@doppelpack
Ich persönlich finde ja, dass auch der Mensch zum Tier passen muss. Nicht jedes Tier mag jeden Menschen.
Ich habe ja nun auf unterschiedlichsten Wegen Katzen adoptiert und kann nicht sagen, dass ich einen Weg bevorzuge, weil es immer wieder eine individuelle Entscheidung ist.
Der deutsche Kater auf der deutschen Pflegestelle, wurde von uns besucht. Wir sind dafür insgesamt 600km gefahren, weil er charakterlich gut zu passen schien.
Trotzdem fuhren wir heim, überlegten in Ruhe, ich telefonierte mit der Pflegemutter immer wieder und dann holten wir den Kater ab. Er war Menschen gegenüber zögerlich, uns aber gegenüber aufgeschlossen und interessiert.
Nachdem er zwei meiner Katzen von Tisch und Kratzbaum geprügelt hat, nachdem er in Spielekisten, Bettchen und vom Kratzbaum gepinkelt hat, brachten wir ihn wieder zurück.
Wir haben alles gut überlegt und abgewägt, wir haben vorab telefoniert, ob es passt, wir haben den Kater besucht, trotz der langen Strecke noch einmal überlegt, dann mit Gittertür zusammengeführt, der Kater mochte uns, wir mochten den Kater, er mochte aber nicht unsere Katzen.
Und genau das ist der Punkt, den man nicht einkalkulieren kann. Sobald man Tiere mit Vergangenheit hat und später neu aufnimmt, hat man einen unbestimmten Faktor X, den man als Mensch nicht beeinflussen kann, mit dem man dann aber umgehen muss.
Vielleicht ist das auch nichts dran, ich habe es nun nicht wissenschaftlich nachweisbar erhoben, aber ich persönlich habe mit dieser Methode einfach ein besseres Gefühl.
Meine beiden Kater hatten optisch alles, was ich nicht mochte.
Die Pflegemutter von Yogi hat ihn ganz toll beschrieben. Das Problem war, dass es kaum Interessenten für Yogi gab und die wenigen haben Yogi nicht gesehen, weil er sich versteckt hat.
Wir sind hingefahren, Yogi kam nach einiger Zeit zögerlich raus, nahm ein Leckerlie aus der Hand (was er bei der Pflegemutter bis dahin noch nie gemacht hat) und damit war geklärt, dass der Kater einzieht.
Auch in diesem Fall sind wir heimgefahren, haben in Ruhe überlegt und etwas später den Kater abgeholt. Ich fand ihn weder schön, noch war ich voller Freude...er mochte aber uns und hatte einen perfekten Charakter.
Robbie hatte das Glück, dass wir seinen aktuellen Zustand nicht kannten, denn ich hätte ihn nicht genommen, wenn ich gewusst hätte, wie dick er tatsächlich ist
😳
Nein, ich fand ihn weder schön, noch hat er mein Herz berührt, aber er hatte den perfekten Charakter.
Ich musste lernen mit diesen Katern klarzukommen, ihre Schönheit zu entdecken und ihren Charakter schätzen lernen. Deshalb denke ich, dass wir Menschen auch auf Umwegen "unsere Katze" finden können. Es gibt die Liebe auf den zweiten und dritten Blick. Sie dauert zwar länger, aber wenn es zwischen den Katzen passt, dann kann man vieles lieben lernen.
Hier im Forum wird auch deutschlandweit vermittelt, deshalb lernen viele Menschen ihre deutschen Katzen auch erst dann kennen, wenn sie gebracht werden. Das betrifft ja nicht nur die Katzen aus dem Ausland.
Es erfordert eine große Portion Offenheit, Toleranz und Kompromissbereitschaft, aber ich denke, dass man i.d.R. jedes Herz erreichen kann, wenn die grundsätzlichen Eigenschaften vorab geklärt und abgestimmt sind.
Natürlich möchte ich noch erwähnen, dass meine Kater für mich jetzt die weltschönsten, weltliebsten und weltbesten Kater sind