenintensiven Kaiserschnitt geschah) gut zu versorgen (futtertechnisch und medizinisch) und wenn sie einem wegsterben, was leider immer einmal passieren kann, bekommt man auch "nichts mehr rein". (Ich weiß, das klingt brutal, aber auch das muss man sich klar machen!).
* Man sollte sich mit der Geburt von Katzen auskennen (abnabeln, absaugen, ggf. Notfallgriffe kennen, ...) und alle Gerätschaften, die man dazu braucht, im Hause haben, ebenso eine Waage, um die Kleinen dann regelmäßig (ein- bis zweimal am Tag) zu wiegen.
* Auch mit dem Zufüttern sollte man sich auskennen und auch hier die entsprechenden Utensilien bereit halten.
* Gut wäre es, wenn es der Beruf zulässt, dass man um den Zeitpunkt der Geburt Urlaub nehmen kann, denn wenn man zufüttern musst, dann alle zwei Stunden rund um die Uhr!
* Weiterhin sollte man sich schlau machen, was eine trächtige und dann säugende Katze an Mineralien etc. zusätzlich zum Futter braucht, was die Kitten brauchen und fressen sollten.
* Auch sollte die Wohnung und Einrichtung kittengerecht sein.
* Es sollte einem nichts ausmachen, wenn der potente Kater oder die rollige Katze in die Wohnung pinkeln.
* Man muss damit leben können, die Tiere herzugeben und ggf. auch gehen zu lassen, für mich mit einer der schwersten Punkte.
* Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Vorbereitungszeit mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann!
Dann zu den Katzen:
* Vor dem Kauf der ersten Zuchtkatzen sollte das Wissen, welches oben erwähnt wurde, schon großteilmäßig vorhanden sein, denn nur dann kann man sich anständige Zuchttiere aussuchen.
* Dann sollte man selbstverständlich eine Zuchterlaubnis von Züchter der Katzen, mit denen man züchten will, haben. Zuvor sollte man noch nachforschen (oder sich bei erfahrenen Leuten erkundigen), was in den Linien der Tiere steckt, damit einen keine (bereits bekannten) bösen Überraschungen einholen.
* Das/die Tier/e sollte/n mind. einmal von einem unabhängigen Richter auf Erfüllung des Standards geprüft werden (hängt aber vom Verein ab, manche verlangen mehrere Bewertungen, das musst man in den Statuten der Vereine nachlesen, für die man sich interessierst) oder sollten wirklich von guten Züchtern stammen, die wissen, was sie tun und ihre Kitten auch entsprechend einschätzen können. Von Käufen bei anderen Jungzüchtern würde ich zu Beginn eher abraten.
* Die Tiere sollten alle gängigen medizinischen Tests durchlaufen und kerngesund sein.
* Da es bei unterschiedlichen Rassen so etwas wie Blutgruppenunverträglichkeiten gibt, musst man auch wissen, welche die eigenen haben.
* Kitten sollten nur grundimunisiert und nicht vor der 12. Woche (besser erst mit 14-16 Wochen) das Haus verlassen (möglichst zu zweit oder zu einer weiteren Katze hinzu).
Hm... so, das ist erst mal das, was mir spontan einfällt.
Und ja, auch für "nur mal einen Wurf" muss man sich genau so umfassend vorbereiten, als wenn man mehrere Würfe machen möchte. Das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt in meinen Augen.
Bitte ergänzen 😉,
Grüße, sauri
Hier nun weitere Ergänzungen, die sich auch darauf beziehen, was man im "laufenden Zuchtbetrieb" beachten sollte, wenn man verantwortungsvoll züchten will:
* als Züchter muss man sich mit diversen Erbkrankheiten und - sofern bekannt - mit der Art der Vererbung und die turnusmäßigen Wiederholungsuntersuchungen diesbezüglich auskennen. Man sollte einen guten TA haben, der entsprechende Test durchführen kann (z.B. bezüglich HCM einen zertifizierten Kardiologen).
[...]
Der Züchter sollte sich über die bei seiner Rasse häufigen Erbkrankheiten informieren und diese mit den für die jeweilige Krankheit sinnvollen Methoden so weit wie möglich ausschließen. Dazu können Gentests (soweit sie für die jeweilige Rasse und Mutation ausssagefähig sind) auch regelmäßige Ultraschalluntersuchungen oder andere Untersuchungen gehören.
Infektionskrankheiten müssen natürlich ausgeschlossen werden. Dazu gehört, dass man sich kundig macht, welche das sind, wie sie übertragen werden und wie man sie sicher ausschließt (Inkubationszeiten beachten).
[...]
*Ein guter Züchter sollte bereit sein, seine Kitten auch länger als die 12-14 Wochen, die zwingend für die grundlegende Entwicklung des Tierchens notwendig sind, bei sich zu behalten und lieber monatelang auf die "richtigen" Käufer warten, statt die Kitten möglichst schnell loszuschlagen und neue Tierchen in die Welt zu setzen.
*Die Kaufinteressenten sollten gründlich auf Herz und Nieren geprüft und befragt werden, sich am besten gläsern darstellen, und auch der Züchter sollte bereit sein, seinerseits viele kritische Fragen über seine Zucht und seine Katzen zu beantworten.
*Die gängigerweise im Kaufvertrag vereinbarte Rückkaufklausel sollte seitens des Züchters ernst gemeint sein: dass er entweder "seine" Katzen wieder zurück nimmt oder aber bei der Abgabe seitens der bisherigen Halter in neue Hände massiv einwirkt und neue Kaufinteressenten vermittelt. [...]
* Tiere sollten den Züchterhaushalt nur kastriert verlassen, sofern sie nicht in eine andere (seriöse) Zucht gehen.
* Kranke oder sonstwie eingeschränkte Tiere sind nicht zur Zucht geeignet, was in einem seriösen Zuchthaushalt jedoch selbstverständlich ist.
* Man sollte, selbst wenn man gute Voraussetzungen (also das, was zuvor angemerkt wurde, größtenteils erfüllen kann und will) hat, wirklich gut und lange darüber nachdenken, ob genau diese Rasse noch einen Züchter braucht, denn natürlich braucht man immer GUTE Züchter, aber manche Rassen sind schon sehr häufig vertreten, daher ist auch die Entscheidung nicht pro Katze nicht nur davon abhängig, was man bieten kann und will.
Man muss sich auch bewusst sein, dass manche Zuchttiere eventuell frühzeitig kastriert werden müssen (weil z.B Probleme bei der Geburt etc) und diese sich dann nicht mehr in die Gruppe einfügt.
Also dass man sich von seinen "Alttieren" auch mal trennen muss.
[...]
Ich würde noch klarer ausdrücken, dass zur (richtigen) Zucht neben der Kittenabgabe - spätestens nach ein paar Jahren - auch die Abgabe von erwachsenen, kastrierten Katzen gehört. So wie es momentan geschrieben ist, könnte man es m. M. nach auch nur auf Kitten beziehen.
Ich finde es deshalb so wichtig, da dies mein absolutes K.O. Kriterium darstellt. So interessant ich die Zucht 'meiner' Rasse sonst auch finden mag. Es würde nicht viel Sinn machen, jetzt zu beginnen um dann in 3-5 Jahren wieder aufzuhören, weil 'die Bude' voll ist.
Und auch wenn es selbstverständlich sein sollte:
Man sollte sich gerne mit fremden Menschen auseinandersetzen. Neben den ganzen Kontakten und Gesprächen mit Züchtern, wird man sicher auch viel Zeit mit Kitteninteressenten verbringen. E-Mails beantworten, bis tief in die Nacht Telefonate und in der Abgabezeit jedes Wochenende zu Hause Kaffee und Kuchen mit liebenswerten und auch weniger liebenswerten Zeitgenossen. Ehrlich gesagt, bei dem Gedanken mehrere Wochen im Jahr ständig Gastgeberin für 'Fremde' zu spielen und ständig verfügbar zu sein, wird mir auch eher blümerant zumute 😀.
Wichtig für einen seriösen Züchter, finde ich (ich weiß, andere sehen das nicht so, aber für mich ist das ein Kriterium) auch noch:
* Man sollte seine Tiere ins neue Zuhaus bringen, um ihm die Eingewöhnung zu erleichtern und um zu schauen, ob es dort so ist, wie es sein soll, um den neuen Katzeneltern vielleicht auch noch Tipps zu geben, was sie z.B. noch wegräumen sollten.
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