Ja, das gibt es und es ist völlig normal, dass man mit manchen Tieren mehr verbunden ist als mit anderen.
Das Problem ist nur, dass man normalerweise vorher schaut, ob die Chemie zwischen dem Tier und einem selbst stimmt. Und wenn das nicht möglich ist, z.B. weil man das Tier bei der Übergabe das erste Mal sieht, dann sollte man sich vorher darüber klar sein, dass es vielleicht nicht gleich Liebe auf den ersten Blick sein wird und damit auch umgehen können.
Es ist ohnehin nicht hilfreich, ein Tier mit dem anderen zu vergleichen, jedes hat seinen eigenen Charakter und das Einzige, was du jetzt tun kannst, ist zu versuchen, an eurer Beziehung zu arbeiten und zu akzeptieren, dass Kurti deine Nummer eins ist und vermutlich auch bleiben wird.
Für Findus ist das natürlich verdammt hart, er hat niemandem, bei dem er sich sicher oder geborgen fühlt. Kurti ist noch ein Riese für ihn und jagt ihm vermutlich ab und zu Angst ein und deine "Distanziertheit" spürt er garantiert auch. Deshalb, wie schon vorher geschrieben, versucht er, sich möglichst mit seinem eigenen Geruch zu umgeben, weil er selbst das Einzige ist, was er hat.
Sprich, er schläft im Klo oder macht sein Geschäft eben dort, wo er gern schläft.
Du musst jetzt entweder versuchen, deine Enttäuschung über ihn zu überwinden und ihm Sicherheit vermitteln (mal ihn allein auf den Schoß nehmen, mit ihm schmusen, ohne dass Kurti dabei ist, einfach Zeit für ihn haben, ruhig und freundlich mit ihm reden, egal was du erzählst, Hauptsache er hört deine Stimme) oder du musst ihn schnellstmöglich in ein liebevolles Zuhause vermitteln.
Den Teppich würde ich nochmal gründlich reinigen, aber ich würde ihn nicht entfernen. Denn wenn er unsauber ist, um sich selbst zu beruhigen, dann wird er sich nur eine andere Stelle aussuchen, um sein Geschäft zu verrichten.
Stattdessen würde ich ihn das nächste Mal, wenn er auf dem Teppich sitzt genau beobachten (ohne aufdringlich zu sein) und bei ersten Anzeichen, dass er "machen" will sofort reagieren. "Nein" sagen, hochnehmen und ins Klo tragen. Macht er dort, dann überschwänglich loben, Leckerchen geben. Und das in den nächsten Tagen jedes Mal, wenn er sich auf dem Teppich niederlässt.
Ist anstrengend, gerade in der Prüfungszeit, aber jetzt ist nunmal die Zeit, in der er das lernen muss, das lässt sich nicht verschieben.
Wenn es gar nicht geht und du dich 100%ig aufs Lernen konzentrieren musst, dann würde ich ihn und Kurti! für diese Stunden gar nicht ins Zimmer auf den Teppich lassen. Dafür hinterher umso ausgiebiger mit beiden schmusen und spielen, auch wenn du dann hundemüde bist.
Diese anstrengende Phase wird vorbeigehen und es liegt jetzt an dir, dass es keine "Folgeschäden" gibt.