Ich habe jetzt nochmal alles gelesen und bin über das hier gestolpert
Benutz bitte erstmal keine Angel, wenn der Kater so scheu ist. Du weißt nicht, was er schon erlebt hat. Fred und jetzt auch Marlon haben ziemliche Angst vor Spielangeln. Fred aus der Ukraine wurde sogar fast panisch. Und Marlon geht jetzt, nachdem er ein gutes halbes Jahr bei uns ist, immer noch weg, wenn ich eine Angel zur Hand nehme.
Scheue Steuner assoziieren eine Spielangel oft mit Stöcken, mit denen sie vertrieben wurden. Wenn du jetzt auch sowas in der Hand hast, gehörst du auch zu diesen "Menschen".
Komischerweise funktionieren hier Federwuschel besser, aber nur wenn man damit nicht von oben kommt. Aber vielleicht solltest du den Stock da dran anfangs mit einem Kissen, wie in den von mir verlinkten Artikel beschrieben, verdecken. Oder unter einer Decke hervor kommen lassen.
Generell würde ich aber erst Mal gar nicht spielen, so lange noch nicht zuverlässig gefressen wird und ihr keine Bindung eingegangen seid.
Lass ihn in seinen Verstecken wirklich in Ruhe. Komm nicht wirklich in die Nähe. Schau nicht auffällig, ziehe keine "Deckung" weg (falls er sich hinter irgendwas versteckt), leuchte nicht rein.
Du sagst, du schläfst in dem Zimmer. Hier bin ich mir unschlüssig. Es wird oft gesagt, dass schlafende Menschen das Tier beruhigen. Als Marlon hier angekommen ist, hat meine Tochter bei ihm geschlafen (es war ihr Zimmer). Marlon war kein echtes Scheuchen und Menschen gewohnt. Aber ich hatte das Gefühl, dass ihn meine Tochter in "seinem" Zimmer irritiert hat.
Bei andere Katzen ins Zimmer lassen bin ich mir unsicher. Wir haben Klaus auch nach ein paar Tagen in Marlons Zimmer gelassen, nachdem uns das von der PS und der Vorbesitzerin geraten wurde. Aber auch das hat Marlon eher skeptisch gesehen. Und Klaus ist einer, der jeder Katze freundlich begegnet - der faucht nicht mal.
Auf gar keinen Fall würde ich jetzt schon die Türe von seinem Zimmer aufmachen. Das wird ihn total verunsichern. Und im schlimmsten Fall ist er dann irgendwo in der Wohnung und verkriecht sich noch mehr.
Hast du eine Gittertüre? Das wäre die optimal Art, ihn mit deinen anderen Katzen zusammen zu führen. Denn auch wenn du sagst, dass Sunny auf Pascha zu gegangen ist, kann es sein, dass Pascha nicht so begeistert von dem Eindringling ist und auf ihn los geht. Sag jetzt nicht, dass Pascha sowas nicht macht - bei Zusammenführungen erlebt man oft Reaktionen seiner Katzen, die man vorher nicht für möglich gehalten hätte. Habe ich momentan bei unserem Streuner Flitzi erlebt. Im schlimmsten Fall provozierst du eine Prügelei und dieses Erlebnis zu kitten ist nicht ganz einfach.
Aber wie gesagt - gehe Schritt für Schritt vor:
Fressen, ihn vorlesen, abwarten, wann er eine irgendwie geartete Verbindung mit dir aufnimmt. Verdeckte Gittertüre einsetzen, bis sich die Bindung gefestigt hat, unteren Teil der Gittertüre "aufdecken", damit er Kontakt zu deinen anderen Katzen aufnehmen kann. Und dann evtl. eine Bestandskatze ins Zimmer lassen. Erst Mal immer einzeln.
Das wären so meine Tipps. Wobei ich nicht in Anspruch nehme, immer Recht zu haben. Korrigiert mich ruhig.