Grüß Gott, ich bin die Mincky
Im Schwabenland sagt man zur Begrüßung "Grüß Gott". Das habe ich schon gelernt.
Ich bin vor 2 Wochen ganz lange mit dem Auto gefahren, von Berlin bis fast nach Stuttgart. Mein bisheriges Frauchen hat mich nach langen Jahren einfach weggegeben.
Als ich in meinem neuen Zuhause ankam, war ich erschöpft. So viele neue Gerüche, Geräusche und Artgenossen!!
😱
Ich bezog mein Zimmer und wurde erst mal alleine gelassen. Das kannte ich schon. (Dabei hat die Frau im Auto immer wieder zu mir gesagt, dass jetzt alles gut wird).
Kurz darauf kam sie wieder mit lecker Futter, aber ich wollte nichts essen. Ich war viel zu aufgeregt und ängstlich. Irgendwann bin ich in der Ecke eingeschlafen. Auf das Kissen wollte ich nicht, weil ich nicht wußte, ob ich das darf. Inzwischen weiß ich, das ist meins!!
Langsam gewöhne ich mich an alles. Der Paul versucht immer, mit mir Kontakt aufzunehmen, aber ich bin schüchtern. Bin doch schon so alt, was will der junge Kerl von mir? Kenya ist nett, die ignoriert mich, wenn ich ängstlich bin und zwinkert mir zu. Inzwischen liegt sie auch nachts bei mir im Zimmer, dass ich nicht so alleine bin. Toll, gell? Nur die Liesl ist komisch. Die faucht mich immer an. Obwohl, ich fauch ja auch dauernd, wenn ich Angst bekomme.
Aber es wird langsam besser. Ich beobachte genau, was die anderen machen. Ich habe auch schon herausgefunden, dass es in der Küche was zu essen gibt. Inzwischen traue ich mich schon an die Tür, um zu schauen, wann es Futter gibt.
Heute bin ich besonders mutig. Habe tagsüber mal die ganze Wohnung genau angeschaut. Frauchen war ganz begeistert und hat mich gelockt. Aber ich trau mich doch noch nicht richtig!
😳
Aber ich renne nicht mehr panisch davon. Brauch ich auch nicht. Hier tut mir keiner was. Sogar das Herrchen ist ganz lieb zu mir. Aber da bin ich noch sehr vorsichtig.
Frauchen hat sich heute zu mir in den Flur gesetzt. Da bin ich wieder zu ihr hingelaufen. Ich weiß nämlich, dass sie immer Leckerchen für mich hat.
😉
Dann haben wir uns unterhalten. Das "Mau" ging hin und her. Das war schön.
Sie versuchen alle, mir das Eingewöhnen so leicht wie möglich zu machen, aber ich trau mich einfach noch nicht.
Heute Mittag bin ich am Ofen stehen geblieben. Da war es schön warm. Bin immer wieder hin und her gelaufen. Keiner wollte mir Böses, habe ich gemerkt. Dann hab ich erst mal eine Runde geschlafen. War doch anstrengend, diese Erkundungstour. Man ist ja auch nicht mehr die Jüngste.
Ich benutze inzwischen auch lieber das Gemeinschaftsklo. Damit ich dazu gehöre.
Gerade habe ich geschaut, was alle machen. Herrchen schaut Fernsehen, Kenya liegt auf dem Kratzbaum im Flur, Liesl auf ihrem Plüschfell und Paul neben Frauchen auf dem Stuhl. Da habe ich mich sogar getraut, unter dem Stuhl rumzulaufen. Alles in Ordnung! Dann kann ich jetzt noch eine Weile zum Schlafzimmerfenster rausschauen.
😀
Eure Mincky