Sind wir wirklich solche Tierquäler?

  • Themenstarter Themenstarter Ivy13
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Nein, leider können wir nicht in sie hineinschauen und leider können wir auch nicht mit Bestimmtheit sagen, ob die einzelne Katze den Gefahren der heutigen Zeit gewachsen ist. Die Welt wird eben immer gefährlicher, was die Menschen zu verantworten haben und die übrigen Lebewesen haben Probleme sich diesem schnellen Wandel anzupassen. Es ist meistens nur Glückssache, wenn eine Katze z.B. besonders aufmerksam ist. Wir wissen auch nicht, ob jede Katze draußen wirklich das tolle Leben führt, was wir uns gerne vorstellen (Mäuse fangen, über Felder rennen) oder ob sie gerade Schwierigkeiten hat (von Fremden mitgenommen wird, Tierfängern zum Opfer fällt, verletzt ist usw.) Wenn ich aber weiß, dass meine Katze keine Erfahrungen mit Freigang hat, ihr Charakter ein Risiko ist (zu unkritisch, zahm, unvorsichtig) und weiß, dass in der Umgebung Menschen leben, die z.B. Rattengift verteilen oder Katzen gerne einkassieren (gerade Rassekatzen), sollte ich eine verantwortungsvolle Entscheidung treffen. Somit haben wir uns nun mal gegen Freigang entschieden. Und ich denke, die meisten Wohnungskatzenhalter haben ebenfalls ihre guten Gründe ihre Katzen drinnen zu halten. Es ist schließlich nicht so, dass jedes Gebiet das optimale Lebensumfeld für Katzen bietet, sodass sie die Freiheit wirklich genießen können.
Freigang ist gut und schön aber selbst der ist nicht "artgerecht", da die Katze es mit Dingen zu tun bekommt, denen sie nichts entgegenzusetzen hat.
Und diese "Nur-die-Stärksten-überleben-Theorie", die manche Menschen ja vertreten, finde ich ziemlich herzlos. Meiner Meinung nach, ist die Entscheidung, welche Haltungsform Sinn macht, situationsabhängig.
Im Übrigen hat keiner behauptet beurteilen zu können, was jede einzelne Katze will oder nicht.

Meine Güte, hast Du Kinder? Wenn ja, dann bist Du sicher eine Mutter, die ihren Kindern einen Helm aufsetzt bevor sie aufs Klettergerüst dürfen.... 😕

wenn z.B Freigehege, Garten, Kletterbäume zur Verfügung stehen.

DAS ist keine reine Wohnungshaltung, um die es ja in dieser Diskussion anscheinend geht.
 
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Vielen Dank für deine Rückmeldung, Laurii!
Es war recht viel Arbeit, dies alles auch an Quellen zusammenzutragen und auch wirklich alle unterschiedlichen Haltungsformen (denn es geht ja um mehr als Wohnung vs. Freilauf) zu berücksichtigen und auch alle nur denkbaren Einflüsse des Umfelds und der Individualität der Katzen.
Leider habe ich Montag vor 14 Tagen - wieder einmal - einen wunderschönen roten Kater totgefahren aufgefunden, am Rande der Bundesstraße, die an unserem Wohngebiet vorbeiführt.
Da ich weiß, dass die Straßenmeisterei die Tiere zwar entsorgt, aber weder nach Chip noch Tätowierung schaut, geschweige denn den Fund bei Tasso und dem örtlichen Tierschutzverein meldet, habe ich das übernommen, nachdem ich bei der Straßenmeisterei den Fund gemeldet hatte.
Anschließend habe ich noch zwei Dutzend Infoplakate kopiert und im ganzen Wohngebiet ausgehängt, denn ich wollte, dass die Besitzer wenigstens die Gewissheit bekommen, dass ihr Kater nicht mehr lebt und nicht wochen-, monatelang vergeblich hoffen.
Und ich habe mich nicht geschämt, um diesen Kater zu weinen.
Leider war sein Tod sehr atypisch, denn es war ein Kater in den allerbesten Jahren, und eigentlich ist es so, dass hier meistens junge Katzen in den ersten zwei Lebensjahren Opfer von Verkehrsunfällen werden.
Dies bestätigen übrigens auch unsere Nachbarn, welche Freigänger halten: nur diejenigen Katzen, die erst mit über zwei Jahren an den Freigang gewöhnt wurden (hauptsächlich, weil sie zuvor im Tierheim leben mussten) und die ein eher ruhiges Naturell haben und sich nur in sehr engem Radius um das Grundstück der Besitzer aufhalten (wenn sie es überhaupt verlassen) haben eine normal anzusehende Lebenserwartung.
Alle Katzen jedoch, die von ihren Besitzern im Alter jünger als zwei Jahre raus gelassen werden, erreichen selten mehr als zwei bis drei Jahre.
Die eine Nachbarin hat in den 16 Jahren, in denen sie hier lebt, nun schon die 8. Katze :-( und eine andere Nachbarin, die viel weiter weg von der Bundesstraße, am Wald- und Feldrand lebt, wo man wirklich meinen würde, dort sei es doch viel sicherer, hat nun auch schon drei Katzen in sechs Jahren verloren - eine totgefahren auf dem Wendehammer der Sackgasse direkt vor ihrem Haus, eine totgeschossen vom Jäger und eine ist erbärmlich an einer Vergiftung durch ein landwirtschaftliches Pestizid eingegangen.
Ich finde das sehr schade für all diese wundervollen Tiere.
Und gerade in unserem Wohngebiet mit überwiegend Einzel-, Doppel- und Reihenhausbebauung mit netten kleinen, übersichtlichen Gärten ist eine Sicherung derselben für die Katzen mit wirklich überschaubarem Aufwand zu realisieren und kann, wie man leider sieht, doch so viele Leben retten.
Es freut mich jedenfalls immer sehr, wenn ich angesprochen werde auf unsere Gartensicherung und ich zeige unseren Garten vor Ort auch immer sehr gerne, wenn die Leute eine Inspiration suchen, weise sie dann aber auch immer auf unsere Sammlung mit den unterschiedlichen Beispielen hin, denn die zeigt wohl am besten, dass es ebenso viele unterschiedliche Sicherungsformen gibt, wie Geschmäcker, Grundstücksgrößen und Geldbeutel.
Leider ist es eben so, dass man heute selbst in der Kleinstadt in Randlage nicht mehr guten Gewissens Freigänger halten kann. Übrigens, interessant: die Nachbarin, die ich oben erwähnte, mit den drei toten Katzen in sechs Jahren lebte zuvor mit ihrer ersten Katze in Ludwigshafen mitten in der Innenstadt und zog mit ihrem Freigängerkater, der fünf Jahre in der Stadt gelebt hatte um - wo er, auf dem Land, nicht mal ein 3/4 Jahr überlebte sondern auf dem Wendehammer der 30er Zone plattgefahren wurde. Schrecklich, oder? Sie hat aber auch gemeint, in LU hätte er eigentlich so gut wie nie den begrünten Innenhof der Wohngebäude verlassen. Vielleicht war das für ihn so eine Art "gesicherter Garten"?
 
Die Zusammenfassung ist auch Klasse, bis auf den Punkt des Alters, denn wenn man im richtigen Umfeld wohnt(!) kann man Kitten garnicht früh genug rauslassen..

Nein, leider können wir nicht in sie hineinschauen und leider können wir auch nicht mit Bestimmtheit sagen, ob die einzelne Katze den Gefahren der heutigen Zeit gewachsen ist. Die Welt wird eben immer gefährlicher, was die Menschen zu verantworten haben und die übrigen Lebewesen haben Probleme sich diesem schnellen Wandel anzupassen. Es ist meistens nur Glückssache, wenn eine Katze z.B. besonders aufmerksam ist. Wir wissen auch nicht, ob jede Katze draußen wirklich das tolle Leben führt, was wir uns gerne vorstellen (Mäuse fangen, über Felder rennen) oder ob sie gerade Schwierigkeiten hat (von Fremden mitgenommen wird, Tierfängern zum Opfer fällt, verletzt ist usw.) Wenn ich aber weiß, dass meine Katze keine Erfahrungen mit Freigang hat, ihr Charakter ein Risiko ist (zu unkritisch, zahm, unvorsichtig) und weiß, dass in der Umgebung Menschen leben, die z.B. Rattengift verteilen oder Katzen gerne einkassieren (gerade Rassekatzen), sollte ich eine verantwortungsvolle Entscheidung treffen. Somit haben wir uns nun mal gegen Freigang entschieden. Und ich denke, die meisten Wohnungskatzenhalter haben ebenfalls ihre guten Gründe ihre Katzen drinnen zu halten. Es ist schließlich nicht so, dass jedes Gebiet das optimale Lebensumfeld für Katzen bietet, sodass sie die Freiheit wirklich genießen können.
Freigang ist gut und schön aber selbst der ist nicht "artgerecht", da die Katze es mit Dingen zu tun bekommt, denen sie nichts entgegenzusetzen hat.
Und diese "Nur-die-Stärksten-überleben-Theorie", die manche Menschen ja vertreten, finde ich ziemlich herzlos. Meiner Meinung nach, ist die Entscheidung, welche Haltungsform Sinn macht, situationsabhängig.
Im Übrigen hat keiner behauptet beurteilen zu können, was jede einzelne Katze will oder nicht.
Das ist ein klassisches Beispiel dafür womit Wohnungshaltung beschönigt und entschuldigt wird!
Nichts Katzenhaltung ist ein Kompromiss, sondern Wohnungskatzenhaltung und ja ich habe auch Wohnungskatzen weil ich in der Stadt lebe auf Katzen nicht verzichten will und die Situation im Tierschutz für Katzen mir da einen wunderbaren Grund bietet..aber es ist kein Ideal.
Und wenn ich die Möglichkeit hätte, also nicht an Hauptstrassen wohnen würde, dürften meine Katzen immer raus und den Wackelakt zwischen verwöhntem Hauskatzendasein und freiem Leben führen mit all den Gefahren die nun mal da sind. Der Preis ist manchmal hart..
Der Satz lieber ein kurzes Leben in Freiheit als 20 Jahre in der Wohnung, so pauschal er sein mag, es hat einen Grund das der ins Leben gerufen wurde..und Wohnungskatzenhalter haben ihn sicher nicht erfunden...
Ich befürchte ja das solche Meinungen wie da oben zitiert immer häufiger werden, da ja immer weniger Menschen auf dem Land groß werden und sehen wie Katzen leben wenn der Mensch nicht die Wattekugel um sie packt...

Jemand der das erleben durfte, wird nie sagen das 20 Jahre Sofa schöner sind als 5 Jahre Freiheit..egal wieviel Mühe sich der Sofakäufer macht, es kann das freie Leben nun mal nicht ersetzen.
Und wenn man an sich selber denkt...möchte man lieber 100 werden und nur vielleicht zufrieden mit seinem Leben oder 60 und auf jeden Fall ein erfülltes Leben haben? Tiere denken so nicht..Tiere sind im hier und jetzt, der Tod gehört zum Leben für sie dazu, ein natürlicher Kreislauf..
Der Tod bei uns Menschen ein schwarzes Tuch..

Wir haben die Verantwortung es nach unseren Möglichkeiten den Tieren so schön wie möglich zu machen, dazu gehört manchmal das man sagen muss, die Katze darf nicht raus..aber wenn man das nur sagt und man 1000 Gründe findet was passieren könnte..dann kauft man sich besser eine Steiffkatze...
 
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Das Thema wird immer schwierig bleiben.

Ich denke mir - kann ich ja auch leicht, da es mich nicht betrifft - besser, die Katze hatte einige schöne Jahre in völliger Freiheit, als nur Wohnungshaltung.
Wenn die Möglichkeit besteht, Freigang zu bieten oder gesicherten Freigang, sollte man es machen.
Ob ich persönlich aber nach dem 1. Verkehrstoten dann auch noch so denke und die nächste Katze dem aussetze .. eher nein.

Eine Frage zur Zusammenfassung:
auch Rassekatzen, welche über Generationen auf die Akzeptanz von Wohnungshaltung hin selektiert wurden
Wie sieht so eine Selektion aus?
Rassekatzen wurden seit Generationen nur in Wohnungen gehalten, weil zu teuer für Unfalltod usw. usf. Ok.
Das ist aber doch keine Selektion.
Was soll sich von Wohnungshaltung genetisch eingeprägt haben?
 
Ui interessante Frage! Bin auf die Antwort gespannt..
 
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Tierquälerei fängt da an wo die meisten die Tiere vermenschlichen oder verzüchten.Dazu gehören bei mir auch Züchter und Züchterverbände.Solange egal ob drinnen oder draußen Tier ,Tier sein kann ist alles im grünen Bereich.Das Tier muss bestimmen wie viel Kontakt es zum Menschen will der Mensch hat nur dafür zu sorgen das es sein Fressen und Wasser bekommt.Da er ja mit Ihm sein Leben teilen wollte und das es sich nicht Artengerecht in Gefangenschaft ernähren und bewegen kann.Kuscheln schmussen wie wir das nennen machen die auch untereinander mit Artgenossen. Fellpflege findet auch draußen statt oder in der Gruppe.
Und wenn sie die Gelegenheit haben Freigänger zu sein und Beute mitbringen
dann macht das Freude.Da sie dadurch gesünder und auch fit-er bleiben außer der Mensch greift auch wieder ein.Wir haben Ihnen schon so viel Lebensraum genommen also sollte man umdenken.Und bevor man sich ein Tier holt aus Sicht der Tiere sein Umfeld sehen.Und wenns nicht geht dann erst umziehen dann Samtpfote ,Hund einzeihen lassen oder vergessen.Und nicht dann jammer wenn ein Freigänger im 3 Stock wohnen soll wie lasse ich Ihn raus und so weiter.Denn dann hat man aus Fehlern nicht gelernt.
 
Was soll sich von Wohnungshaltung genetisch eingeprägt haben?

Na der Mensch hat seine Hände doch drin Perser mit sehr kurzen Nasen schönes langes Fell.Das immer extremer an-gezüchtet wird. Oder da er seine Katze in Geld sieht sie war teuer und nicht als Tier.Vorbeugen kann man dem nur in dem man auf diese verzichtet es gibt genug Katzen.Es muss keine Nacktkatze sein die im Winter dann einen Pullover trägt und im Sommer Sonnenkreme.
 
Alle Katzen würden doch gerne rausgehen.
Oh jetzt weiss ich was kommt, jetzt schreiben die, die ehemalige Strassenkatzen haben oder sonst wie Grenzerfahrungen, die nun gar nicht mehr raus wollen in die böse Freiheit..🙂
 
Na der Mensch hat seine Hände doch drin Perser mit sehr kurzen Nasen schönes langes Fell.Das immer extremer an-gezüchtet wird. Oder da er seine Katze in Geld sieht sie war teuer und nicht als Tier.Vorbeugen kann man dem nur in dem man auf diese verzichtet es gibt genug Katzen.
Das Thema ist weder Züchter- noch Rassekatzenbashing.
 
ich hatte früher auch Freigänger und wenn ich bedenke in welchem Zustand die oft nach Hause gekommen sind glaube ich nicht das sie glücklicher waren als heut meine Wohnungskatzen
artgerecht gibt es nimmer, selbst unsere Streuner leben nicht artgerecht
ich sehe es inzwischen so, ich bin für meine Katzen verantwortlich und zwar auch dafür das sie möglichst lange leben
ich lasse keine Katze mehr raus auch nicht wenn ich später vieleicht wieder ausserhalb der Stadt wohnen sollte
und bevor getz wieder die Kindergeschichte kommt, auch meine Kinder habe ich nicht unnötigen Gefahren ausgesetzt und sie lieber etwas länger zur Schule gebracht und abends von der Party abgeholt
ich habe auch nix dagegen wenn wer seine Katzen raus läßt
nur lass ich meine nicht raus
 
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Das Thema ist weder Züchter- noch Rassekatzenbashing.

Letztendlich läuft es aber immer darauf hinaus.... 😉

Ich wüßte allerdings auch gern, wie man bei Rassekatzen die Wohnungstauglichen selektiert...
Unser Somali unterscheidet sich im Benehmen nicht wirklich von unseren anderen Katzen...
Unsere wirken in der Wohnung bisher ganz zufrieden, ich würde aber wetten, dass ihnen ein Garten sehr gut gefallen würde, wenn wir einen hätten...
 
ich sehe es inzwischen so, ich bin für meine Katzen verantwortlich und zwar auch dafür das sie möglichst lange leben
Diese Einstellung macht mich sehr traurig und fassungslos.
Ich bin froh das so wie du nicht alle denken und hoffe das in deinen Leben nicht viele Katzen mehr in deine Verantwortung geraten...
 
Ich habe Wohnungskatzen, die ich nach bestem Wissen und Gewissen halte. Ich biete ihnen Kratzbäume, Abwechslung, einen gesicherten Balkon, Artgenossen, gutes Futter und Gesundheit, spiele mit ihnen... Freigang kann das nicht ersetzen, aber es ist m.E. gut genug.
Ich denke da auch ganz pragmatisch - es wurde versucht diese Katzen in Freigang zu vermitteln. Es gab keinen Platz. So ist es eben.

Außerdem habe ich Patenkatzen bei Freunden, die privat alte und kranke Katzen aufnehmen und versorgen, alles Freigänger. Die haben Freiheit, aber bis sie zu meinen Freunden kamen kein gutes Leben. Vielen sind wegen dem chronischen Katzenschnupfen die Zähne rausgeeitert, man stelle sich die Schmerzen vor. Eine hat ein gebrochenes Bein das von selbst zusammengewachsen ist, weil natürlich niemand mit ihr zum Tierarzt ging. Eine Katze kam gerade an und starb an einem wahnsinnigen Flohbefall, ein Kitten war so dehydriert dass es im Kreis taumelte und gerade eben noch gerettet werden konnte - eigentlich sind sie zum Einschläfern mit ihm zum Tierarzt gefahren.

Es geht eben so oder so. Eintönige Wohnungshaltung ist ganz sicher eine Katastrophe, aber völlig vernachlässigte Freigänger sind es nicht weniger.

Gehätschelte Freigänger auf dem Land mit Familienanschluss sind das Optimum in meinen Augen, aber diese Plätze sind rar. Abwechslungsreiche Wohnungshaltung ist daher für mich ein guter Kompromiss.
 
Ich habe Wohnungskatzen, die ich nach bestem Wissen und Gewissen halte. Ich biete ihnen Kratzbäume, Abwechslung, einen gesicherten Balkon, Artgenossen, gutes Futter und Gesundheit, spiele mit ihnen... Freigang kann das nicht ersetzen, aber es ist m.E. gut genug.
Ich denke da auch ganz pragmatisch - es wurde versucht diese Katzen in Freigang zu vermitteln. Es gab keinen Platz. So ist es eben.

Außerdem habe ich Patenkatzen bei Freunden, die privat alte und kranke Katzen aufnehmen und versorgen, alles Freigänger. Die haben Freiheit, aber bis sie zu meinen Freunden kamen kein gutes Leben. Vielen sind wegen dem chronischen Katzenschnupfen die Zähne rausgeeitert, man stelle sich die Schmerzen vor. Eine hat ein gebrochenes Bein das von selbst zusammengewachsen ist, weil natürlich niemand mit ihr zum Tierarzt ging. Eine Katze kam gerade an und starb an einem wahnsinnigen Flohbefall, ein Kitten war so dehydriert dass es im Kreis taumelte und gerade eben noch gerettet werden konnte - eigentlich sind sie zum Einschläfern mit ihm zum Tierarzt gefahren.

Es geht eben so oder so. Eintönige Wohnungshaltung ist ganz sicher eine Katastrophe, aber völlig vernachlässigte Freigänger sind es nicht weniger.

Gehätschelte Freigänger auf dem Land mit Familienanschluss sind das Optimum in meinen Augen, aber diese Plätze sind rar. Abwechslungsreiche Wohnungshaltung ist daher für mich ein guter Kompromiss.

Du verwechselst wohl gerade Freigänger mit Streunerkatzen?
Vernachlässigte Katzen gibt es auch auf der Wohnungsseite, die sich in dem von Dir geschilderten Zustand befinden. Das hat jetzt wohl nichts speziell mit Freigängern zu tun....
 
Ich würde meinen Katzen den Freigang nicht mehr nehmen wollen. Denn wenn meine Beiden mal etwas länger in der Wohnung sein müssen, benehmen sie sich ganz anders alls wenn sie raus dürfen. Sie sind viel ausgeglichener.

Trotzdem würde ich niemals meine Katze an einer stark befahrenen Hauptstr. raus lassen.
 
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Meine Güte, hast Du Kinder? Wenn ja, dann bist Du sicher eine Mutter, die ihren Kindern einen Helm aufsetzt bevor sie aufs Klettergerüst dürfen.... 😕

Ohje jetzt artet es aber aus… kannst du auch argumentieren und deine Meinung äußern ohne gleich polemisch zu werden?
Habe ich mit irgendeinem Wort gesagt, dass ich grundsätzlich etwas gegen Freigang habe?


DAS ist keine reine Wohnungshaltung, um die es ja in dieser Diskussion anscheinend geht.

Ich habe es so verstanden, dass es hier darum geht, ob Wohnungshaltung grundsätzlich „Tierquälerei“ ist.
 
Ohje jetzt artet es aber aus… kannst du auch argumentieren und deine Meinung äußern ohne gleich polemisch zu werden?
Habe ich mit irgendeinem Wort gesagt, dass ich grundsätzlich etwas gegen Freigang habe?

Ich habe auch nicht gesagt, dass Du gesagt hast, dass Du was gegen Freigang hast. Ich wunderte mich nur, weil Du gleich totale Horrorszenarien an die Wand malst, WAS alles passieren könnte...
Das hat für mich was wie diese übertütteligen Mütter, die ihre Kinder in Watte packen.
Ich habe es so verstanden, dass es hier darum geht, ob Wohnungshaltung grundsätzlich „Tierquälerei“ ist.

Richtig. Aber wenn die Katze Zugang zu Garten hat mit Freigehege, ist das meiner Meinung etwas anders als Wohnunghaltung.
Dann müsste man das grundsätzlich umtitulieren. Wie man das nennt, weiss ich nicht...Haltung in "Gefangenschaft"... kontra Freigang??
 
Fakt ist doch das es auf beiden Seiten übelste Vernachlässigungen und Fahrlässigkeiten gibt.
Verfettete gelangweilte Wohnungskatzen, haben zwar Fressen und Streicheleinheiten..aber satt sauber warm ist nicht alles was ein LEBEWESEN braucht......Streunerkatzen die jeden Tag um ihr Leben kämpfen müssen, Krankheiten mit sich tragen UND dazu den Gefahren der modernen Welt ausgesetzt sind haben aber trotzdem der verfetteten gelangweilten Wohnungskatze einen Vorteil..
Die Freiheit und die Chance das sich etwas ändert..so oder so..
Manchmal ist der Tod besser, ich habe Wohnungskatzen gesehen die mich genauso entsetzt haben wie verwahrloste Streuner..

Beides ist schlimm und um Extremfälle sollte es jawohl nicht gehen wie erwähnt. Aber Katzen aus Egoismus den Freigang zu verwehren ist auch ein Extrem in meinen Augen...

Wohnungskatzenhalter rechtfertigen sich immer am liebsten mit der bösen Welt da draussen.
Werde ich nie verstehen, wenn ich auch selber Wohnungskatzen habe.
Ich würde sie wenn ich könnte rauslassen und wenn ihnen dann in der bösen Welt etwas passieren würde, hätte ich die Gewissheit das ich meinen Katzen alles bieten konnte was sie brauchen und ein freiwilliges natürliches aber behütetes Leben führen konnten...
Ich hab das schon erlebt Katzen draussen zu verlieren und es ist nicht schön, aber der Anblick von Katzen in der Freiheit entschädigt dafür...
 
"Der Anblick von Katzen in Freiheit entschädigt für alle Gefahren"

Ich will jetzt niemanden angreifen, nur schildern, was mir bei diesen Worten einfällt - nämlich den Anblick der letzten Katze in Freiheit, die ich heute vormittag gesehen habe.

Bin zu meiner Freundin gefahren, um ihr ihren Anteil an der Katzenfuttergroßbestellung zu bringen (was denn sonst 🙄 ) und fahre an der meistfrequentierten Raserstrecke in unserem "30erZone" Wohngebiet entlang, da springt mir zwischen den geparkten Autos das 16 Wochen alte Sibi-Mix-Katerle der neuen Nachbarn unvermittelt vors Auto.
Zum Glück hatte ich es nicht eilig, ist nämlich auch schon vorgekommen, dass ich da laut Tacho 35 gefahren bin, sondern langsam dahingezockelt und zum Glück ist kein Auto hinter mir her gefahren, denn ich bin volle Kanne in die Eisen gestiegen.
Das Katerle jedoch ist völlig unbeeindruckt weiter dem Brummer oder Schmetterling hinterhergejagt...
Ich also ausgestiegen und das Kerlchen heftig fauchend von der Straße auf die sichere, heimische Straßenseite gescheucht.
Jetzt flehe ich den Herrn da droben an, wahlweise Hirngrütze regnen zu lassen (und Schirme zu verstecken) oder eine Armada an Schutzengeln auszusenden.

Was ist denn daran artgerecht, ein Kitten einzeln zu halten und in solch einer Umgebung frei laufen zu lassen?
Alle Katzen hier im Wohngebiet, die länger überlebt haben, sind sehr bequeme, einzelgängerische Individualisten, die sich höchstens in einer Art miteinander auseinandersetzen, nämlich einander zu verdreschen dass die Fetzen fliegen und Blut fließt.

Kein Wunder dass der kleine Racker so weit umhergestreift ist, dem wird grenzenlos langweilig gewesen sein.

Armes Kerlchen...
 

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