Züchten sollte ein Verbrechen sein

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Vielleicht leide ich auch nur an einem ausgeprägten Helfersyndrom, kann ja sein.

Ich finde, hier kann man aber ansetzen. "Helfersyndrom" ist ja heutzutage fast zu einem Schimpfwort geworden, weil "-syndrom" das nun mal suggeriert. Die Frage ist aber, wem kann ich helfen? Und dabei rede ich gar nicht davon, dass automatisch jede Katze aus dem Tierschutz "verkorkst" ist. Wenn ich mich aber für eine solche Katze entscheide, dann muss ich zumindest die Möglichkeit einkalkulieren und mich selbst für beflissen genug halten, dieser Katze dennoch gerecht zu werden.

Nur um das zu verdeutlichen:

Mir hätte es damals schon gereicht, wenn es der Typ Katze ist, der sich nicht hochheben lässt oder plötzlich zubeißt, wenn es genug mit dem Streicheln ist. Damit wäre ich persönlich nicht klar gekommen. Zwei Katzen hätten dann ein Zuhause gehabt, anstatt im Tierheim zu sitzen. Aber befriedigt hätte mich das nicht. Und nur weil man das Hauptaugenmerk seines Lebens nicht auf Katzen-Tierschutz richtet, sondern hier andere Prioritäten gewählt werden, ist das nicht verurteilungswürdig. Ich habe mich für meine Katzen entschieden als ich noch voll berufstätig war - und das in einem Tätigkeitsfeld, wo ich mindestens 9 Std. täglich "Menschschutz" betrieben habe. Ich war mit menschlichen Abgründen und Situationen konfrontiert, die die Meisten hier allenfalls aus dem Fernsehen kennen. Jeder Mensch hat nur eine begrenzte Kapazität zu helfen und muss auch entscheiden, wohin diese Hilfe geht. Und man muss vor allem seine eigenen Grenzen kennen.

Als die Katzen meiner Freundin bei mir wohnten, taten sie mir einfach gut. Nach dem Job kam ich viel schneller wieder "runter", fand Ruhe und konnte herzhaft über die Beiden lachen. Und darum war der Entschluss zur Katzenhaltung in dieser Lebensphase natürlich ein komplett egoistischer. Das hatte nichts mit Tierschutz zutun. Das hat es aber auch bei einer Vielzahl von denen, die sich Katzen aus dem Tierheim holen, nicht. Wenn nicht vom Bauern, bekommt man sie dort eben noch am Günstigsten. Dieses Forum hier ist lediglich ein minimaler Ausschnitt und spiegelt die Realität in keinster Weise wieder. Katzen sind in den Augen vieler Leute nach wie vor "Massenware", um die man sich auch nicht großartig kümmern muss. Die kommen alleine klar; wenn sie nicht gerade regungslos in der Ecke liegen, brauchts auch keinen Tierarzt und wenn mal wieder eine überfahren wurde, holt man sich eben die nächste aus dem Tierheim. Ist das Tierschutz?

Ich glaube nicht daran, dass sich der wahre Tierfreund daran erkennen lässt, ob er seine Tiere vom Züchter oder aus einem Tierheim hat. Ich glaube aber daran, dass die Halter von Rassekatzen sich im Schnitt weitaus mehr Gedanken über die artgerechte Haltung, Fütterung und Bedürfnisse ihrer Tiere machen als der durchschnittliche Katzenhalter - den man eben nicht verstärkt in Foren wie diesem antrifft.
 
A

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Ich pauschalliere gar nix, dieses bezog sich auf das Post mit dem Inhalt das Menschen ins TH kommen und ne Katze wollen die aussieht wie ihre erste ,zweite oder dritte Katze.

Das unterscheidet sich aber nicht von den Gründen die Menschen zum Züchter bringt.
Omelly beschreibt das mit ihrer Geschichte ganz gut :
Die Leute haben mit einer Rasse oder auch nur mit Rassekatzen allgemein gute Erfahrungen gemacht und gehen wieder zum Züchter.Oder sie haben mit Leuten gesprochen,die welche haben.
Wie gesagt die Gründe sind vielfältig.

Auch das hat jetzt nix mit " Gutmensch" sein zu tun, aber ich meine die Frage wirklich ernst.
Kann man wirklich in Anbetracht dessen das die TH voll sind wirklich mit ruhigem Gewissen zum Züchter gehen, ne Menge Geld bezahlen und dafür eine Katze im TH hocken lassen ?

Ja kann man.Das muss einem Tierschützer nicht gefallen,aber ich sehe nicht,wieso ein Rassekatzenbesitzer ein schlechstes Gewissen haben sollte.

Irgendwo in einem TH hockt doch eine Katze die zu einem passt, man muss vielleicht etwas suchen, auch eine gewisse Wegstrecke auf sich nehmen,aber es gibt sie.
Zum Züchter fahren doch die meisten auch sehr weit, da ja nicht grade immer Einer der entsprechend gewünschten Rasse um die Ecke wohnt.

Das ist vollkommen richtig.Leider haftet dem Tierschutz das Image an,nur schmuddelige Tiere zu haben,die Verhaltensauffälligkeiten aufgrund einer traumatischen Vergangenheit haben.
Daß das ein schlimmes Vorurteil ist muss kommuniziert werden.Auch daß Tierschutz nicht nur Tierheim bedeutet.
Und wenn ich dann Aussagen lese wie, wenn ich nicht Rasse XY haben kann, dann hätte ich gar keine Katze,macht mich das schon stutzig, weil ich mich dann doch ernsthaft frage, geht es da wirklich um die Katze oder liegt hier ein absolut egoistisches Verhalten vor. 😕

Zum Thema Egoismus hat Omelly sich schon geäussert.Ihr Meinung deckt sich da mit meiner.

Menschen wie ich gehören nicht zur Retter der Nation, aber wenn ich mir vorstelle das wenn ich zum Züchter gegangen wäre, meine Mädels evtl. wenn sie kein Anderer genommen hätte in einer spanischen Tötungsstation umgebracht worden wäre, aber sorry da vergeht mir erst Recht der Spass an ner Rassekatze vom Züchter.

Und nun guckt euch eure Katzen an, egal ob Rassekatze vom Züchter oder nicht und stellt euch dann eine Tötungsstation vor.

Und jetzt versteht ihr vielleicht warum doch manche so gegen das Züchten und verkonsumieren von Rassekatzen ist.

Ich möchte das an dieser Stelle ganz genau gelesen wird was ich schreibe, und nicht was man lesen möchte.

Das mal vorweg geschickt : Tötungsstationen gehören mit zu dem schlimmsten, was ich im Zusammanhang Tierschutz kenne !

Aber der Argumentation folgend die immer und immer wieder angebracht wird muss ich fragen :
Wieso ein Tier aus dem Ausland ?Wo es doch hier auch genug Elend gibt und unsere Tierheim auch überquellen.

Natürlich-niemand, der auch nur einen Funken Mitgefühl hat stellt (sich) diese Frage ernsthaft.
Aber es kann doch nur eine temporäre Lösung sein, Tiere von dort zu retten.
Diese Tötungsstationen gehören abgeschafft !Und war meiner Meinung nach viel viel dringender,als es Menschen verboten gehört ihr Hobby Katzenzucht auszuüben.


...Aber ganz bestimmt spreche ich Niemanden seine Entscheidungsfreiheit ab.
Ich diskutiere nur darüber und glaube mir, ich bin nicht so verblendet das ich nicht zugeben würde, wenn hier Jemand einen für mich plausiblen Grund nennen würde warum er sich für eine Katze vom Züchter holt und nicht aus dem TH...

Gut ok.Dafür muss ich jetzt etwas ausholen.
Zuerst hatten wir 2 Persermixe.Dazu wurde uns eine wunderschöne graue Lastrami geschenkt.Natürlich zu jung und natürlich nicht grade ideal zu den etwas trägen Persern, aber der Kater spielte mit ihr und es klappte ganz gut.
Dann starb der Kater und die beiden Katzen waren allein...und es herrschte plötzlich Krieggstimmung.Die Perser wollte von der EHK nichts wissen,sie ihrerseits vollkommen unausgelastet war.
Also Flucht nach vorn,es musste ein Spielkamerad her.Ich hatte auf Ausstellugen Bengalen gesehen und war total fasziniert von dieser Rasse.Außerdem wollte ich was ganz anderes als mein Perserkater war,weil ich einfach nicht vergleichen wollte(mir bewusst :totaler Egoismus)
Also kam ein Bengale ind Haus und zunächst sah es auch so aus,als würde es super klappen.Die Perser hatte ihre Ruh' und die beiden anderen tobten durch die Wohnung.
Bis zu dem Tag,wo die EHK die Kämpfchen nicht mehr für sich entscheiden konnte...und nun hatten wir regelrecht Krieg !
Wieder die Frage : Was tun ?
Es zog noch eine weitere Katze ein.Und diesmal hatten wir genaue Vorstellungen.Es mussten ein Kater sein,der zwar sozial und verspielt war,aber den Bengalen nicht noch mehr aufpuschen sollte.Außerdem sollte von vorneherein klar sein,daß er ihm körperlich gewachsen sein würde.
Den größten Teil dieser Anforderungen hätte sicher auch ein Tierheimtier abdecken können,aber die Größe kann man einfach nicht vorraussagen bei einer EHK.Also zog ein Maine Coon Kater ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Omelly

was das mehr darüber nachdenken und beschäftigen mit Ernährung der Rassekatzenbesitzer angeht, so kenne ich etliche Züchter die nur Trofu füttern von RC oder Hills und das dann auch als Empfehlung für zu Hause mitgeben und leider habe ich auch das hier immer und immer wieder hier lesen müssen.

Ich denke es gibt auf beiden Seiten Menschen die wollen sich damit auseinander setzten und andere wieder nicht, die machen einfach das weiter was ihnen gesagt wird.
 
@ Kaffetante

Deine Frage wegen den Tieren aus dem Ausland ist berechtigt und ich wurde das auch immer und immer wieder gefragt warum Katzen aus Spanien?

Das sie aus Spanien kommen war Zufall, nicht geplant,
das sie vom TS sein mussten allerdings schon.

Wobei ich es für mich nur damit argumentieren kann, das die Tiere im Ausland null Chancen haben zu überleben wenn man sie da nicht rausholt und Tötungsstationen gibt es hier in Deutschland nicht mehr.

Was die Geschichte mit der Perser, Bengale und Main Coon betrifft, so sei mir nicht böse, aber da wurde in meinen Augen nur auf den persönlichen Geschmack geachtetund nicht ob die Katzen überhaupt von ihrem Wesen zueinander passen.
Du hast dir Katzen angeschafft die dir gefallen,die aber an sich in der Konstellation nicht zusammen passen.

EKH,Bengale,Perser und Main Coon.
Eine nette Mischung aus einem Sammelsurium das sehr unterschiedlich ist und das es nicht wirklich funktioniert hat verwundert mich jetzt nicht.

Ich rechne dir allerdings hoch an das du die Flinte nicht ins Korn geschmissen hast und Schadensbegrenzung gemacht hast.

Trotz alledem und ich meine es nicht böse, aber dennoch provokativ,hätte man evtl. vorher geguckt ob die Rassen die einem gefallen auch wirklich vom Charakter und Temprament her zusammen passen,dann wäre das Problem sicher nicht aufgetreten.
 
Ich denke es gibt auf beiden Seiten Menschen die wollen sich damit auseinander setzten und andere wieder nicht, die machen einfach das weiter was ihnen gesagt wird.

Im Grunde richtig. Ich behaupte auch nicht, dass die Besitzer von Rassekatzen sich automatisch mehr informieren, weil sie in irgendeiner Form die geeigneteren Tierhalter sind - sondern, weil der Weg zur Rassekatze zwangsläufig einen längeren Prozess beinhaltet. Wer hier einfach schnell zu irgendeinem dubiosen Züchter fährt, weil er ausschließlich auf eine bestimmte Optik steht, der wird diesen Prozess nicht unbedingt durchmachen. Wer aber konkret schaut, welche Rasse denn für mich und ggf. meine Familie geeignet sein könnte, muss sich informieren. Und es vergehen Monate bis es letztendlich zum Einzug kommt. Der Weg ins Internet und einem Katzenforum wird viel eher gebahnt.

In ein Tierheim kann ich aber jeder Zeit - auch aus einer momentanen Laune heraus. Da ist blitzeschnell ein Tier im Haus, worauf man vielleicht eigentlich noch gar nicht wirklich vorbereitet ist und man sich darauf verlässt, was man selbst schon immer so gehandhabt hat oder auch die befreundete Familie von Nebenan einem dazu erzählt.
 
Ich stelle mal die gewagter These auf:

Wer wirklich nicht egoistisch handeln will und dem Tierschutz helfen, der schafft sich am besten keine Katzen an, sondern überweist das so gesparte Geld pro Monat (bei 2 Katzen wären das je nachdem 50-100€) an den Tierschutzverein der Wahl. Dieser kann damit Streuner kastrieren und damit ist dem Tierschutz und den Katzen auf Dauer mehr geholfen, als wenn ich 2 Katzen von der (spanischen) Straße aufsammle.
 
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Nachdem unsere Katze mit 18 Jahren eingeschläfert werden musste waren wir sehr traurig und wollten so schnell wie möglich wieder eine Tigerkatze so wie Jerry eine gewesen war.
Ich habe bei der Katzenhilfe nachgefragt, da war eine Gruppe junger Katzen an einer Futterstelle, die von den Nachbarn da nicht mehr geduldet wurde.
Also ok, hin gefahren - waren alles Kuhkatzen, sowas wollte ich eigentlich nie. Trotzdem haben wir Wuschel mitgenommen. Dann war da noch ein Tigerkater, zwar getigert, aber einen Kater wollte ich nie, auch er lebt seit langem bei uns.
Bei einer Katzenausstellung haben wir uns in die Maine Coon verliebt und haben uns dann noch ganz egoistisch einen Rassekater zu unserer Katzentruppe geholt, eigentlich sollte diese jetzt komplett sein.
Etwa ein halbes Jahr später hat sich ein schwarz-weisses Streunerkaterchen in den Kopf gesetzt bei uns wohnen zu wollen und auch er hat sich in unsere Katzengruppe integriert.
Bei uns leben also Tierschutzkatzen, Rassekatzen, Streunerkatzen - jede hat ihren eigenen Charakter und wir möchten auf keine verzichten.
Ich bin 100% für eine Kastrationspflicht, aber ich werde auch keinen verantwortungsvollen Züchter verdammen.

Marianne
 
@ Kaffetante

Deine Frage wegen den Tieren aus dem Ausland ist berechtigt und ich wurde das auch immer und immer wieder gefragt warum Katzen aus Spanien?

Das sie aus Spanien kommen war Zufall, nicht geplant,
das sie vom TS sein mussten allerdings schon.

Wobei ich es für mich nur damit argumentieren kann, das die Tiere im Ausland null Chancen haben zu überleben wenn man sie da nicht rausholt und Tötungsstationen gibt es hier in Deutschland nicht mehr.

Was die Geschichte mit der Perser, Bengale und Main Coon betrifft, so sei mir nicht böse, aber da wurde in meinen Augen nur auf den persönlichen Geschmack geachtetund nicht ob die Katzen überhaupt von ihrem Wesen zueinander passen.
Du hast dir Katzen angeschafft die dir gefallen,die aber an sich in der Konstellation nicht zusammen passen.

EKH,Bengale,Perser und Main Coon.
Eine nette Mischung aus einem Sammelsurium das sehr unterschiedlich ist und das es nicht wirklich funktioniert hat verwundert mich jetzt nicht.

Ich rechne dir allerdings hoch an das du die Flinte nicht ins Korn geschmissen hast und Schadensbegrenzung gemacht hast.

Trotz alledem und ich meine es nicht böse, aber dennoch provokativ,hätte man evtl. vorher geguckt ob die Rassen die einem gefallen auch wirklich vom Charakter und Temprament her zusammen passen,dann wäre das Problem sicher nicht aufgetreten.

Leider hast Du nicht ganz verstanden,was ich Dir mit meiner Geschichte sagen wollte,macht aber nix 🙂

Und das es heute nicht funktioniert habe ich mit keinem Wort geschrieben.
Es funktioniert sogar derart,daß ich problemlos Pflegekatzen aufnehmen, und mit meiner Gruppe vergesellschaften kann.

Du hast meine Frage übrigens immer noch nicht beantwortet 🙂

...

In ein Tierheim kann ich aber jeder Zeit - auch aus einer momentanen Laune heraus. Da ist blitzeschnell ein Tier im Haus, worauf man vielleicht eigentlich noch gar nicht wirklich vorbereitet ist und man sich darauf verlässt, was man selbst schon immer so gehandhabt hat oder auch die befreundete Familie von Nebenan einem dazu erzählt.

Du das ist genau das,was ich immer richtig stellen muss.Bei uns bekommt niemand ein Tier, ohne daß er vorher ein ausführliches Gespräch geführt hat.
Ein Besuch um das Tier kennen zu lernen ist obligatorisch und ebenso selbstverständlich ist es für uns die Tiere zu bringen und uns vor Ort ein Bild von den Wohnumständen zu machen.Ex und hopp gibt es bei uns nicht.
Ich bin dazu übergegangen Vorkontrollen zu machen.Einfach weil ich dem Tier nicht den Stress antun möchte hin und her gekarrt zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du das ist genau das,was ich immer richtig stellen muss.Bei uns bekommt niemand ein Tier, ohne daß er vorher ein ausführliches Gespräch geführt hat.
Ein Besuch um das Tier kennen zu lernen ist obligatorisch und ebenso selbstverständlich ist es für uns die Tiere zu bringen und uns vor Ort ein Bild von den Wohnumständen zu machen.Ex und hopp gibt es bei uns nicht.
Ich bin dazu übergegangen Vorkontrollen zu machen.Einfach weil ich dem Tier nicht den Stress antun möchte hin und her gekarrt zu werden.

Das ist natürlich sehr löblich. Für mehrere Tierheime im Ruhrgebiet kann ich aber definitiv sagen, dass dies nicht der Fall ist. Natürlich kenne ich nicht überall die Verhältnisse, sondern nur die, aus denen ich selbst oder Freunde ein Tier bekommen haben. Und da wird kein Tier zu den Besitzern nachhause gebracht oder findet gar eine Vorkontrolle statt. Da ich beruflich sehr regelmäßig in unserem Tierheim hier vor Ort zu tun hatte, kann ich sagen, dass sie das dort auch kaum leisten können. Das einzige Tierheim in einer Großstadt platzt eben immer aus allen Nähten. Anders war das bei der Tierschutz-Orga, von der ich zwischenzeitlich Pflegekatzen hatte. Die kamen tatsächlich auch vorher bereits persönlich vorbei.
 
Zu den Rassekatzen: Wenn ich lese, dass bestimmte Rassen bestimmte Charaktereigenschaften haben, dann muss ich wirklich lachen: Ich behaupte, dass der Charakter nicht über die Rasse definiert ist (außer vielleicht bei solchen Merkwürdigkeiten wie Bengalen).

Lach ruhig. Aber ersetze "Charaktereigenschaften" mit "Wesen" und dann kommt man der Geschichte schon recht nahe....
 
Im Grunde richtig. Ich behaupte auch nicht, dass die Besitzer von Rassekatzen sich automatisch mehr informieren, weil sie in irgendeiner Form die geeigneteren Tierhalter sind - sondern, weil der Weg zur Rassekatze zwangsläufig einen längeren Prozess beinhaltet. Wer hier einfach schnell zu irgendeinem dubiosen Züchter fährt, weil er ausschließlich auf eine bestimmte Optik steht, der wird diesen Prozess nicht unbedingt durchmachen. Wer aber konkret schaut, welche Rasse denn für mich und ggf. meine Familie geeignet sein könnte, muss sich informieren. Und es vergehen Monate bis es letztendlich zum Einzug kommt. Der Weg ins Internet und einem Katzenforum wird viel eher gebahnt.

In ein Tierheim kann ich aber jeder Zeit - auch aus einer momentanen Laune heraus. Da ist blitzeschnell ein Tier im Haus, worauf man vielleicht eigentlich noch gar nicht wirklich vorbereitet ist und man sich darauf verlässt, was man selbst schon immer so gehandhabt hat oder auch die befreundete Familie von Nebenan einem dazu erzählt.

Vom Prinzip her hast du da Recht, nur bei einem guten Th kann man auch nicht einfach so ne Katze schnappen.
Ich kenn das so mit Reservierung und nochmal drüber schlafen und bei freigängern wird ne Vorkontrolle gemacht.
Aber ich weiss was du meinst.
 
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Ich stelle mal die gewagter These auf:

Wer wirklich nicht egoistisch handeln will und dem Tierschutz helfen, der schafft sich am besten keine Katzen an, sondern überweist das so gesparte Geld pro Monat (bei 2 Katzen wären das je nachdem 50-100€) an den Tierschutzverein der Wahl. Dieser kann damit Streuner kastrieren und damit ist dem Tierschutz und den Katzen auf Dauer mehr geholfen, als wenn ich 2 Katzen von der (spanischen) Straße aufsammle.

Sorry, aber wo hilft das mehr, 😕

Deswegen hat der TS immer noch da Streuner rumsitzen die kein zu Hause haben.
TS ist nicht nur Katzen auf der Strasse einzusammeln ,zu kastrieren, dann wieder zu füttern, sondern versuchen diesen armen Kreaturen ein Heim zu suchen.
 
Und wo ist da der Unterschied?

Liebe Grüße Mikesch2011

Ist vielleicht engstirnig von mir gedacht, aber ich verstehe einen Wesenszug als rassespezifisch, während der Charakter nochmal eine individuelle Eigenschaft ist...

Das ist weder von mir nachgelesen, gewikid oder gegoogelt, sondern lediglich MEIN Verständnis im Unterschied. Muss ja deshalb nicht zwangsläufig richtig sein... 🙄
 
@ Kaffeetante

ich habe auch nicht gesagt das es jetzt nicht klappt mit den Katzen, aber es musste Katze A zu Katze B, dann wieder Katze C weil Katze B überfordert und Katze A nicht ausgelastet......

Wenn ich deine Geschichte nicht verstanden habe deiner Meinung nach, dann klär mich bitte auf.

Welche Frage habe ich dir nicht beantwortet, sorry frag nochmal ich weiss jetzt nicht was du meinst.😕
 
Hallo Leute,

ich finde das mit den Vorkontrollen bei Freigängern suspekt, wenn man sich ansieht, wie viele verschiedene Grundsätze es bei Freigängern gibt. Da müsste man sich zuerst auf gemeinsame Standards einigen, die zumindest für eine Region oder eine Stadt gleich gelten. Ansonsten ist es Willkür.

Liebe Grüße Mikesch2011

Bei der Vorkontrolle geht es hier darum, wohnt die Person nicht gerade an einer befahrenen Strasse und ist eine Katzenklappe vorhanden damit die Katze jederzeit ins Haus kann.

Ich finde das schon recht ausreichend, denn unterm Strich haben doch viele Menschen unterschiedliche Vorstellung von Katzenhaltung an sich und es gibt ja viele Dinge, die trotzdem richtig sind.
 
Zu den Rassekatzen: Wenn ich lese, dass bestimmte Rassen bestimmte Charaktereigenschaften haben, dann muss ich wirklich lachen: Ich behaupte, dass der Charakter nicht über die Rasse definiert ist (außer vielleicht bei solchen Merkwürdigkeiten wie Bengalen).

Der individuelle Charakter einer Katze kann logischerweise weder Zuchtziel noch rassebedingt sein. Meine beiden Kater sind völlig unterschiedliche Charaktere, obwohl Wurfgeschwister mit gleicher Sozialisation. Darum ist auch jede Rassekatze natürlich auf ihre Art einzigartig - ist ja logisch. Es lässt sich aber nicht leugnen, dass sie nun mal gewisse Wesensmerkmale, Marotten oder wie man es auch immer nennen mag, gemein haben, die sich bei anderen Rassen oder FFWs eben nicht oder nur im Einzelfall finden lassen. Ich nehme da als Beispiel gerne das "Schulterreiten". Ich kann bis heute keine Waschmaschine beladen, im Garten Unkraut jäten oder nur etwas vom Boden wischen, ohne dass ich in Windeseile 'ne Katerstola trage. Das haben die Burmesen einfach in ihrem Bauplan verankert, dass Schulterreiten das Geilste der Welt ist - weiß der liebe Herrgott warum. Aber klar wird es auch andere Katzen geben, die das für sich entdecken. Bei den Burmis ist es aber mit Sicherheit genetisch verankert, weil sie einfach dafür bekannt sind und sich diese Eigenschaft bei den meisten dieser Rasse finden lässt.

Dennoch unterscheiden sich die Brüder da trotzdem noch in der Intensität, Penetranz und unterschiedlichem Kamikazeverhalten, wenn der Versuch mal wieder gestartet wird, obwohl Mensch steht und Katze den Sprung vom Boden oder Schrank wagt. Sie sind auch nicht gleichermaßen menschenbezogen - einer von Beiden übertreibt es einfach maßlos, während der Andere ein "gesundes" Maß einhält. Beide quatschen - aber nicht gleich viel und erst recht nicht gleich laut. Und so könnte die Beschreibung immer weiter gehen.

Rassekatzen sind keine geklonten Wesen, aber sie vereinigen in ihrer Art eben gewisse Eigenschaften. Ich verstehe auch nicht, wie man ernsthaft daran zweifeln kann.
Zweifelst Du beim Dackel, Bordercollie und Schäferhund auch deren genetische Eigenschaften an?
 
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Rassekatzen sind keine geklonten Wesen, aber sie vereinigen in ihrer Art eben gewisse Eigenschaften. Ich verstehe auch nicht, wie man ernsthaft daran zweifeln kann.

Ich sehe, wir sind uns da absolut einig. Und genauso meinte ich es auch:
Das WESEN ist das eine, und jede Katze hat dazu noch einen individuellen Charakter.
 
Achso, dann gibt es das für mich nicht. Die Seele, das Wesen, der Charakter ist für mich individuell.

Rassespezifisch ist das Aussehen. Bei Hunden ist das, glaube ich, anders. Das liegt sicher daran, dass bestimmte Hunderassen auf brauchbare Wesensmerkmale hin gezüchtet werden, da sie auch als Arbeitstiere gehalten werden. Das ist bei Katzen anders.

Liebe Grüße Mikesch2011

Es gibt durchaus rassespezifische Wesensmerkmale. Die Begeisterung der Rassekatzenliebhaber beschränkt sich nicht nur auf die Optik.

Diese Wesensmerkmale werden durchaus durch Selektion verstärkt.
 
Mir hätte es damals schon gereicht, wenn es der Typ Katze ist, der sich nicht hochheben lässt oder plötzlich zubeißt, wenn es genug mit dem Streicheln ist. Damit wäre ich persönlich nicht klar gekommen. Zwei Katzen hätten dann ein Zuhause gehabt, anstatt im Tierheim zu sitzen. Aber befriedigt hätte mich das nicht.

Als jemand, der erst spät in seinem Leben eine Katze hatte, ist mir das genau passiert. Ich bekam ein Tier, das panisch und aggressiv zugleich war, ohne Vertrauen zum Menschen, zu seiner Hand, zu seinen Füßen. Niemand wusste das, denn als Fundtier war die Katze nur zwei Tage im Tierheim.

Hat mich das nicht befriedigt? Darüber habe ich überhaupt nicht nachgedacht. ich habe nur über das Tier nachgedacht, wie ich ihm helfen kann. Und als die Katze mir dann endlich vertraute, sich hochheben ließ, sich streicheln ließ - glaub mir, so eine Befriedigung ist das Schönste.
 
Klar ist es beim Hund deutlicher. Der wurde ja schon immer für sein "Arbeitsfeld" gezüchtet.

Aber besuch mal eine Herde Briten und hinterher Orientalen.
Oder Maine Coons und dann Bengalen.
Rexe und Perser.

Ich bin sicher, der Unterschied wird deutlich. Und das hat nichts mit Horoskop oder anderen Firlefanz zu tun.

Es behauptet doch auch niemand, dass die Eigenschaft "hurzz" nur auf die Rasse "piep" beschränkt ist. Aber sie kommt in dieser Rasse halt deutlich gehäuft vor. Und ein Brite wird sich bedanken, wenn er einen Orientalen als Kumpel kriegt. Der Orientale übrigens im Gegenzug genauso....
 

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