Zu sagen, dass eine Katze kein Lymphom haben kann und es eine Fehldiagnose sein muss, nur weil sie mit der Diagnose 6 Monate überlebt hat, IST gefährlicher Unsinn und würde kaum ein TA so unterschreiben.
Hallo, wir reden hier von Wahrscheinlichkeiten. Das habe ich unter Usern, die sich mit gefährlichen Krankheiten auseinandersetzen, vorausgesetzt. Und immer vor dem Hintergrund, dass man die Diagnose nicht zweifelsfrei sichern kann. Ein TA, der sich auf die aktuelle Studienlage bezieht, wird einem Patienten kaum die Hoffnung machen, dass ausgerechnet sein Tier der Ausreißer ist. DAS würde falsche Hoffnungen wecken und das würde ich auch nicht wollen.
Dieser TA ist wie gesagt eine Koryphäe auf seinem Gebiet, er hat jahrelang an der Uniklinik geforscht und die Forschung mit eigenen Studien maßgeblich vorangebracht, bis er irgendwann von einer großen, gut ausgestatteten Praxis abgeworben wurde. Er hat sicher tausende solcher Fälle gesehen. Wenn er sagt, dass manche Katzen mit Krebs noch Jahre überleben und andere nach Wochen sterben, kann man ihm das schon glauben. Das hat mir bis jetzt auch jeder andere TA so bestätigt. Es gibt immer Ausreißer nach unten und nach oben. Deshalb auf Fehldiagnosen schließen, ist Quatsch, sorry.
Wie gesagt, immer vor dem Hintergrund, dass man sich nicht ganz sicher ist. Und ich wäre dir dankbar, wenn du das alles nicht so emotional aufladen würdest. Es geht um die Tiere, nicht ums rechthaben. Ich bin sehr zufrieden mit meiner TÄ, aber niemand, wirklich niemand, auch nicht die größte Koryphäe ist vor Fehldiagnosen gefeit. Und wenn er sagt, alles kann, nichts muss, finde ich das auch nicht so unbedingt hilfreich. Er wird dir ja nicht sagen können, zu welcher Fraktion deine Katze gehören wird.
Ich habe doch geschrieben: unsere Katze hat ein Karzinom in der Nase. Das ist normalerweise noch aggressiver als ein Lymphom. Die Diagnose wurde eindeutig mittels Biopsie und Gewebeprobe in der Pathologie gesichert. Aber BEVOR das Ergebnis der Pathologie vorlag, tippte der TA auf ein Lymphom, weil dies wohl die häufigste Krebsart bei Katzen ist und auch häufig in der Nase auftritt.
Genau das ist der Punkt. Wahrscheinlichkeiten. Er hat gemutmaßt, dass es ein Lymphom sein könnte, weil das die häufigste Krebsart bei Katzen ist. Und genau so kommen die Fehldiagnosen zustande, weil du dich als TA auch absichern willst. Du willst nicht eine Futtermittelunverträglichkeit diagnostizieren und die Katze stirbt dir weg, weil es eigentlich ein Lymphom war, wenn wir jetzt im Gastro-Intestinalbereich bleiben.
Ihr konntet ja die Diagnose zweifelsfrei klären, aber das ist, wie wir sehen, nicht immer möglich. Und auch wenn dadurch eine gewisse Hoffnung bleibt, ist der Zweifel doch auch ziemlich zersetzend.
Agila