Ein Stammbaum ist ein Symbol dafür, dass ein Kitten von erfahrenen Menschen bestens gepflegt, aufgezogen, sozialisiert und untersucht wurde, sofern der Verein dem ein Züchter angehört vertrauenswürdig ist.
Na ja, und wie kommen dann die ganzen "Vermehrerelterntiere" mit Stammbaum an die Vermehrer wenn der Stammbaum angeblich so "wasserdicht" ist was das angeht. Warum wurde da dann nicht genauer hingesehen?
Ein Stammbaum sagt erst mal - nur für sich genommen - wenig aus, der sagt nur aus, dass - wahrscheinlich - bestimmte Auflagen erfüllt wurden die der Zuchtverein vorgibt und das die Kitten vom Verein anerkannt wurden . Die Leute können trotzdem noch Mist bauen, wenn sie den Stammbaum nur als "Qualitätsnachweis" abgreifen wollen ohne wirklich hinter der Sache zu stehen und das nicht entsprechend gut genug geprüft und kontrolliert wird.
Rein auf einen Stammbaum würde ich mich also diesbezüglich genauso wenig verlassen wie auf die Aussagen einer mir wildfremden Person zwischen Tür und Angel. Zumal man Stammbäume auch fälschen kann und es auch weniger seriöse Zuchtvereine gibt die ebenfalls Stammbäume ausstellen.
Wenn ich wirklich sicher gehen will, dass ein Tier aus einem guten Umfeld kommt, dann muss ich da selbst schon ein wenig mehr tun als nur einen Stammbaum verlangen. ZB. mehrfach zu den Leuten hingehen, mir die Elterntiere und Nachweise über Untersuchungen zeigen lassen, den Verein überprüfen dem sie angehören etc. pp.. Nur dann hilft mir ein Stammbaum da ernsthaft weiter, sonst ist er nur ein Anhaltspunkt von vielen der diesbezüglich genausogut täuschen kann. Ein seriöser Züchter würde das allerdings voraussetzen und da transparent vorgehen, ein unseriöser nicht. Aber auch der kann einem Verein angehören. Das ist ja nichts "Geschütztes" in dem Sinne.
Ich würde also keineswegs sagen, dass eine Katze die einen Stammbaum "mitbringt" auch automatisch aus guten Bedingungen kommen muss. Die Wahrscheinlichkeit steigt, aber ein Garant ist das so für sich allein genommen nun auch nicht.
Und im Ursprung hatte der Stammbaum halt auch einen anderen Hintergrund - ob es Dir jetzt gefällt oder nicht - den er für Züchter auch bis heute hat. Er dokumentiert die Ahnenreihe des Tieres und dient der Vermeidung von "Zuchtfehlern" bzw. dem Erreichen von "Zuchtzielen". Denn nur wenn ein Züchter weiss auf welche Ahnen seine Tiere zurückgehen kann er da überhaupt planvoll handeln.
Die "Haltungsbedingungen" könnte man auch anders dokumentieren, dazu muss man die Ahnenreihe nicht kennen. Dazu wäre ein "staatliches Prüfsiegel" beispielsweise deutlich besser geeignet als ein ja rein privat organisierter Verein der sich seine Satzung selbst schreibt und auch die Stammbäume ausstellt. Zumal es in der Katzenzucht im Gegensatz zur Hundezucht gar keine Zwingerabnahmen und ähnliches verpflichtend zu geben scheint im Zuchtbereich, es da also noch mal "lockerer" zugeht und weniger routinemässig geprüft wird.