Distanzlosen Kater mit drei anderen zusammenführen

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Ich versuche das immer so zu sehen: es gibt verschiedene Schienen auf denen Aktionen/Reaktionen erfolgen. Solange der "Verhaltenszug" noch vor der Weiche ist, kann man die Weiche noch umstellen - sind sie hinter der Weiche, dann ists vorbei und der Zug fährt die Schiene lang. Ziel der Sache ist so zu agieren, dass irgendwann die Weiche eingerostet ist, weil sie nicht mehr benutzt wurde und somit nur noch die richtige Schiene frei ist und die falsche nicht mehr benutzt werden kann
Neuropsychologisch übrigens eine sehr treffende Metapher. Ich benutze bei der Arbeit statt Weichen/Gleisen Trampelpfade (werden breiter, besser begehbar, je öfter man sie nutzt, wuchern zu, wenn man sie nicht mehr nutzt) für diese Erklärung.
Eine Einschränkung: Mein verwucherter Trampelpfad wie auch deine rostige Weiche sind noch da, man kann sie wieder gangbar machen. Und das leichter und schneller als wenn man sie neu bauen müsste.
In diesem Bild: Altes Verhalten wird nie komplett verlernt, nur durch neue, besser geübte Verhaltensweisen "stillgelegt".

Deshalb muss ich auch heute noch im Abstand von Wochen manchmal Fiona ermahnen, wenn sie plötzlich doch wieder Noras Klogeräusche allzu spannend findet. Es ist halt noch da.
 
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Neuropsychologisch übrigens eine sehr treffende Metapher. Ich benutze bei der Arbeit statt Weichen/Gleisen Trampelpfade (werden breiter, besser begehbar, je öfter man sie nutzt, wuchern zu, wenn man sie nicht mehr nutzt) für diese Erklärung.
Eine Einschränkung: Mein verwucherter Trampelpfad wie auch deine rostige Weiche sind noch da, man kann sie wieder gangbar machen. Und das leichter und schneller als wenn man sie neu bauen müsste.
In diesem Bild: Altes Verhalten wird nie komplett verlernt, nur durch neue, besser geübte Verhaltensweisen "stillgelegt".

Deshalb muss ich auch heute noch im Abstand von Wochen manchmal Fiona ermahnen, wenn sie plötzlich doch wieder Noras Klogeräusche allzu spannend findet. Es ist halt noch da.
Puh, klingt nach immerwährenden Stress. Ich hoffe, ich mache durch meine Hartnäckigkeit nicht zu viel kaputt 😕
 
Puh, klingt nach immerwährenden Stress. Ich hoffe, ich mache durch meine Hartnäckigkeit nicht zu viel kaputt 😕
Nein, so war es nicht gemeint. Es ist mehr so, dass altes Verhalten in gewissem Sinne leichter reaktivierbar ist, wenn es Anlass/Trigger dazu gibt.
Würde meine Fiona hier plötzlich wieder ausgeschlossen und von allen abgelehnt, würde sie wieder anfangen zu stalken. Weil es das ist, was ihr als Lösung vertraut ist.
Sie muss diese Strategie dann nicht neu lernen, sie ist schon da. Etwas verschüttet, die Weiche braucht erstmal ne Runde WD40 😉, aber da. Aber - Je geübter das neue Verhalten ist, desto mehr rostet die alte Version eben vor sich hin. Sie wird also unwahrscheinlicher. Aber ja, ab und an kann es dann sein, dass man aus irgendeinem Anlass heraus doch nochmal "Fiona, Neiiin!" braucht.
 
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Ich hab nicht gemeint, dass du überreagierst, es war nur meine Einschätzung zu Fred mit der Kontaktaufnahme.. 🙈
 
Ich wünsche euch einfach wieder Ruhe in der Gruppe, dir auch nervliche Ruhe.

Fivkatzen sind schwieriger zu vermitteln, leider, denn viele wollen ja unbedingt eine gesunde Katze und lange was von ihr haben.

Dazu kommen jetzt die Geschichten hier (geht ungestüm auf andere zu, kennt keine Grenzen, fängt an zu beißen, lässt nicht ab, das Wort aggressiv dabei).
Das macht natürlich zusätzlich Angst und niemand sieht ihn als lieben Kuschelkater.

Sollte Fred am Ende doch Einzelkater werden, bei einer Familie die viel Zeit hat (vllt sogar mit Balkon oder sicheren Garten), wäre das vermutlich auch eine gute Lösung.

Er soll ja auch irgendwann mal ankommen können, bei seinem Besitzer auf der Couch mit rumlümmeln, seine Aufmerksamkeit bekommen wenn er möchte. Ohne ständigen Stress und aufpassen wegen anderer Katzen...
 
Wie es auf der PS in der Ukraine war, hast du ja als Chatscreen schon bekommen.

Er war einfach plötzlich da im Garten und als er gemerkt hat er wird gefüttert, bleib er.

Tetjana hatte noch paar andere Freigänger im Garten, aber erzählte nichts von Streitigkeiten.

Vielleicht weil er einfach "frei" war und nicht in einem Zimmer separiert? Weil der Garten nicht sein Revier war? Weil er den Katzen aus dem Weg gehen konnte, wenn er wollte?

Vielleicht ist er auch, auch wenn man es ihm nicht ansieht, genervt, dass er nicht raus kann im Moment und sich eigeengt fühlt?
 
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Ich habe hier nun alles nachgelesen und mir lange überlegt, ob ich was dazu schreiben soll.

Es gab einige Begegnungen, die bis zu einem gewissen Punkt gut gelaufen sind, was ja an sich positiv klingt. Dass es anfangs bei einer Zusammenführung Mal zu "Streitigkeiten" kommt, ist ja gewissermassen normal, da die neuen Verhältnisse geklärt werden müssen und da lässt man im Normalfall auch Mal eine kleine Rauferei zu.
In deinem Fall ist dies aber nicht möglich, da du einen FIV-Kater hast. Deswegen wäre eine entspannte FIV-Gruppe vielleicht schon eine Option, als möglicher Vermittlungsort, weil da diese Verhältnisse anders geklärt werden können, trotz seines etwas komischen Sozialverhaltens, was ja von verschiedenen Usern schon sehr gut beschrieben wurde und ich auch was lernen durfte.

Du hast ja einerseits geschrieben, dass du ihn behalten willst, gleichzeitig sind da auch berechtigte Zweifel. Was mir durch den Kopf gegangen ist, solltest du doch noch über eine Abgabe nachdenken, in der Schweiz gibt es einen Verein, Handicapcats, heisst der glaube ich. Vielleicht gibt es ja auch in Deutschland einen solchen Verein, den man einmal anschreiben kann und anfragen, ob sie Adoptanten von FIV-Katern haben, die sich noch einen Kater dazu vorstellen könnten oder so was in der Art.
 
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Eine Einschränkung: Mein verwucherter Trampelpfad wie auch deine rostige Weiche sind noch da, man kann sie wieder gangbar machen. Und das leichter und schneller als wenn man sie neu bauen müsste.

Ja, das weiß ich. Das erlebe ich z-B. immer wieder bei den gezähmten Scheumietzen oder umgedreht den ausgesetzten Hauskatzen. Man kann diese alten Verhaltensmuster durch die richtigen Trigger selbst Jahre später noch wieder aktivieren. Deshalb reagieren gezähmte Scheumietzen wenn sie ungeplant nach draußen gelangen IMMER wieder wie eine Scheumietz, selbst wenn sie seit 10 Jahren drinnen als zahme kuschlige Menschenkatze gelebt haben und umgedreht, deshalb erkennt man verwilderte Hauskatzen bei der Zähmung dann, weil sie im Gegensatz zu einer draußen geborenen Katze nicht alles erst step by step erlernen müßen, sondern nach einigen triggern macht es plötzlich "Blups" und die Miez reagiert wieder wie eine zahme Katze.


Mal für dich @sMuaterl zur zeitlichen Einschätzung der Werdegang von Famiro: Famiro ist ein Zuchtcoonie (mit Papieren) der das Pech hatte von einer Familie adoptiert zu werden, die ihre Coonies nicht gut behandelt hat. Er hatte zeitweilig mit 8 anderen Coonies auf 40 qm gelebt, wo er hauptsächlich auf/unter Schränken gelebt hat, bis die Tochter der Besitzerin ihn dort rausgeholt und sich genommen hat (großes Haus) und dort mit ihrem Coonie vergesellschaften wollte. Dort hat er sich ganz gut gemacht, aber da sie kleine Kinder hatte, war er trotzdem mit dem Trubel überfordert und laut ihrer Aussage wollte ihr Coonie nix von ihm wissen, während er immer versucht hat Kontakt zu ihm aufzunehmen. Ich habe Bilder geschickt gekriegt, wo er mit dem anderen Coonie in einer Kratzbaummulde zusammen liegt. Also somit ließ es den Schluß zu: Angst vor Menschen, sozial mit anderen Katzen. Weit gefehlt. Als er hier ankam war er fix zahm bei mir (ist nur kein Kuscheltyp bzw. er ist Kontaktlieger beim Menschen, mag aber kein streicheln) und als ich ihn step by step in meine Katzengruppe integrieren wollte flogen hier die Fetzen. Er hat mich und das Futter bewacht, ist mir überall hin gefolgt, hat keine andere Katze mehr an mich oder das Futter rangelassen, hat alles und jeden sofort verjagt. Gefressen hat er NUR, wenn ich dabei stand und dabei mit ihm rede. Um sich die anderen Katzen als Teil seiner Gruppe "zu eigen" zu machen brauchte er es diese Katzen ein paar mal hintereinander zu "catchen" - sprich sie sich zu greifen und genau zu beriechen/belecken. Hatte er das ein paar mal machen dürfen, war diese Katze "aus dem Schneider" und wurde nicht mehr als Eindringling verjagt.

Du kannst dir also vorstellen, was das für ein Akt war ihn hier zu integrieren. Jetzt ist er vollkommen integriert, frisst wie alle AYCE, bewacht den Futterplatz nur noch für den Moment wie ich auftue, wenn er einen Happen gegessen hat ist für ihn gut. Er bewacht jetzt statt mich das Haus, läuft während ich die Pflegis versorge Kreise ums Haus und bewacht, dass keine FREMDE Katze sich dem Haus nähert, Nachts bewacht er mich, in dem er an/auf mir schläft - aber andere dürfen auch mit ins Bett und dreht auch Nachts noch 2,3 runden ums Haus.
Er miepst übrigens auch, wenn ihm eine Katze zu dicht auf den Pelz rückt. Das kannte ich vorher auch noch nicht. Dieses hohe miepsen ist eigentlich ja ein Kontaktaufnahmelaut - bei ihm heißt umgedreht dieses miepsen: du bist mir zu dicht, geh weh! Er faucht nicht, er miepst. Das haben die anderen normalen Katzen natürlich nicht verstanden. Einige haben so von sich aus irgendwann kapiert, anderen habe ich das eine zeitlang "übersetzt". So z.B. bei Tara (für die er ja eigentlich Kumpel sein sollte). Tara darf ihm im Bett nahe sein, wenn er bei mir liegt. Wenn er dann genug hat, dann miepst er. Ich habe dann in dem Moment Tara einfach immer weggeschoben von ihm - bis sie das intus hatte: miepsen heißt sie soll sich etwas weiter weg hinlegen.
Ich schätze bei ihm, dass er in der Cooniegruppe das "Schlußschlicht" war und von den anderen verjagt/gemobbt wurde und dieses miepsen bei ihm fast Hundeähnlich eine Art "Tu mir nichts, bin ganz klein und lieb" war, was sich dann so verselbstständig hat mit zunehmendem Selbstbewußtsein und deshalb für ihn jetzt in solchen Situationen umgedreht eingesetzt wird. Also eine sprachliche Fehlprägung. So etwas kann es auch geben - deshalb würde ich Freds miepen nicht zwingend als positive Kontaktaufnahme werten, sondern das im Zusammenhang mit seiner Körpersprache deuten.
Und dass es mit dem anderen Coonie nicht geklappt hat lag an ihm und nicht an dem anderen Coonie - er wird den anderen regelmäßig bedrängt haben, weil er durch das dort erwachte Selbstbewußtsein dann in das "ich laß mich nicht mehr mobben, sondern sichere mir jetzt meine Ressourcen" umgesprungen ist.

Famiro ist jetzt seit 3 Jahren hier und es hat ca. 2 Jahre gedauert, bis ich das Gefühl hatte, jetzt läufts und ich muß nur noch ab und an eingreifen und nicht mehr auf Dauer-Habacht sein.
 
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Ja, das weiß ich.
Ich dachte mir, dass du das weißt 😉, wollte es nur für andere Mitglieder nochmal hervorheben. Bevor sich jemand wundert, warum sein Tier wieder ins schon längst verrostete Verhalten fällt.
 
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Tetjana hatte noch paar andere Freigänger im Garten, aber erzählte nichts von Streitigkeiten.

Vielleicht weil er einfach "frei" war und nicht in einem Zimmer separiert? Weil der Garten nicht sein Revier war? Weil er den Katzen aus dem Weg gehen konnte, wenn er wollte?

Vielleicht ist er auch, auch wenn man es ihm nicht ansieht, genervt, dass er nicht raus kann im Moment und sich eigeengt fühlt?
Ich könnte mir gut vorstellen, dass das eine große Rolle spielt. Ihm fehlen ja ganz viele Reize, die er als Freigänger jeden Tag hatte; er konnte rennen, schnüffeln, hören, was auch immer und er hatte bestimmt auch viele Interaktionen, die seinen Tag bestimmt haben, ob nun mit Katzen und Menschen?

Und jetzt sitzt er in einem Raum mit begrenztem Kontakt zu Menschen, zu Tieren und zu Natur. Natürlich kommt da Frust auf und natürlich fehlt da ganz viel in seinem Leben und eventuell ist sein Verhalten auch ein Ventil für diesen Frust.

Sollte Fred wirklich dauerhaft bei dir bleiben können und dürfen, wäre es dann vielleicht möglich, ihm ein kleines Gehege im Garten zu bauen?
 
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Manchmal habe ich echt das Gefühl, keine Ahnung von Katzen zu haben. Denn genau das

war auch mein Gedanke. Denn Flitzi und Fred waren sich jetzt so oft an der Gittertüre gegenüber gelegen und haben sich ohne jegliche Aggression angesehen. Außerdem hat sich Fred bei den letzten Zusammenkünften im Wohnzimmer recht friedlich verhalten. Außer die ängstliche Moisha war da - zu der pirscht er sich auch im Wohnzimmer immer noch an. Also dachte ich, dass sich Flitzi als alter Streuner-Haudegen vielleicht mit Fred verstehen und ich Fred so ein wenig Gesellschaft verschaffen könnte. Tja, war wohl eine ziemlich blöde Idee 😕 Und an das, was @consti sagt, habe ich gar nicht gedacht, dass Fred das Zimmer ja als sein Revier ansieht und Flitzi damit ein Eindringling ist.

Tatsächlich habe ich so ein Verhalten wie das von Fred noch bei keiner anderen Katze erlebt und ich dachte wirklich, dass ich - wie @Misfit-Cats e. V. schreibt - , überreagiere und er einfach nur Gesellschaft will.
Er piepst die anderen ja auch immer relativ süß an, bevor er dann langsam los geht. Übrigens hat er das auch immer gemacht, als noch eine der anderen Katzen zur Gittertür gekommen ist. Und, gerade bei Moisha, hat er sich dann in diesem zögerlichen Gang dem Gitter genähert, bis sie aufgeschrien hat und weg gelaufen ist. Anscheinend hat sich Fred auf Moisha genauso eingeschossen, wie Famiro auf Naruna. Und ich dachte immer, dass er halt zu den anderen will. Dabei war das vielleicht schon an der Gittertür eine Aktion, um die anderen zu verscheuchen. Nur an der Reaktion der anderen Katzen habe ich gemerkt, dass da irgendwas nicht stimmt.
Ich frage mich ja noch immer, wie das in der PS in der Ukraine mit Fred geklappt hat. War es da o.k., weil das nicht sein Revier war? Aber sind da nicht auch neue Katzen dazu gekommen? Und war da keine andere Katze dabei, die er, so wie Moisha, jagen wollte?

Außerdem habe ich über das hier nachgedacht:

Bin ich zu nervös und übertrage das auf die Katzen?
Ist natürlich schwer, sich da selbst zu beurteilen, aber ich muss sagen, dass ich, spätestens seit Flitzi seine zweite Impfung bekommen hat und die anderen entspannter auf Fred reagieren, relativ ruhig bin.
Klar, ich bin immer etwas auf Hab-Acht-Stellung. Denn, hey, ich habe hier einen Kater, der im schlimmsten Fall meine Katzen mit einer unheilbaren Krankheit infizieren kann und der schlecht bis gar nicht mit anderen Katzen sozialisiert ist. Ich halte das aber nicht für "Unentspanntheit" sondern für eine legitime Vorsichtsmaßnahme, wenn man ein gewisses Verantwortungsgefühl hat. Falls sich das irgendwie auf die Katzen überträgt, kann ich es nicht ändern.
Ansonsten bin ich, wenn ich mit Fred bei den anderen bin, wirklich recht entspannt, spiele abwechselnd mit allen, schau mir das an und interagiere halt, wenn Fred es notwendig macht. Oder ich merke, dass die anderen unruhig werden. Panik oder so habe ich gar nicht. Bloß einfach so nebeneinanderher laufen geht bei uns noch nicht.

Ich lese derzeit viel in den Fäden der anderen und @Elbchen ist da schon ein Vorbild für mich, die lange mit Buddy und Bomber weiter gemacht hat (o.k., das mit den Bissen will ich bei Fred aber tatsächlich vermeiden 😳). Oder @NanSam - da hat es ja auch letztendlich geklappt. Also hoffe ich, dass ich das auch irgendwie hin bekomme. Oder überschätze ich mich da?

@Taskali - wieder einmal ganz herzlichen Dank für die Einschätzung und die Beschreibung. Das mit dem "Ignoriertunnel" habe ich gerade wieder selbst erlebt.

Das hier werde ich mir dick und fett hinter die Ohren schreiben:






Und das bestätigt mich darin, dass ich Fred vorerst nur "unter Beobachtung" zu den anderen lasse und es richtig ist, dass ich immer reaktionsbereit bin. Und dass ich mich viel mit ihm befasse, damit ich ihn besser "lesen" kann.

Dieses Bild hier ist total anschaulich:

Gibt mir Hoffnung, zeigt mir aber auch, dass noch ein ziemlich langer Weg vor uns liegt, Denn so schnell rosten Weichen halt nicht...

@Taskali und @teufeline : ich bin so froh, dass ihr mich davon abgehalten habt, zu leichtsinnig zu werden und dieses "lass sie doch einfach mal zusammen kommen" auszuprobieren. Wer weiß, was dann hier los gewesen wäre.
Die würden sich richtig prügeln. Das willst du nicht erleben, da die Katzen dann auch auf einen selber losgehen, weil sie so voller Adrenalin sind.😱
Übrigens, ich habe an die letztens schon ausgesprochene Warnung gedacht und habe alles hinter den Schrank mit einer Taschenlampe ausgeleuchtet, da war glücklicherweise nichts. Aber Angst hatte ich schon. Und dass Flitzi sich nicht eingenässt hat lag vielleicht wirklich nur daran, weil er als (ehemaliger) Streuner Kummer gewöhnt ist. Ich will gar nicht wissen, was hätte sein können, wenn die ängstliche Moisha an seiner Stelle gewesen wäre.

edit:
Vergessen zu erwähnen: nachdem Flitzi vor Fred aus dem Zimmer flüchten konnte, war er richtig stinkig. Und Flitzi ist scheu und zurückhaltend - aggressiv war er noch nie. Aber als er draußen war, ist er erst Mal auf seinen Bruder Klaus los gegangen. Und Klaus hat dann Tinka eine gelangt und wollte mit Moisha Kater-Raufspiele spielen.
Der Hinweis der TÄ, dass Fred viel Unruhe in die Katzengruppe bringen wird, ist als gerechtfertigt.

Warum versuche ich es dann überhaupt weiterhin? Die Alternative wäre halt für ihn sonst wirklich, dass er Einzelkater wird. Denn auch wenn er zu einer anderen FIV-Katze kommt, muss die dank Freds mangelnden Sozialverhalten schon einen besonderen Charakter haben.
Außerdem habe ich die blöde Eigenschaft, eine Sache umso intensiver anzugehen, je schwieriger sie ist. Ich hoffe nur, das Ganze fällt mir nicht irgendwann vor die Füße.
Das ist das Adrenalin, weil Flitzi so große Angst hatte. Da muss man auch als Mensch aufpassen, dass man nicht verletzt wird.
Und Moisha hat dir ja an der Gittertür genau gezeigt, wie sie Fred liest = schreien und weglaufen.
Fred ist als ehemaliger Freigänger sehr spät kastriert worden, d.h. der ist vom Kopf her immer noch potent und so benimmt er sich leider auch. Da habe ich genügend Erfahrung, da ich über 10 Jahre lang auch potente Kater gehalten habe.
Und das wird richtig schwierig🙁 Wenn das mit dem FIV nicht wäre, würde ich befürworten, dass er nach draußen geht, aber das geht leider nicht, wenn man nur etwas Verantwortungsbewußtsein hat.
Gibt es denn eine Möglichkeit für ein Aussengehege? Natürlich nur mit Familienanschluss, aber so kannst du ihn nicht mit deinen anderen Katzen vergesellschaften. Das würde ganz böse enden, weil ihr ja bei Beißereien nicht nur mit Bissverletzungen zu tun habt, sondern auch mit der FIV-Infektion 🙁
 
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Fred ist als ehemaliger Freigänger sehr spät kastriert worden, d.h. der ist vom Kopf her immer noch potent und so benimmt er sich leider auch. Da habe ich genügend Erfahrung, da ich über 10 Jahre lang auch potente Kater gehalten habe.

Das sehe ich nach meinen Erfahrungen mit unkastrierten Streunern anders. Es gibt diese Kater, die im Kopf potent bleiben - Ja - aber das ist eher die Ausnahme. Die meisten werden nach runterfahren der Hormone richtig genial gechillte Katerbären, die durch ihre entspannte Art bei Zusammenführungen eher Ruhe in die Katzengruppe bringen. Das würde ich daher nicht verallgemeinern, sondern eher individuell betrachten.

Auch bin ich mir nicht sicher, ob Fred sich tatsächlich "bis aufs Blut" prügeln würde. Ein dominanter Hecht würde das tun, aber Fred sehe ich nicht als dominant, sondern als unsicher - und aus der Unsicherheit heraus geht er in die Frontale, weil er gelernt hat mit diesem sich "groß" machen kann er seine Unsicherheit überspielen und so bestehen ohne selbst gemobbt zu werden. Deshalb der Vergleich mit Famiro, der ja ebenso aus Unsicherheit so handelt und nicht weil er denkt er ist der Chef im Haus. Und das merkt man spätestens, wenn es wirklich ernst wird: Gibt der andere richtig kontra kneift Famiro den Schwanz ein. In Mareks Bereich ist Marek Chef - denn der macht im Zweifel wirklich ernst... die beiden haben sich durchaus ab und an mal in der Wolle und jedesmal zieht Famiro den kürzeren und zieht nach einem kurzen Pfotenduell von dannen - und Marek kann ja mit seinen Stümpfen ihm noch nichtmal wirklich weh tun...

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Worauf ich noch eingehen wollte ist das Thema Gittertür: die Katzen kapieren recht fix, dass eine Gittertür sie schützt - beidseitig. Hier ist es so, dass meine Katzen den Katzen hinterm Gitter gar keine Beachtung mehr groß schenken. Sie wissen, die können dort nicht raus, damit wird der Raum als "Nicht zum Revier gehörend" betrachtet und die Katzen die dort drin sind können ihnen nicht gefährlich werden. Wenn mir doch mal ein Pflegi entwischt wird er von meinen wieder in den Raum zurückgejagt - und dann drehen sie um. Begegnungen am Gitter können also bei Katzen die den Sinn des Gitters bereits kapiert haben dann ganz anders ausfallen, weil sie ja eben wissen, dass die andere Katze dort drüben ihnen nichts kann. Und ich denke Fred hat das mit dem Gitter bereits intus. Der benimmt sich am Gitter besser, weil er sich durch das Gitter geschützt fühlt und somit sicherer ist.
 
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Ich habe hier nun alles nachgelesen und mir lange überlegt, ob ich was dazu schreiben soll.

Es gab einige Begegnungen, die bis zu einem gewissen Punkt gut gelaufen sind, was ja an sich positiv klingt. Dass es anfangs bei einer Zusammenführung Mal zu "Streitigkeiten" kommt, ist ja gewissermassen normal, da die neuen Verhältnisse geklärt werden müssen und da lässt man im Normalfall auch Mal eine kleine Rauferei zu.
In deinem Fall ist dies aber nicht möglich, da du einen FIV-Kater hast. Deswegen wäre eine entspannte FIV-Gruppe vielleicht schon eine Option, als möglicher Vermittlungsort, weil da diese Verhältnisse anders geklärt werden können, trotz seines etwas komischen Sozialverhaltens, was ja von verschiedenen Usern schon sehr gut beschrieben wurde und ich auch was lernen durfte.

Du hast ja einerseits geschrieben, dass du ihn behalten willst, gleichzeitig sind da auch berechtigte Zweifel. Was mir durch den Kopf gegangen ist, solltest du doch noch über eine Abgabe nachdenken, in der Schweiz gibt es einen Verein, Handicapcats, heisst der glaube ich. Vielleicht gibt es ja auch in Deutschland einen solchen Verein, den man einmal anschreiben kann und anfragen, ob sie Adoptanten von FIV-Katern haben, die sich noch einen Kater dazu vorstellen könnten oder so was in der Art.
Ganz vielen Dank für die Info. Ich schau mal ob es sowas in Deutschland auch gibt. Spezielle Facebook-Gruppen, in denen FIV-Katzen vermittelt werden, gibt es auf alle Fälle. Da habe ich Fred auch schon eingestellt. Leider kam keine einzige Anfrage 🙁

Ich wünsche euch einfach wieder Ruhe in der Gruppe, dir auch nervliche Ruhe.

Fivkatzen sind schwieriger zu vermitteln, leider, denn viele wollen ja unbedingt eine gesunde Katze und lange was von ihr haben.

Dazu kommen jetzt die Geschichten hier (geht ungestüm auf andere zu, kennt keine Grenzen, fängt an zu beißen, lässt nicht ab, das Wort aggressiv dabei).
Das macht natürlich zusätzlich Angst und niemand sieht ihn als lieben Kuschelkater.

Sollte Fred am Ende doch Einzelkater werden, bei einer Familie die viel Zeit hat (vllt sogar mit Balkon oder sicheren Garten), wäre das vermutlich auch eine gute Lösung.

Er soll ja auch irgendwann mal ankommen können, bei seinem Besitzer auf der Couch mit rumlümmeln, seine Aufmerksamkeit bekommen wenn er möchte. Ohne ständigen Stress und aufpassen wegen anderer Katzen...
Ja, ich weiß, rein "verkaufstechnisch" ist das sehr ungeschickt, wenn ich von all meinen Problemen mit Fred hier berichte. Und vielleicht ist das auch der Grund, warum noch keine einzige Anfrage rein kam.
Aber ich bin halt mehr dafür, mit offenen Karten zu spielen als den potentiellen neuen Adoptanten so nach und nach alle Schwachstellen entdecken zu lassen. Gerade weil es mir auch so ergangen ist, dass ich erst als Fred hier war einen Virus nach dem anderen und seine "Eigenheiten" entdeckt habe, will ich nicht, dass es jemand anderen auch so ergeht. Aber, klar, so mache ich Fred und mir die Sache schon schwerer.

Wobei ich eins mal betonen möchte:
Wenn man eine Einzelkatze sucht ist Fred ein ganz toller Kater. Er schmust wirklich viel und das eine Mal, als er aggressiv gegen mich wurde war nur, als ich versucht habe ihn durch Festhalten von den anderen fern zu halten.
Hat man aber keine anderen Katzen, die sich anstecken können und mit denen Fred sich vertragen muss und Fred traumhaft. Total zutraulich, schmusig und in diesem Fall unkompliziert.
 
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Ja, ich weiß, rein "verkaufstechnisch" ist das sehr ungeschickt, wenn ich von all meinen Problemen mit Fred hier berichte. Und vielleicht ist das auch der Grund, warum noch keine einzige Anfrage rein kam.
Aber ich bin halt mehr dafür, mit offenen Karten zu spielen als den potentiellen neuen Adoptanten so nach und nach alle Schwachstellen entdecken zu lassen. Gerade weil es mir auch so ergangen ist, dass ich erst als Fred hier war einen Virus nach dem anderen und seine "Eigenheiten" entdeckt habe, will ich nicht, dass es jemand anderen auch so ergeht.
Ich finde jemand, der sich für den Kater interessiert, sollte schon wissen, was da auf ihn zukommen könnte. Ja, möglicherweise würde sich schneller ein Interessent finden, wenn hier nur zu lesen wäre, was für ein liebenswerter Kater er ist. Aber ist das ernsthaft die Art von Vermittlung hinter der du stehen könntest? Ich glaube nicht.
 
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Vielleicht weil er einfach "frei" war und nicht in einem Zimmer separiert? Weil der Garten nicht sein Revier war? Weil er den Katzen aus dem Weg gehen konnte, wenn er wollte?

Vielleicht ist er auch, auch wenn man es ihm nicht ansieht, genervt, dass er nicht raus kann im Moment und sich eigeengt fühlt?
Ich weiß @Misfit-Cats e. V. , wir haben diese Diskussion ja schon öfter geführt und es kann schon sein, dass es bei Tetjana deswegen keine Streitereien gab. Wobei sie schon schrieb, dass es anfangs Kämpfe gab, angeblich wegen dem Futter.
Ich weiß nicht, wie das bei Tetjana ist - ob sie die Neuen erst mal in Quarantäne bzw. separiert hält und ob sie immer bei den Katzen ist.
Wir wissen auch nichts von Freds Vorleben und können deshalb nur spekulieren:
Er kann natürlich ein ausgesetzter Einzelkater sein (sein Verhalten spricht sehr dafür), der sich jetzt bei Tetjana in einer Katzengruppe wiedergefunden hat. Vielleicht ist es ihm dort wie @Taskali s Famiro ergangen und es ging bei den Kämpfen weniger ums Fressen als um das Feststellen der Hackordnung, bei der Fred mangels Erfahrung ganz unten gelandet ist. Das würde auch erklären, warum er sich dort von den anderen Katzen distanziert hat. Und evtl. hat sich Fred dann genauso weiterentwickelt wie Famiro.
All das ist reine Spekulation.

Wegen den letzten Hinweis, dass Freds Verhalten daher kommt, dass er separiert ist:
Nein, er war von Anfang an aggressiv gegen unsere Katzen hier. Von den Tag an, als wir seine Gittertür nicht mehr verhängt haben und die anderen zu ihn rein geschaut haben hat er sie angepiepst (was, wie ich dank @Taskali jetzt weiß, ein Synonym für Fauchen ist) und ist drohend auf sie zugegangen. Das ist mir nach den Erklärungen von @Taskali und @teufeline jetzt klar geworden.
Anfangs dachte ich, er nähert sich halt langsam und vorsichtig den anderen am Gitter und habe mich gewundert, warum Klaus, Moisha und Tinka so panisch reagiert haben. Jetzt weiß ich, dass er sie einfach nur vertreiben wollte. Das war ab den dritten Tag hier.

Zur Erinnerung, diese Videos hier sind am 15.8., neun Tage nach Freds Ankunft hier, entstanden:
Fred und Klaus
Fred und Moisha
Fred und Klaus und Moisha

Und da hat er, wie ich inzwischen weiß, alles daran gesetzt um Klaus und Moisha aus seinen Bereich zu vertreiben. Ich habe jetzt eher das Gefühl, dass er ruhiger wird.

Und dieses lange Separieren wäre ja, von seinem Verhalten mal abgesehen, nicht notwendig gewesen, wenn bei ihm nicht eine ansteckende Krankheit nach der anderen aufgetaucht wäre. So gab es halt keine Alternative, wenn ich meine Katzen hier nicht in Gefahr bringen wollte.
Ich weiß, du meinst deine Aussage nicht als Vorwurf sondern suchst Begründungen. Und du hast schon öfter anklingen lassen, dass du nicht so der Freund der langsamen Zusammenführung bist. Aber im Nachhinein hätte ich es unverantwortlich gefunden, wenn wir Fred in seinem Zustand einfach mit den anderen zusammengelassen hätten. Ich glaube, das hättest du genauso gemacht, wenn Fred zu dir gekommen wäre.
Und auch jetzt wird es, wenn du @Taskali s Bericht gelesen hast, noch dauern, bis wir ihn ganz mit den anderen zusammen lassen können - wenn wir es überhaupt schaffen, denn das was @teufeline schreibt spricht ja eher dagegen.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass das eine große Rolle spielt. Ihm fehlen ja ganz viele Reize, die er als Freigänger jeden Tag hatte; er konnte rennen, schnüffeln, hören, was auch immer und er hatte bestimmt auch viele Interaktionen, die seinen Tag bestimmt haben, ob nun mit Katzen und Menschen?

Und jetzt sitzt er in einem Raum mit begrenztem Kontakt zu Menschen, zu Tieren und zu Natur. Natürlich kommt da Frust auf und natürlich fehlt da ganz viel in seinem Leben und eventuell ist sein Verhalten auch ein Ventil für diesen Frust.

Sollte Fred wirklich dauerhaft bei dir bleiben können und dürfen, wäre es dann vielleicht möglich, ihm ein kleines Gehege im Garten zu bauen?
Dann, auch wenn das mit dem Separieren unschön klingt:
Fred hat hier einen Bereich für sich der aus drei Zimmern (ungefähr 60qm) und einen Balkon von ca. 30qm zur Verfügung. Auf diesem Balkon liegt er den ganzen Tag, da kann er runter schauen und hat wettergeschützte Höhlen.
Tagsüber sind mein Mann und ich oft bei ihm, abends gehöre ich ihm alleine. Und da hat er dann auch die Möglichkeit, durchs ganze Haus zu gehen.

Aber, das stimmt, die Mit-Katzen sieht er nur durchs Gitter. Und das wird auch immer weniger, seitdem er nach und nach alle verscheucht hat 🙁
Bzw. er trifft sie bei den Zusammentreffen im Wohnzimmer.

Vielleicht ist das Schicksal des Einzelkaters wirklich die einzige Möglichkeit ihn zu halten, wie @teufeline schreibt. Und das hat er ja gerade. Verbessern könnte man das nur, wenn man ihm einen gesicherten Garten anbieten könnte.
Und das ist tatsächlich nicht ganz einfach bei uns. Aber evtl. überlegen wir uns was bzgl. Gehege oder so. Ich habe auch überlegt, ob ich nicht doch mit ihm an der Leine raus gehe. Aber da fällt mir der Hinweis von @Andersland ein, dass, wenn er sich daran gewöhnt, und wir ihn doch weitergeben müssen, das dann noch schwieriger wird, weil er raus will.
 
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Mal für dich @sMuaterl zur zeitlichen Einschätzung der Werdegang von Famiro: Famiro ist ein Zuchtcoonie (mit Papieren) der das Pech hatte von einer Familie adoptiert zu werden, die ihre Coonies nicht gut behandelt hat. Er hatte zeitweilig mit 8 anderen Coonies auf 40 qm gelebt, wo er hauptsächlich auf/unter Schränken gelebt hat, bis die Tochter der Besitzerin ihn dort rausgeholt und sich genommen hat (großes Haus) und dort mit ihrem Coonie vergesellschaften wollte. Dort hat er sich ganz gut gemacht, aber da sie kleine Kinder hatte, war er trotzdem mit dem Trubel überfordert und laut ihrer Aussage wollte ihr Coonie nix von ihm wissen, während er immer versucht hat Kontakt zu ihm aufzunehmen. Ich habe Bilder geschickt gekriegt, wo er mit dem anderen Coonie in einer Kratzbaummulde zusammen liegt. Also somit ließ es den Schluß zu: Angst vor Menschen, sozial mit anderen Katzen. Weit gefehlt. Als er hier ankam war er fix zahm bei mir (ist nur kein Kuscheltyp bzw. er ist Kontaktlieger beim Menschen, mag aber kein streicheln) und als ich ihn step by step in meine Katzengruppe integrieren wollte flogen hier die Fetzen. Er hat mich und das Futter bewacht, ist mir überall hin gefolgt, hat keine andere Katze mehr an mich oder das Futter rangelassen, hat alles und jeden sofort verjagt. Gefressen hat er NUR, wenn ich dabei stand und dabei mit ihm rede. Um sich die anderen Katzen als Teil seiner Gruppe "zu eigen" zu machen brauchte er es diese Katzen ein paar mal hintereinander zu "catchen" - sprich sie sich zu greifen und genau zu beriechen/belecken. Hatte er das ein paar mal machen dürfen, war diese Katze "aus dem Schneider" und wurde nicht mehr als Eindringling verjagt.

Du kannst dir also vorstellen, was das für ein Akt war ihn hier zu integrieren. Jetzt ist er vollkommen integriert, frisst wie alle AYCE, bewacht den Futterplatz nur noch für den Moment wie ich auftue, wenn er einen Happen gegessen hat ist für ihn gut. Er bewacht jetzt statt mich das Haus, läuft während ich die Pflegis versorge Kreise ums Haus und bewacht, dass keine FREMDE Katze sich dem Haus nähert, Nachts bewacht er mich, in dem er an/auf mir schläft - aber andere dürfen auch mit ins Bett und dreht auch Nachts noch 2,3 runden ums Haus.
Er miepst übrigens auch, wenn ihm eine Katze zu dicht auf den Pelz rückt. Das kannte ich vorher auch noch nicht. Dieses hohe miepsen ist eigentlich ja ein Kontaktaufnahmelaut - bei ihm heißt umgedreht dieses miepsen: du bist mir zu dicht, geh weh! Er faucht nicht, er miepst. Das haben die anderen normalen Katzen natürlich nicht verstanden. Einige haben so von sich aus irgendwann kapiert, anderen habe ich das eine zeitlang "übersetzt". So z.B. bei Tara (für die er ja eigentlich Kumpel sein sollte). Tara darf ihm im Bett nahe sein, wenn er bei mir liegt. Wenn er dann genug hat, dann miepst er. Ich habe dann in dem Moment Tara einfach immer weggeschoben von ihm - bis sie das intus hatte: miepsen heißt sie soll sich etwas weiter weg hinlegen.
Ich schätze bei ihm, dass er in der Cooniegruppe das "Schlußschlicht" war und von den anderen verjagt/gemobbt wurde und dieses miepsen bei ihm fast Hundeähnlich eine Art "Tu mir nichts, bin ganz klein und lieb" war, was sich dann so verselbstständig hat mit zunehmendem Selbstbewußtsein und deshalb für ihn jetzt in solchen Situationen umgedreht eingesetzt wird. Also eine sprachliche Fehlprägung. So etwas kann es auch geben - deshalb würde ich Freds miepen nicht zwingend als positive Kontaktaufnahme werten, sondern das im Zusammenhang mit seiner Körpersprache deuten.
Und dass es mit dem anderen Coonie nicht geklappt hat lag an ihm und nicht an dem anderen Coonie - er wird den anderen regelmäßig bedrängt haben, weil er durch das dort erwachte Selbstbewußtsein dann in das "ich laß mich nicht mehr mobben, sondern sichere mir jetzt meine Ressourcen" umgesprungen ist.

Famiro ist jetzt seit 3 Jahren hier und es hat ca. 2 Jahre gedauert, bis ich das Gefühl hatte, jetzt läufts und ich muß nur noch ab und an eingreifen und nicht mehr auf Dauer-Habacht sein.
Zwischen Famiro und Fred scheint es erstaunlich viele Parallel zu geben:
- Fred ist Menschen gegenüber total unkompliziert und lieb.
- Auch Fed hört sofort das Fressen auf, wenn ich weggehe
- Ich habe auch das Gefühl, dass es Fred bei seiner Annäherung an die anderen Katzen nicht ums Verprügeln geht, sondern dass er sie beschnuppern will. Ich glaube schon, dass das hier auf Fred zutrifft:

Auch bin ich mir nicht sicher, ob Fred sich tatsächlich "bis aufs Blut" prügeln würde. Ein dominanter Hecht würde das tun, aber Fred sehe ich nicht als dominant, sondern als unsicher - und aus der Unsicherheit heraus geht er in die Frontale, weil er gelernt hat mit diesem sich "groß" machen kann er seine Unsicherheit überspielen und so bestehen ohne selbst gemobbt zu werden. Deshalb der Vergleich mit Famiro, der ja ebenso aus Unsicherheit so handelt und nicht weil er denkt er ist der Chef im Haus. Und das merkt man spätestens, wenn es wirklich ernst wird: Gibt der andere richtig kontra kneift Famiro den Schwanz ein. In Mareks Bereich ist Marek Chef - denn der macht im Zweifel wirklich ernst... die beiden haben sich durchaus ab und an mal in der Wolle und jedesmal zieht Famiro den kürzeren und zieht nach einem kurzen Pfotenduell von dannen - und Marek kann ja mit seinen Stümpfen ihm noch nichtmal wirklich weh tun...

Aber wir haben es noch nie soweit kommen lassen, darum weiß ich es nicht. Aber als z.B. in dem einen Fall Moisha auf die Kratztonne geflüchtet ist, ist er ja nicht hinterher gejagt sondern hat eher verwundert geschaut, weil sie plötzlich weg war.

Aber natürlich ist auch die Angst da, dass das hier passiert:

Die würden sich richtig prügeln. Das willst du nicht erleben, da die Katzen dann auch auf einen selber losgehen, weil sie so voller Adrenalin sind.😱

Ich weiß gerade nicht, wie ich gefahrlos raus bekomme, was passieren wird 🙁

- Dieses Miepsen: Fred macht es, wenn eine Katze in sein Blickfeld kommt. Wie du sagst, wie ein Welpe. Ich wäre von mir aus nie auf die Idee gekommen, dass das eigentlich ein Fauchen / Knurren werden sollte...
- Wie oben gesagt könnte auch Fred gemobbt worden sein und er wehrt sich jetzt in der kleineren, nicht so kämpferischen Katzengruppe

Auch an das hier
Fred ist als ehemaliger Freigänger sehr spät kastriert worden, d.h. der ist vom Kopf her immer noch potent und so benimmt er sich leider auch. Da habe ich genügend Erfahrung, da ich über 10 Jahre lang auch potente Kater gehalten habe.
habe ich schon gedacht. Es ist halt schon auffällig, dass Fred bei den Zusammenkünften Klaus eher ignoriert und auf Tinka und vor allen die ängstliche Moisha los geht.

Aus Flitzi wurde so einer
Die meisten werden nach runterfahren der Hormone richtig genial gechillte Katerbären
aber bei Fred ist das echt...komisch.

Puh, zwei Jahre.. Und ich habe viel weniger Katzenerfahrung als du. Dazu kommt dann noch Freds FIV, wegen der ich Kämpfe vermeiden will. Und ob sich unsere Katzen kampflos "catchen" lassen bezweifle ich.

Ich glaube ich muss nachdenken. Und schauen, welche Alternativen es überhaupt gibt.
 
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Puh, zwei Jahre.. Und ich habe viel weniger Katzenerfahrung wie du. Dazu kommt dann noch Freds FIV, wegen der ich Kämpfe vermeiden will. Und ob sich unsere Katzen kampflos "catchen" lassen bezweifle ich.

Das catchen lassen würde ich auch nicht machen lassen. Bei mir gab es den Vorteil, dass sein "Vorgänger" Marou (auch ein schwarzer Coonie, aber ein zugelaufener Mix) Famiro in einigen Bereichen ähnlich war und da Marou hier im Alter von 5 Monaten gestrandet war, sind sie mit ihm aufgewachsen. Er hatte das "catchen" als eine Art Spiel gemacht, das war bei ihm ein Stück weit Raufersatz mangels fehlendem Raufkumpel und aber auch leichtes Dominanzgehabe (ein Katerkumpel war nicht möglich, da er auf das Auftauchen anderer Kater in seinem Revier mit massivem markieren im Haus reagiert hat...). Jedenfalls kannten der Großteil meiner Truppe daher eine Art von catchen schon als nervig aber ungefährlich. Nur Naruna läßt es nicht zu - und deshalb ist sie bis heute noch sein "rotes Tuch". Für Katzen die das nicht kennen und eher sensibel sind ist sowas Horror und zählt zu den Dingen, die man vermeiden sollte.

Wenn ich Du wäre würde ich Fred wahrscheinlich tatsächlich vermitteln und keine Zusammenführungsversuche mehr starten.
Wenn der Weg schon so lang und hart ist, den alle Beteiligten zu gehen haben, dann sollte am Schluß auch für alle was Gutes bei rauskommen können. Wenn man aber einen steinigen Weg gehen muß, damit ein "fauler Kompromiß" als Ziel steht, dann ist das meiner Meinung nach das nicht wert. Und ihn als einzigen Nicht-Freigänger in einer Freigängergruppe zu halten sehe ich als faulen Kompromiß an, da es keinem so richtig gerecht wird.

Wenn du dagegen vor hast ihn auf Dauer im separaten Bereich zu halten um so alle zufrieden zu stellen, würde ich ihm einen Fiv+Kater an die Seite stellen. Dafür würde ich einen dieser gechillten Ex-Streuner mittleren Alters nehmen von denen ich vorhin geschrieben hatte. Die lassen so einen wie ihn einfach auflaufen, weil sie das Gehabe als Gehabe erkennen. Und wenn es ebenso ein Fivie ist, wäre es auch nicht dramatisch, wenn der andere dann mal eine klare Ansage macht um dem Hampelmann ein wenig die Luft abzulassen... 😉
 
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Wenn du dagegen vor hast ihn auf Dauer im separaten Bereich zu halten um so alle zufrieden zu stellen, würde ich ihm einen Fiv+Kater an die Seite stellen. Dafür würde ich einen dieser gechillten Ex-Streuner mittleren Alters nehmen von denen ich vorhin geschrieben hatte. Die lassen so einen wie ihn einfach auflaufen, weil sie das Gehabe als Gehabe erkennen. Und wenn es ebenso ein Fivie ist, wäre es auch nicht dramatisch, wenn der andere dann mal eine klare Ansage macht um dem Hampelmann ein wenig die Luft abzulassen... 😉
Das wäre wahrscheinlich das Beste. Aber ich glaube, das wird mir zuviel.

Ganz einfach wird es nicht werden, einen passenden Platz für Fred zu finden. Denn wenn ich das alles so lese möchte ich nicht, dass er wieder in eine größere Katzengruppe kommt.
 
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Zur Erinnerung, diese Videos hier sind am 15.8., neun Tage nach Freds Ankunft hier, entstanden:
Fred und Klaus
Fred und Moisha
Fred und Klaus und Moisha

Und da hat er, wie ich inzwischen weiß, alles daran gesetzt um Klaus und Moisha aus seinen Bereich zu vertreiben. Ich habe jetzt eher das Gefühl, dass er ruhiger wird.
Ihr habt großes Glück gehabt, dass da nichts passiert ist.😱
Der hat nämlich richtig miese Laune und ist auf Krawall gebürstet. Da ist nämlich dieser angesprochene Zeitlupengang und die Breitseite präsentieren.
Und vorsichtig mit dem coolen Klaus, der lässt sich sicher nicht die Butter vom Brot nehmen. Er klappt auch die Ohren runter und bleibt liegen, weil er sich so besser verteidigen kann. Er denkt gar nicht daran Platz zu machen.
Zwischen Famiro und Fred scheint es erstaunlich viele Parallel zu geben:
- Fred ist Menschen gegenüber total unkompliziert und lieb.
- Auch Fed hört sofort das Fressen auf, wenn ich weggehe
- Ich habe auch das Gefühl, dass es Fred bei seiner Annäherung an die anderen Katzen nicht ums Verprügeln geht, sondern dass er sie beschnuppern will. Ich glaube schon, dass das hier auf Fred zutrifft:

🙁

- Dieses Miepsen: Fred macht es, wenn eine Katze in sein Blickfeld kommt. Wie du sagst, wie ein Welpe. Ich wäre von mir aus nie auf die Idee gekommen, dass das eigentlich ein Fauchen / Knurren werden sollte...
Dieses miepsen ist wirklich Angriff. Das bekommt man auch gern mal, neben keckern zu hören, wenn eine Beute nicht erreichbar ist.
Deine Katzentruppe hat ja beschlossen, nichts mehr Fred zu tun haben zu wollen, eben weil er überhaupt nicht nett zu ihnen ist.
Das ist wirklich sehr schwierig 🙁
 
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In dem Buch von der Hauschild steht für so einen Fall "Zusammenführung gescheitert" 😭😭😭 vielleicht müsste man sich das hier tatsächlich eingestehen.
 
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