Was ist artgerechte Haltung?

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Art-gerechte Wohnungs-haltung sind per definitionem vier sich ausschließende Begriffe

Artgerecht bedeutet für mich immer "ein Leben in Freiheit". Wohnungshaltung kann nicht artgerecht sein, das ist ein Widerspruch in sich. Wohnungshaltung ist eine Alternative, wenn keine artgerechte Haltung anderweitig möglich ist. Wenn Katzen einmal Freigänger sind, dann ist es nahezu unmöglich sie umzukonditionieren. Andersrum kann man eine Wohnungskatze zur Freigängerin problemlos erziehen (ja, natürlich, wenn der Freigang auch ausreichend sicher ist, ist natürlich basic).

Katzen sind Jäger. Jäger fressen auch Dosenfutter. HAben sie die Wahl, dann wird gejagt UND das Dosenfutter gefressen.

Lebewesen sind ein Teil der Natur. man kann versuchen den Bezug zur Natur so gering als möglich zu halten durch reine Wohnungshaltung, Kastration, Antibabypille, Fastfood, Schreibtischarbeit etc. Die Folgen für Mensch, Tier und Ökosystem sind hinlänglich bekannt.
Fragt man einen zwangsverheirateten jungen Menschen, hört man oft, lieber wäre ich allein und in Freiheit als gezwungen mein Leben lang mit diesem Menschen; im Harem sind sich auch nicht alle Damen grün ... (ja, ich habe weit ausgeholt, bin mir dessen bewusst). Wenn man Katzen draußen leben lässt, dann leben sie gefährlich, sterben früher (an Krankheiten, Infektionen, Bissen, Unfällen etc,), aber wer von uns Menschen kann beurteilen, ob ein kurzes freies Leben nicht schöner ist als ein langes Leben in kontrollierter Gefangenschaft, auch wenn das so manche Prinzessin im goldenen Käfig anders sehen möchte. Für mich sind Katzen aber keine Prinzen sondern Katzen, damit Säugetiere, Raubtiere, eigenwillig, selbstbewusst und wunderschön und zum Vergöttern ... So das ist meine Meinung....
 
A

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Das Wort HALTUNG widerspricht dem Wort ARTGERECHT...

Demnach gibt es die Formulierung "artgerechte Haltung" erst gar nicht ... auch wenn diese von vermeintlichen Tierschützern fälschlicherweise immer wieder verwendet wird!
 
Artgerechte Haltung bedeutet für mich, das Tier so leben zu lassen, wie es selber das möchte.
Also individuell von Tier zu Tier verschieden.

Wir sind gerade mit 3 Freigängerinnen umgezogen und natürlich war geplant, daß die Damen auch in der neuen Wohnung wieder raus dürfen.

Nur - sie wollen nicht !!!
Anscheinend haben wir die neue Wohnung - über 100 qm, mit 8 m langer Loggia und 3 Catwalks - so gut eingerichtet, daß unsere Mäuse auch bei geöffneter Wohnungstür ums verrecken nicht dazu zu bewegen sind, mal rauszugehen.

Wir sind relativ ratlos, werden jetzt noch ein Jahr lang die Tür für sie offen lassen, aber ansonsten halt akzeptieren, daß unsere Freigänger es wohl für artgerechter halten, sich hier daheim verwöhnen und betüddeln zu lassen.


Insofern muß ich meine bisherige Definition von "artgerechter Haltung" , die ganz klar auch "Freigang" hieß, jetzt überdenken und sie , wie oben angesprochen, dahingehend ändern, daß artgerecht anscheinend von Tier zu Tier unterschiedlich sein kann.
 
Was ist denn hier aufgelaufen ...

Hätten wir wohl alle mal etwas früher unser Hirnkästchen angestrengt, hätten wir wohl auch keinerlei Engpässe in THs / auf PS *kopfklatsch* ...
Und Kastration - wir Tierquäler! :stumm: ... wir beschränken die Katzen in ihrer Freiheit, ist euch das denn klar?! Ist ja schlimmer, als Zwangsheirat :grummel:

... @Kiwi & JB: Ist es für euch das Optimum, Katzen, die gerade dem Kittenalter entwachsen sind, von der Straße abzukratzen? Oder ist das "normal"? Ist für euch eine Katze prinzipiell kein "Haustier"?
 
Kastration ist nicht artgerecht.
Wenn in jedem Kellerloch, in jeder Abrissbude, in jedem kleinsten Stadtpark, an jedem Muellcontainer, auf jeder Schutthalde hunderte Katzen ihr Dasein auf klaeglichste Weise fristen und Seuchen verbreten, das ist artgerecht?


Nur unbegrenzter Freigang ist artgerecht.
4 qm im TH ist nicht artgerecht.
Die Alternative lautet Wohnungshaltung.

Uebrigens habe ich 2 Ex-Streuner, die sind freiwillig in die Wohnung gekommen (alle anderen aus der Kolonie nicht, die blieben Wildlinge), die wollen gar nicht raus.
Wir hatten mal eine Katze, die lief einige Wochen draussen herum, wurde beim Umzug "vergessen", die hatte Angst vor der offenen Wohnungstuer.
Unser blinder Ex-Streuner will auch nicht raus.
Unsere sibirische Katze, die auf der Strasse uebelst misshandelt wurde und einige Wuerfe hatte, rennt weg, wenn die Tuer offen ist.

Soviel zu einmal raus, immer raus.
Dass es nicht immer so ist, habe ich, noch einmal, oben ewaehnt.


In FL lebten wilde Pferde und Bisons.
Ich wuerde z.B. nie auf die Ide kommen, ein Pferd zu halten, weil ich es kennengelernt habe, wie schoen es ist, wenn sie frei ueber einen ganzen Kontinent ziehen koennen.
Ist Pferdehaltung nun nicht artgerecht?
Anders, als noch vor 100 Jahren, halten wir sie doch nur noch zu unserem Vergnuegen.
 
Ich finde Pferdehaltung ist leider sehr, sehr häufig nicht artgerecht.
Es tut sich aber sehr viel in D, Offenställe werden immer popülärer. 24h Boxenhaltung und dann eine Stunde Reithalle ist mit Sicherheit nicht artgerecht.
Verhaltensprobleme wie Koppen oder Weben kommen nicht von ungefähr. Auch sind viele Pferde mit 15 schon kaputt, durch zu frühes und falsches Training. Die Ernährung ist oft nicht in Ordnung. Ein Pferd braucht nur in Ausnahmefällen Kraftfutter. Eigentlich muss ein Pferd 16h am Tag Zeit haben Raufutter zu Fressen. Zu wenig Raufutter begünstigt Magengeschwüre, Koliken und Langweile. Wir haben einmal den Stall gewechselt. Es war wirklich ein Traumstall, nette Leute schöne Anlage, große Wiesen... aber im Winter gab es nur 1x täglich Raufutter, sonst nur Körner. Absoluten no go für mich.
Die Wiesen sind fast immer zu fett weil dort Gras für Hochleistungsrinder eingesäht ist. Pferde sind ehemalige Steppentiere. Von Ausbildungsmethoden und Hilfsmittel braucht man gar nicht reden...

Aber auch gibt es 2 Seiten. Wild lebende Pferde sind Beutetiere. Sie werden meist nicht alt und auch ihr Leben wird von Krankheit, Auszehrung und Unfällen bedroht. Ich war einmal dabei als sich ein Pferd auf der Wiese ein Bein gebrochen hat und ich war sehr, sehr glücklich als endlich der TA kam um es zu erlösen. Die Röhre war gebrochen, es war nur winziger Blutstropfen zu sehen und wir mussten dass Bein und das Pferd mit mehreren Leuten stützen. Es hat geschwitzt und gestöhnt vor Schmerzen. In der Natur wäre es qualvoll über Tage verdurstet oder gerissen worden.
Auch Katzen finden sich in der Natur prima zurecht und sind durch ihre Vermehrung ja in manchen Teilen der Welt zu einem echten Problem geworden. Dennoch wird wohl niemand anzweifeln dass es vielen dieser Katzen nicht gut geht.
Ich denke man sollte immer versuchen die Bedürfnisse der Tiere so gut es geht zu erfüllen. Manchmal muss man Abstriche machen.
Ich denke aber viele Tiere, ob Katze oder Pferd, würden wenn sie wählen können, ein Zuhause in Menschenobhut und den damit verbundenen Vorteilen, einem Leben in "Freiheit" vorziehen. Solange eben die Bedürfnisse des Tieres gestillt sind und es artgerecht gehalten wird.
Ich halte nichts von der Romantisierung der Natur.
 
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Ich halte nichts von der Romantisierung der Natur.

Dann muesstest Du aber konsequent sein und das auf alle wildlebenden Tiere beziehen.
Ob der Aligator in der Farm zufriedener ist als in der Wildnis?
Und Beutetier ist er ja auch.
Baeren? Woelfe? Spinnen? Die gesamte Arche Noah in unsere Obhut holen?

Natuerlich werden wildlebende Tiere auch mal krank und haben dann keinen TA. Das ist eben der lauf der Welt.

Mit Strassenkatzen sehe ich das ganze Problem anders, weil Ortschaften nicht ihrem natuerlichen Umfeld entsprechen.
 
Ich meine dass schon grundsätzlich.
Dass das nicht bei allen Tieren umsetzbar ist, ist natürlich klar.
Und eine Diskussion darüber ist absurd.
Die Natur vernichten will ich auch nicht, keine Sorge 😉 Natürlich ist es der Lauf der Dinge...

Aber ich denke dass auch ein Alligator ein Opportunist ist, wie alle Tiere.

Auch er würde eine zuverlässige Nahrungsquelle der "Natur" vorziehen wenn seine anderen Bedürfnisse wie z.B. genügend goßes Revier, Sozialkontakte etc. erfüllt sind.
Wie ich in einem anderen Post bereits geschrieben habe, denke ich dass man einige Tiere nicht artgerecht halten kann.
Eisbären zum Beispiel. Da sie am Tag sehr viele Kilometer zurücklegen, könnte man dies kaum nachempfinden. Könnte man dies, fände bestimmt auch ein Eisbär es schön wenn er regelmäßiges Futter und medizinische Versorgung bekommt.
 

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