Also ich freu mich erstmal, dass der Kater entspannter ist und nicht mehr in die Wohnung pinkeln muss
🙂 Die Frage ist nur, ob eure "Maßnahmen" auch auf Dauer funktionieren könnten.
Der Kater ist 2 Jahre alt - im Eingangspost hattest du geschrieben, dass er einen enormen Freiheitsdrang hat, aber nicht auf den Balkon kann - warum auch immer.
Was wir wirklich gemacht haben: schon seit längerem darf er ja rein und raus am Balkon wie er will!! (ging leider eine ganze zeit lange nicht).. hat zwar lange gedauert.. aber jetzt weiß er er muss sich nur melden ob er rein oder raus will.. und das funkt super..
Und jetzt kann er auf den Balkon, wann er möchte und ist dadurch entspannter? Verstehe ich das richtig?
Oder bekommt er jetzt Freigang?
Hatte er früher mal Freigang? Verträgt er sich mit den anderen Draußen-Katzen?
er bekommt noch ein wenig mehr Aufmerksamkeit, so viel ich ihm geben kann zwischen Kind und arbeit und haushalt!
Das ist für unausgelastete Kater immer eine Verbesserung
🙂
und er hat Globuli bekommen!! hat eine Arbeitskollegin von meinem mann ihm empfohlen! denen hat es schon mal geholfen!!
Auch gut.
was davon wirklich half weiß ich nicht.. aber es hat funktioniert!! 🙂
Ja, manchmal ist es eine Kombination von vielen "kleinen" Maßnahmen, die eine Katze sichtlich entspannter machen.
Die Maßnahmen, die du beschreibst sind aber keine, die dauerhaft greifen können. Wie soll ichs sagen... Versuch es mal dir mittels "Symptom und Ursache" vorzustellen.
Ich zitier mich mal selbst
aber wenn er keinen Kumpel bekommt, dann kannst du das Klomanagement optimieren, vielleicht Glück haben, dass er nirgendwo mehr hinpinkelt - und dann wird sich ein anderes Problem auftun.
Denn - Unsauberkeit/in die Wohnung pinkeln ist kein Problem - es ist ein Symptom.
Das heißt, wenn das Symptom behoben wird, wird das Problem anderweitig zum Ausdruck kommen. Ein Kater, der so lange schon ohne Artgenosse in der Wohnung lebt, hat zwangsläufig Dauerstress, und den muss er abbauen, bzw dem Ausdruck verleihen.
Das tut er zB dadurch, dass er immer wieder in die Wohnung pinkelt. Er könnte genausogut die Wände zerkratzen, die "Abreaktion" ist austauschbar und unendlich vielfältig, zB wird er immer aggressiver oder körperlich krank, oder er resigniert, zieht sich zurück, oder er fordert extrem Aufmerksamkeit oder er verweigert das Futter oderer fängt an zu viel zu futtern oder er fängt an die Bude zusammenzumiauen oder er reagiert eifersüchtig auf das Baby oder...oder...oder... Beseitige das Symptom (Pinkelproblem) und es wird sich ein anderes auftun, denn das Grundproblem ist einfach, dass er einen Kumpel braucht, wie schon auf Seite 1 geschrieben. Ohne Artgenosse in reiner Wohnungshaltung ist nicht artgerecht, da kommt es zwangsläufig zu Verhaltensauffälligkeiten (Symptomen).
Also stellt sich die Frage - ist ein 2. Kater überhaupt vorstellbar für euch?
Wie gesagt, von der qm-Zahl her wäre es kein Problem.
Du kannst, wenn du einem Symptom begegnest, das mit verschiedenen Mitteln bekämpfen, es wird sich dann schnell bessern, sich aber mit der Zeit einen anderen Weg suchen.
Beispiel Kopfschmerzen. Hier ist das Wichtigste, die Ursache herauszufinden. Wenn die Ursache "zu viel Stress auf der Arbeit" ist, dann kannst du natürlich hergehen und Kopfschmerztabletten einschmeißen und/oder Massagen nehmen und/oder Entspannungsmusik hören, es gibt ja vieles, was gegen Kopfschmerzen hilft. Dann geht der Schmerz weg und du fühlst dich augenblicklich besser.
Was schonmal ein enormer Fortschritt, weil ja akute Entlastung ist.
Wenn du diese Entlastung aber als "optimale Lösung" missverstehst, also wenn du sie nicht dazu nutzt, um zB dein Zeitmanagement zu optimieren oder deinen Kontakt zu den Kollegen zu verbessern oder was immer das eigentliche Problem, also "zu viel Stress auf der Arbeit" bewirkt, dann werden die Kopfschmerzen entweder bald wiederkommen - oder es entwickelt sich ein anderes Symptom, Hexenschuss, Schlafstörungen, es gibt da viele Varianten. Wenn du dann jeder Variante mit "Symptombekämpfung" begegnest, anstatt die Ursache zu ändern, hast du zwar immer wieder zwischendurch Entlasung, aber am Ende ein Burn-out und dann geht erstmal garnix mehr.
Du hast gerade für deinen Kater einige "Kopfschmerztabletten" gefunden.
Du verkaufst das aber als "optimale Lösung" und das ist es einfach nicht, weil das Grundproblem dadurch nicht gelöst ist.
wir haben einen anderen weg gefunden!! und der ist einfach optimal für ihn!!
Was du beschrieben hast, ist keine optimale Lösung, sondern eine schnelle "Symptombekämpfung", mehr nicht.
Dass sich der Kater dadurch erstmal insgesamt entspannt ist eine gute Sache, denn so kann man viel besser über langfristige Lösungen nachdenken.
Aber eine optimale Lösung ist das sicher nicht.
wir denken auch über eine 2te nach.. er wird nicht ewig allein bleiben.. nur geht's zur zeit aus persönlichen gründen einfach nicht, dass wir eine 2te reinholen!! bzw.. ist die zeit einfach nicht da dafür..
Dann könnt ihr ihm aber keine Lösung bieten - also wäre es besser, ein andere Zuhause für ihn zu finden.
Dieses "herumdoktoren" schadet ihm auf Dauer mehr als es ihm nützt, je länger er ohne Kumpel bleibt, desto mehr Auffälligkeiten wird er, trotz eurer Bemühungen entwickeln.
Auf lange Sicht gesehen geht das nicht gut, ihr stresst ihn damit nur noch mehr.
Er ist noch so jung - noch kann man ihn recht problemlos mit einem Kumpel vergesellschaften - je länger er bei euch bleibt, desto öfter werdet ihr merken, dass eure Maßnahmen
kurzfristige Besserung bewirken, aber auf Dauer einfach alles nur noch schlimmer machen. Bitte erspart ihm den Stress.
Mir tut der Kater echt leid
🙁
Sorry, ist nicht böse gemeint, aber es ist einfach klar, dass ihr da irgendwo eine grundverkehrte Einstellung habt, solange ihr an dem Grundproblem nichts ändert.