Sind wir wirklich solche Tierquäler?

  • Themenstarter Themenstarter Ivy13
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Ich habe nur Wohnungskatzen, da es nicht möglich ist sie hier rauszulassen. Wir wohnen an einer Hauptstrasse mit viel LKW-Verkehr. Mein Niko hat Allergien und somit halte ich ihn für ungesicherten Freigang nicht tauglich.
Aber einen gesicherten Garten, den wünsche ich meinen Katern und den werden sie hoffentlich auch noch irgendwann bekommen.
Denn Natur halte ich für sehr wichtig und unter einem Baum zu sitzen und in den blauen Himmel blicken zu können, ist schöner als auf dem Sofa an die weiß gestrichene Decke zu schauen, oder?
 
A

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hey,

ich gehöre auch zur Pro-Freigang Fraktion, verurteile aber niemanden, der seine Katzen in der Wohnung hält. Bzw sagen wir so, sie in der Wohnung hält und auch dementsprechend beschäftigt.

In meiner Gegend auf dem Land kenne ich kaum Menschen, die ihre Katze nicht rauslassen. Selbst Rassekatzen erkunden hier die Gegend und tauchen immer mal wieder in unsrem Garten auf.

Hinter unsrem Haus, dessen Garten schon sehr groß ist, befindet sich eine 3 ha Wiese die uns gehört und ein großer Wald, perfekt für kleine Mäusefänger.

Klar, eine Straße haben wir auch und es gibt auch immer mal wieder vereinzelt Unfälle, aber das wäre ein Risiko, das ich eingehe. Unsre Mizi einsperren?! Unmöglich...

Ich denke jeder muss für sich selbst entscheiden was für ihn und seine Katzen das beste ist. In eine ein-Zimmer Wohnung gehören meiner Meinung nach keine Katzen, da sollte die Vernunft siegen. Und auch an einer Schnellstraße ist es wohl sehr mutig seinem Schmusetiger Freigang zu gewären.

Lg, Julia
 
Erstmal möchte ich sagen, wenn viele unserer Mitmenschen sich soviele Gedanken über Kindererziehung machen würden, wie wir über Katzenhaltung, würde es um unsere Gesellschaft wesentlich besser stehen.

Wohnungshaltung generell als Tierquälerei zu bezeichnen zeugt davon, dass sich diejenigen, die das so äussern, ohne viel nachzudenken eine vorgefertigte Meinung angeeignet haben.

Tierquälerei ist etwas ganz anderes und wer seinen gesunden Menschenverstand benutzt, weiss das auch.

Keine Frage: Freigang in richtiger Umgebung ist artgerechter als Wohnungshaltung, aber leider nicht immer möglich.

Sowohl Freigang, als auch Wohnungshaltung können nicht artgerecht sein.

Ich sehe das so:

Wohnungshaltung von 2 Katzen in einer 1 Zimmer Wohnung unter 40 m², ohne Balkon = würde ich meinen Katzen nicht zumuten

Wohnungshaltung in einer Wohnung mit 2 oder mehreren Zimmern über 50 m², mit vernetztem Balkon, alle Räume zugänglich, mehrere Kratzbäume, viele Schlafplätze, tägliches Beschäftigen und Spielen, Abwechslung bieten = für mich vertretbar und zu verantworten

Wohnungshaltung in einem grossen Haus mit katzensicherer Terasse oder Garten und o.g. weiteren katzengerechten Einrichtungen = ideal

Gesicherter Freigang (grosses Katzengehege, grosser gesicherter Garten) und katzengerechte Einrichtung etc. = das anzustrebende Optimum

Ungesicherter Freigang in sehr ländlichen Regionen = ideal

Ungesicherter Freigang in der Stadt = für mich nicht vertretbar und zu verantworten


Was ich nicht tun würde ist

- einen Freigänger in die Wohnung sperren
- eine langjährige Wohnungskatze von jetzt auf gleich zum Scheunendasein verdammen
- eine Wohnungskatze mit Freiheitsdrang (den der aufmerksame Katzenhalter erkennt) einzusperren
- oder eine Katze an der Leine nach draussen lassen

Ich denke, diese Frage ob Wohnungshaltung oder Freigang wird einen Katzenhalter immer wieder beschäftigen und zeigt, dass wir uns unserer Verantwortung bewusst sind.

Unterm Strich ist die Katzenhaltung ein einziger Kompromiss und die Meinungen werden hier immer stark auseinandergehen. Wer hier aber mit dem Tierquäler-Argument kommt disqualifiziert sich selbst als inkompetenter Gesprächspartner.

Wie überall kann man es einfach nicht pauschalisieren.
 
Erstmal möchte ich sagen, wenn viele unserer Mitmenschen sich soviele Gedanken über Kindererziehung machen würden, wie wir über Katzenhaltung, würde es um unsere Gesellschaft wesentlich besser stehen
Damit sprichst du mir aus der Seele..🙂

Und das kann man auf jede Tierart übertragen...
 
Das ist reinster unfug!
Sagen wir mal Katzen könnten sprechen.Du fragst eine katze ob sie zu dir nachhause kommt wo es warm ist,Nahrung bekommt und zuneigung oder würde sie auf der straße bleiben wo es ihr schlecht geht?Deine Katze würde natürlich lieber zur Wohnung gehen.

Ganz klarer Quatsch!
 
Es ist jawohl ein Unterschied zwischen Katzen die auf der Strasse um ihr Überleben kämpfen oder normalen Freigängern/Bauernhofkatzen und nochmal Wohnungskatzen..
 
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hey,

diese Unterscheidung finde ich nun auch etwas .... weit hergeholt.

Lg, Julia
 
Ich sehe es auch so, dass man nicht jede Katze über einen Kamm scheren kann.

Vor knapp einem Jahr habe ich ein kleines Babykätzchen vom Reitstall mit nach Hause genommen, weil die Mama die Babys nicht angenommen hat und die Geschwisterchen schon tot waren.
Es war von vorne herein klar, dass ich den kleinen Spatz nicht behalten kann, denn ich finde, dass sich eine Bauernhofkatze NICHT für die Haltung im Haus geeignet. Ich zumindest sehe das so, da steckt ein ganz anderer Freiheitsdrang drin.
Klar hat man den kleinen Wurm irgendwann total lieb gewonnen, wenn man ihn mit der Flasche gepeppelt hat.
Ich habe ein super, super schönes Zuhause für die kleine Maus gefunden, wo sie jeden Tag raus darf, ohne die Gefahr von Straßen und Lastwagen.
Die Trennung tat für ein Weilchen weh, aber ich freue mich immer wieder aufs Neue, wenn ich wieder schöne Bilder von Maya bekomme. Ich hätte dauerhaft einfach ein viel zu schlechtes Gewissen gehabt, den kleinen Wirbelwind im Haus einzusperren. Und eine Katze raus lassen, und die anderen nicht, wäre auch ein Dauerreibungspunkt.

Ich denke auch, dass sich nicht jede Katze für die Haltung in der Wohnung/ im Haus eignet. Aber auch Rassekatzen, denen viel zu oft die Eignung für die pure Haltung im Haus zugesagt wird, wollen größtenteils sehr gerne raus.

Ein schöner Mittelweg ist für alle ideal, auch wenn das nicht immer möglich ist.
Aber Mehrkatzenhaushalte in 50m² Wohnungen finde ich ohne Freigang auch nicht wirklich ok. Auch nicht mit vielen Spieleinheiten.

Nun ist bei uns ja auch gesicherter Freigang im Garten möglich. Wenn ich sehe, wie meine Puppe draußen hinter Vögelchen her rennt und in den Büschen hinter Mäusen her hechtet, geht mir wirklich das Herz auf. Das kann ich ihr mit keinem Spiel ersetzen.
 
Schade, dass dieses Thema nicht diskutiert werden kann, ohne dass Wörter wie „Tierquälerei“ fallen. Tierquälerei ist für mich Verwahrlosung, Misshandlung oder Wegsperren von Tieren.

Ich lebe in einem (scheinbar) idyllischen Dorf fernab von der Autobahn usw. Wir haben hier viele Felder und Wiesen. Eigentlich der perfekte Ort um Freigänger zu halten, was die meisten hier auch tun. Unsere Katzen waren bisher auch immer Freigänger, was daran lag, dass sie es nicht anders gewöhnt waren. Ich weiß noch wie wir unseren Finn bekamen. Er ist damals als Winzling mit Katzenschnupfen durch das Dorf geirrt und hat in der Kirche und im Schulbus (!) Schutz gesucht, wie mir später erzählt wurde. Als er wieder hochgepeppelt war, war es selbstverständlich, dass er bei uns Freilauf bekommt, weil er ihn auch einforderte und ursprünglich von einem Bauernhof kam.
Jahrelang hat er bei uns gelebt, und kam jeden Tag zur selben Uhrzeit von seinen Spaziergängen zurück. Bis auf einen Abend. Seitdem haben wir unseren Finn nie wieder gesehen! Man hat ihn nie irgendwo tot aufgefunden und mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass er mitgenommen wurde. Man muss dazu sagen, dass Finn wie ein Rasse-Norweger aussah und er ist somit immer aufgefallen. Den Verlust haben meine Familie und ich nie verkraftet, weil er wirklich so ein dankbarer Schatz war.

Damit will ich sagen, dass es da draußen nicht nur Risiken wie Schnellstraßen, Hunde usw. gibt, sondern auch andere Menschen, die eine Gefahr sein können. Leider gibt es diese Leute, die Rattengift verteilen, Fallen aufstellen oder Katzen einfach „einkassieren“. Das kommt besonders in den Dörfern öfter vor, als man meint. Überfahren oder vergiftet wurde noch keine unserer Katzen, dafür aber schon viele andere im Ort. Soll ich jetzt wegen solchen Tierquälern (denn das sind diese Menschen wirklich!!!) auf mein Katzen-Glück verzichten und mir nie wieder eine Samtpfote ins Haus holen?? Nein, und deswegen sind unsere beiden Maine Coons auch Wohnungskatzen. Sie haben ein ganzes Haus von 150 m² zur Verfügung, ein Freigehege, welches sie eigenständig betreten können und den Garten, den sie unter Aufsicht erkunden dürfen. Der gesamte Wintergarten ist fast nur noch mit Klettermöglichkeiten und Kratzbäumen eingerichtet.

Zudem ist besonders Diego eins dieser überfreundlichen und extrem vertrauenseeligen Tiere, die jeden Fremden erstmal erobern und jederzeit geschmust werden wollen. Er würde sich im Freien von Jedem anlocken lassen und da Rassekatzen hier selten sind, würden die Katzendiebe auch nicht lange auf sich warten lassen. Dann ist da noch das Problem mit dem „Fremdfüttern“. Es ist ja nicht nur so, dass es ärgerlich ist, wenn die Katze immer dicker wird, in Diegos Fall wäre es auch noch gefährlich, weil er eine starke Futtermittelunverträglichkeit hat. Es hat Ewigkeiten gedauert, für ihn das geeignete Futter zu finden. Wenn er sich im Ort noch anderswo Snacks holen würde, säßen wir wöchentlich beim TA. Der Vorbesitzerin ist er mal entwischt und von dem Baum auf den er dann geklettert ist, musste man ihn mit der Leiter runterhiefen, weil er panisch schreiend da oben festsaß. Man muss es realistisch sehen: Diego würde als Freigänger auf Dauer nicht zurecht kommen/überleben.

Ich schreibe das alles nicht um mich zu rechtfertigen, sondern um manche Leute, die sich komplett der Freigänger-Seite verschrieben haben und Wohnungskatzenhalter (ohne darüber nachzudenken, dass alles situationsabhängig ist) verurteilen, wachzurütteln. Ich meine damit natürlich niemanden persönlich, weil hier die meisten noch recht offen sind und selbst sagen, dass man das Thema individuell betrachten muss. Aber es gibt ja auch immer die Leute die verallgemeinern und das sollte man einfach grundsätzlich nicht tun!
 
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Ich kenne diese Gedanken nur zu gut! Weil meine erste Katze war auch so..Stundenlanges aus dem Fenster starren, versuchen durch die WHGstür zu entwischen..
Sie kannte es aber nie, das "freie" Leben..trotzdem wusste sie, da ist mehr in der Welt und ich hab ihr den Zugang dazu untersagt..

Keiner meiner jetzigen Katzen macht das und da bin ich ganz froh drum. Klar wenn die Tür zum Hausflur lange aufsteht wird mal Neugierig gelinst, mal an der Matte geschnuppert, wenn man nen guten Tag hat huscht man mal zur Nachbarin, jagd mal eine Fliege am Fenster oder sinniert in der Sonne am Fenster.... Aber im großen und ganzen hab ich nicht mehr wie bei meiner ersten Katze das Gefühl das sie mehr fordern, sie sind viel mit sich, den Hunden und mit was weiss ich was beschäftigt.
Wäre es anders und ich müsste die Tür verrammeln um sie drinnen zu halten würde ich mir heutzutage Gedanken machen ob Whgshaltung das Optimum für diese Katzen wäre..
 
Find ich gut das du dir Gedanken machst.
Whgshaltung ist für mich auch immer nur ein Kompromiss.
Deine scheinen nicht gerade die Decke hoch zugehen, und sie sind sehr jung, also wird das schon passen..;9
Ich hab mal eine Katze übernommen, die mir sehr deutlich gezeigt hat das ihr die Wohnung nicht reicht und da war es sehr leicht zu entscheiden.
Darum bin ich sicher wenn es wirklich für deine Katzen so schlimm wäre, würdest du es merken wenn du ehrlich zu dir bist..😉

Ein wenig schlechtes Gewissen ist immer ganz gut das erinnert uns Wohnungskatzenhalter daran das wir ein wenig mehr tun müssen um unseren Katzen das Leben zu verschönern.
 
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Zum Thread meine Antwort:

Generell gibt es verantwortungsvolle Freigänger-Katzenhalter und verantwortungsvolle Wohnungs-Katzenhalter - aber auch in beiden Lagern Gegenteilige.
 
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Ich bin auch immer besorgt, dass sie sich nicht wohl fühlen könnten und etwas vermissen. Aber ich denke auch, dass sie das schon zeigen würden. Häufig steht die Balkontür offen und sie gehen nicht mal raus. Am Fensterbrett sitzen sie auch nicht oft und es gäbe ja neben Unsauberkeit auch noch andere, nicht so offensichtliche Anzeichen.

Lilly zeigt mir gerade morgens recht deutlich, was sie will, das kann Dosi gar nicht übersehen, vor allem weil sie sehr gesprächig ist. 😀 Ich denke, wenn sie wirklich unzufrieden wären oder einen Drang nach draussen hätten würde ich das merken. Sie nehmen auch nicht immer meine Spielangebote an, sondern spielen auch gerne mal alleine oder fetzen zusammen durch die Bude, da frag ich mich dann, ob ich sie nicht überlade mit Bespaßungsprogramm!?

Es ist halt immer so ein Drahtseilakt. Macht man zuwenig? Oder zuviel? Da muss ich mich einfach auf das Feedback der Mäuse und mein Gefühl verlassen. Und es ist immer besser, sich Gedanken zu machen als alles zu locker zu nehmen.
 
Das ganze Leben ist ein Kompromiss und es kommt immer darauf an, dass man für sich und für seine Tiere und für seine individuelle Situation das beste draus macht.

Wir haben versucht, mal zusammenzufassen, was man bezüglich der unterschiedlichen Haltungsformen und Arten von Katzen beachten sollte, um das individuell mögliche Optimum zu erreichen: http://www.kattepukkel.de/html/freilaufwohnungshaltung.html
 
Ich betrachte mich schon ein bisschen als einen "Tierquäler". Hab Katzen in ausschließlicher Wohnungshaltung, und umso mehr ich nachdenke, umso mehr komme ich zu dem Schluss, dass keine Wohnung, egal wie katzengerecht sie mit Cat-Walks, Kratzbäumen, in der Wohnung verteilten Klos etc. undund... ausgestattet ist, der Katze ein Leben in "Freiheit" ersetzen kann.

Da ich für Freigänger nicht geschaffen bin, werde ich mir, wenn Mica und Pali nicht mehr sind (hoffentlich noch mindestens 16 Jahre), wohl eher einen Hund und keine Katzen mehr holen.

Irgendwo hab ich mal diesen Spruch gelesen, dass 20 Jahr "auf dem Sofa" (also in Sicherheit) ein Jahr "in Freiheit" (Unfalltod) nicht ersetzen können. Irgendwo ist da was Wahres dran.

Aber vielleicht gibts Katzen, die wohnungskomaptibler sind als andere. Rassekatzen, die seit Generationen in der Wohnung leben, haben das im Instinkt verewigt, und kennen nichts anderes. Ich habe halt Katzen vom Bauernhof, die in einer Scheue geboren wurden, und für solche Katzen ist es vermutlich eine Qual, in der Wohnung zu leben, auch wenn sie nicht lange in der Scheune gelebt haben. Die haben das aber noch im Blut.
 
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Also ich habe einen Kater der mit vier Monaten draussen gefangen worden ist
und obwohl er net gestreichelt werden mag glaube ich hat er ein schönes Leben. Er spielt und tobt mit den anderen und hat nie angezeigt das er unbedingt raus möchte, er wirkt sehr zufrieden .
Ich hatte mal einen Kater der unbedingt raus wollte und der hat sich ganz anders verhalten, ich denke man merkt es wenn eine Katze unbedingt raus will.
 
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@kattepukkel's:
Ich bin echt sehr beeindruckt von eurer Zusammenfassung ! :wow:
Wenn sich das jeder zu Herzen nehmen würde, würden sich viele 'Katzen-Dramen' bestimmt verhindern lassen...
Bin da jedenfalls zu 100% deiner Meinung und kann jedem empfehlen sich etwas Zeit zu nehmen und das mal durchzulesen.

chrissie hat gesagt.:
Irgendwo hab ich mal diesen Spruch gelesen, dass 20 Jahr "auf dem Sofa" (also in Sicherheit) ein Jahr "in Freiheit" (Unfalltod) nicht ersetzen können.

Zu solchen Sprüchen hatte ich schon öfter auch in anderen Threads etwas geschrieben 😉. Ich finde so etwas eindeutig zu pauschal und meine Katzen verbringen ihr Leben mit Sicherheit nicht auf dem Sofa. Zudem ist durch 'Freiheit' nicht automatisch ein erfülltes Leben garantiert.
Wie kattepukkel's es bereits schrieb: Katzenhaltung ist heutzutage immer ein Kompromiss.
 
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Als ich meinen ersten Kater aus dem TH holte, hieß es er darf aber nur in der Wohnung gehalten werden uns war es Recht, da wir an einer Hauptstraße gelebt haben. Dann ein paar Monate später haben wir Willi als Baby auf einem Parkplatzt gefunden und auch er lebte in der Wohnung. Nach drei Jahren sind wir in ein Haus mit Garten gezogen (nur eine Spielstraße in der Nähe) und da durften sie dann raus. Am Anfang wollten sie gar nicht so recht aber dann haben sie es genossen. Trotzdem waren sie nur ein paar Stunden draußen, da ich sie nur hinaus lies als wir zu Hause waren.
Ich weiß ganz genau, dass sie als wir noch an der Hauptstraße lebten, nichts vermisst haben.

Bei meinen jetzigen Beiden halte ich es genauso. Sie dürfen auch nur raus wenn wir da sind. Aber sie waren von Anfang an Freigänger, deshalb könnte ich sie auch nicht nur in der Wohnung halten.
 
Zu solchen Sprüchen hatte ich schon öfter auch in anderen Threads etwas geschrieben 😉. Ich finde so etwas eindeutig zu pauschal und meine Katzen verbringen ihr Leben mit Sicherheit nicht auf dem Sofa. Zudem ist durch 'Freiheit' nicht automatisch ein erfülltes Leben garantiert.
Wie kattepukkel's es bereits schrieb: Katzenhaltung ist heutzutage immer ein Kompromiss.

Können wir in die Katzen hineinschauen? Nur weil sie nicht ins Eck pieseln, alles zerkratzen oder einen anfallen, heisst das ja nicht automatisch, dass sie glücklich sind. Katzen sind sehr "duldsame" Tiere. Ist doch das gleiche wie mit Einzelhaltung. Fast jeder, der eine Einzelkatze hält, sagt, dass sie "glücklich" ist. Sie ist lieb, verschmust, frisst, kackert und pischert, und zwar nur da hin, wohin sie darf. Also "muss" es ihr ja gut gehen. Aber keiner weiß doch, wie es in der Katze aussieht. Und genauso sehe ich das bei reinen Wohnungskatzen.
Keiner kann das an menschlichen Maßstäben messen. Nur weil wir ein abgesichertes Leben auf dem Sofa ohne Gefahren, mit regelmäßigem Einkommen und zuverlässig Essen im Kühlschrank, mit allem möglichen Luxus dem Leben auf der "Straße" bevorzugen, heisst das noch lange nicht, dass die Katzen das genauso sehen.
Und nur weil sie nicht "hinaus" wollen, heisst das nicht, dass sie draußen nicht glücklicher wären. Die Katze nimmt es halt hin, dass sie nicht rauskann.

Alles, was hier geschrieben wird, ist reine Spekulation. Solange niemand von uns in der Lage ist, direkt eine Katze zu fragen und von ihr direkt eine Antwort zu bekommen, wird niemand wissen von uns, was der tatsächliche Wunsch einer Katze ist. So einfach ist das!

@Laurii: "auf dem Sofa" ist nur eine Umschreibung für das Wohnungsleben einer Katze. Soviel Abstraktionsfäigkeit, das zu verstehen, hatte ich vorausgesetzt. Abgesehen stand es ja noch in der Klammer 🙂
 
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Können wir in die Katzen hineinschauen? [...] Nur weil wir ein abgesichertes Leben auf dem Sofa ohne Gefahren, mit regelmäßigem Einkommen und zuverlässig Essen im Kühlschrank, mit allem möglichen Luxus dem Leben auf der "Straße" bevorzugen, heisst das noch lange nicht, dass die Katzen das genauso sehen.
Und nur weil sie nicht "hinaus" wollen, heisst das nicht, dass sie draußen nicht glücklicher wären. Die Katze nimmt es halt hin, dass sie nicht rauskann.

Nein, leider können wir nicht in sie hineinschauen und leider können wir auch nicht mit Bestimmtheit sagen, ob die einzelne Katze den Gefahren der heutigen Zeit gewachsen ist. Die Welt wird eben immer gefährlicher, was die Menschen zu verantworten haben und die übrigen Lebewesen haben Probleme sich diesem schnellen Wandel anzupassen. Es ist meistens nur Glückssache, wenn eine Katze z.B. besonders aufmerksam ist. Wir wissen auch nicht, ob jede Katze draußen wirklich das tolle Leben führt, was wir uns gerne vorstellen (Mäuse fangen, über Felder rennen) oder ob sie gerade Schwierigkeiten hat (von Fremden mitgenommen wird, Tierfängern zum Opfer fällt, verletzt ist usw.) Wenn ich aber weiß, dass meine Katze keine Erfahrungen mit Freigang hat, ihr Charakter ein Risiko ist (zu unkritisch, zahm, unvorsichtig) und weiß, dass in der Umgebung Menschen leben, die z.B. Rattengift verteilen oder Katzen gerne einkassieren (gerade Rassekatzen), sollte ich eine verantwortungsvolle Entscheidung treffen. Somit haben wir uns nun mal gegen Freigang entschieden. Und ich denke, die meisten Wohnungskatzenhalter haben ebenfalls ihre guten Gründe ihre Katzen drinnen zu halten. Es ist schließlich nicht so, dass jedes Gebiet das optimale Lebensumfeld für Katzen bietet, sodass sie die Freiheit wirklich genießen können.
Freigang ist gut und schön aber selbst der ist nicht "artgerecht", da die Katze es mit Dingen zu tun bekommt, denen sie nichts entgegenzusetzen hat.
Und diese "Nur-die-Stärksten-überleben-Theorie", die manche Menschen ja vertreten, finde ich ziemlich herzlos. Meiner Meinung nach, ist die Entscheidung, welche Haltungsform Sinn macht, situationsabhängig.
Im Übrigen hat keiner behauptet beurteilen zu können, was jede einzelne Katze will oder nicht.

Alles, was hier geschrieben wird, ist reine Spekulation. Solange niemand von uns in der Lage ist, direkt eine Katze zu fragen und von ihr direkt eine Antwort zu bekommen, wird niemand wissen von uns, was der tatsächliche Wunsch einer Katze ist. So einfach ist das!

Richtig, genauso sehe ich das auch 🙂

@Laurii: "auf dem Sofa" ist nur eine Umschreibung für das Wohnungsleben einer Katze. Soviel Abstraktionsfäigkeit, das zu verstehen, hatte ich vorausgesetzt. Abgesehen stand es ja noch in der Klammer 🙂

Ich habe die Bedeutung schon verstanden, keine Sorge 😉 Mit meiner Aussage habe ich lediglich gesagt, dass unseren Katzen mehr geboten wird, als das "eintönige, klassische Wohnungsleben" was man oft vor Augen hat.
Zudem ist der Begriff "Leben auf dem Sofa" negativ besetzt und wird dementsprechend mit Faulheit und Langeweile verbunden, was nicht zwingend bei einer Wohnungshaltung der Fall ist, wenn z.B Freigehege, Garten, Kletterbäume und natürlich Spielgefährten zur Verfügung stehen.
 
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