Zunächst einmal, man kann Lebensrisiken nicht ausschließen, man kann nur Eintrittswahrscheinlichkeiten minimieren. Daher bin ich bei vorhandenen Katzen immer der Meinung, dass zwei Grundvoraussetzungen IMMER gegeben sein müssen, bevor man ein neues Tier aufnimmt, nämlich
- Tests und Gesundheitsprüfung
- die Möglichkeit und Notwendigkeit, neue Tiere vorab hinreichend lange zu separieren, um den Gesundheitszustand selbst überprüfen und das Tier nur bei relativer Sicherheit mit den eigenen Katzen zusammenkommen zu lassen.
- Dies gilt um so mehr, je mehr oder anfälligere Tiere man im Haushalt hat.
Das schließt solch tragische Vorkommnisse wie z.B. bei Janosch nicht aus, aber solche Fälle sind eh einfach nicht "planbar", so etwas kann man nur als schicksalshaft sehen.
Zu den eigenen Erfahrungen: Jeder trifft jeden Tag Auswahlentscheidungen zu allem und jedem; für mich ist es egal, ob ein Tier, dem ich gerade helfen kann, deutsch oder ausländisch ist. First come, first served, wie es so schön heißt, wenn es denn gerade passt.
Und auch wenn es jetzt lang wird, hier meine persönliche Erfahrungsliste:
1. Katze (deutsch, von privat): "Ups"-Wurf-Geschichte vom Lande: "Wenn Du ihn nicht nimmst, müssen wir den wegmachen". Schwarz, bestenfalls 8 Wochen alt, so deutsch, wie Katzen nur sein können.
2. Katze (dt., von privat): Überzähliger Streuner => kam zu mir, damit er nicht im TH landen musste. Wurde leider überfahren auf dem ach so idyllischen Land, seitdem gibt es bei mir nur noch "Wohnungskatzen" mit gesichertem Garten.
Und damit fing es an:
3. Katze (dt., Züchter): Nach Barons Tod wollte ich eine "garantierte" Wohnungskatze, also sinnigerweise aus einer Zucht von Generationen von Wohnungskatzen.
Tolle Rasse, nette, engagierte Züchter, deutsch => Kitten musste nach knapp 4 Wochen wg. FIP eingeschläfert werden (und ja, FIP wurde in Autopsie bestätigt).
Estmal soviel zu Katzen aus Deutschland und was man so alles erleben kann.
Jetzt kommen die "echten" TS-Katzen (über Verein etc.):
4./5. Katze (dt./dt.): Sollte ein Kittenpärchen sein zu Katze Nr. 1 (wegen Zusafü = einfach): Brüderpärchen, TSV, geimpft und getestet auf Bitte/eigene Kosten; deutsch; kamen mit leichtem Katzenschnupfen nach Erstimpfung.
6. Katze (dt.): Kittenschwemme in meinem lokalen TSV; ich dachte, wo 3 satt werden, passt auch eine Nr. 4 => geimpft, getestet auf Bitte/eigene Kosten; deutsch; gesund
7./8. Katze (span./span.): Zufällig auf einer Auslands-TSV-Seite gesehen, nachdem ich Christine S.'s Bericht zu ihrer "Beinah-Adoptivkatze" gelesen hatte, die in Spanien im Refugio erfroren ist. Sah Cindi und dachte nur, die Katze geht dort ein. Cindi hatte einen vorOrt-Buddy (schwarz, Normalo), also welche Chance hatte er dort => beide getestet, Cindi negativ, Loki FIV+; beide adoptiert; beide chronisch krank, aber stabil.
9. Katze (span.): Aussehen egal, Hauptsache super sozial und getetestet; gesund
10. Katze (dt.): Vermehrerhaushaltskatze, nicht getestet, nicht geimpft, nicht kastriert (jetzt natürlich alles); gesund
Macht in der Statistikübersicht dann für meine Beobachtungsgruppe (N=10)
70% deutsche Katzen, 30% Spanier
60% über TSV, 30% über privaten TS, 10% über Züchter
40% autoimmunkrank (FIV, Calici, AIHA), 10% stoffwechselkrank
-> 30% unheilbar krank (wenn auch in symptomatischer Behandlung)
50% Rasse-Mixe (davon nur knapp die Hälfte phänotypische Vertreter ihrer Rasse)
Mit anderen Worten: Das eine schließt das andere nach meiner Erfahrung nicht aus 😎