Liebes Katzen-Forum,
ich war hier seit Januar stiller Mitleser, da unsere Zoe (genannt Sushi) leider die Ende Dezember die Diagnose Lymphom erhalten hat.
Heute mussten wir sie dann leider einigermaßen spontan bei unserem Tierarzt gehen lassen.
Die knapp 3 Monate waren ein Wechselbad der Gefühle. Von totaler Niedergeschlagenheit in positive Erwartungen bis Hoffnung war alles dabei.
Unsere Zoe hat gekämpft wie ein Löwe. Ihr Prednisolon wollte sie zunächst garnicht nehmen, dann bin ich auf die Idee gekommen, es zu zermörsern und in Katzensuppe aufzulösen. Die hat sie geschleckt und ganz schnell kam der typische Hunger. Sie hat uns fast die Haare vom Kopf gefressen, das war echt Wahnsinn. Und das bis kurz vor Schluss, erst gestern Nachmittag hatte sie keinen Hunger mehr.
Konkret zu ihren Symthomen und der Krankengeschichte:
Bis kurz vor ihrem Tod war sie eigentlich relativ fidel. Bemerkt, dass etwas nicht stimmt, hatten wir Mitte Dezember, als sie vermehrt Durchfall hatte und sich auch öfter übergeben hat.
Der erste Verdacht lag auf Giadien, die hatte sie letztes Jahr ungefähr um die selbe Zeit und da hat es ca. 3 Monate gedauert, bis sie sich vollständig erholt hatte. Die Symthome waren ähnlich, mäkeln beim Essen, Durchfall und Kotzen.
Die Hoffnung auf Giadien wurde uns dann recht schnell genommen. Beim Ersten Tieraztbesuch im Dezember hat ihr der Arzt Blut abgenommen und die Färbung des Zahnfleischs geprüft.
Leider hatte sie damals einen recht geringen Hämatokritwert und recht blasses Zahnfleisch.
Verdacht lag auf Magen oder Darmblutung und ein paar Tage später waren wir nochmals dort zum Ultraschall, und da war es dann klar.
Die vergrößerten Lymphknoten waren deutlich sichtbar. Wiederum ein paar Tage später erfolgte die Punktion. Die Tierärztin hat uns schon von Anfang an wenig Hoffnung gemacht, unter dem Mikroskop waren keine gesunden Zellen mehr erkennbar, ich meine Zellmatsch hat sie das genannt, was sie unter dem Mikroskop erkannt hat.
Es kam dann der Vorschlag eine Chemotherapie zu versuchen, allerdings wurde uns gesagt, dass das so gut wie keine Chancen auf Erfolg hat und wir haben uns dann auch dagegen entschieden, da es ein riesen Problem war, unserer Sushi Tabletten einzugeben und man diese Chemo Tabletten ja nicht mal teilen darf. Zudem steht bei uns konkret Kinderplanung an und die Tierärztin hat uns dann auch beraten, da Schwangere keinesfalls mit den Tabletten in Kontakt kommen sollte und dann auch nicht mehr mit der Katze in engen Kontakt kommen sollte.
Also lief es auf eine hochdosierte palliative Prednisolon Therapie hinaus.
Wie schon beschrieben hat Sushi das recht gut vertragen.
Es gab zwischendurch mal einen sehr schlimmen Tag, natürlich war es ein Samstag. Sie hat sich massiv übergeben, das hat sich ganz grauenhaft angehört, von der Lautstärke her so, als würde sich ein Mensch übergeben, also vergleichsweise zu sonst sehr laut.
Sushi war danach vollkommen von der Rolle, saß komplett apathisch in der Ecke und hat auch Urin verloren. Da haben wir sie eingepackt und sind sofort in die Tierklinik gefahren.
Dort hat man dann den Bauch abgetastet und mit der Krankengeschichte im Kopf, wieder ein Blutbild gemacht.
Darauf war zu sehen, dass sie wieder einen sehr schlechten Wert an roten Blutkörperchen hatte, aber der Anteil an unreife Im Blut recht hoch war, sie hat also gekämpft. Es gab dann eine Depotspritze mit Vitaminen, ein Schmerz und Beruhigungsmittel. Als. Wir zuhause waren, gib es Sushi wieder besser und sie hatte auch wieder Hunger.
Das war die einzige schlimme Sache, bis letzte Woche.
Grundsätzlich hatte sie seit Anfang Januar am Bauch sehr deutlich spürbare Schwellungen, wohl am Darm, das hat sich sehr gruselig angefühlt. Schmerzen hatte sie aber keine für uns bemerkbaren, wir durften so wie immer ihh Bauchi kraulen, das hat sie geliebt und das hat ihr wohl auch gut getan.
In den letzten zwei Wochen kam dann dazu, dass sie sehr oft gepupst hat, für Katzen ja eigentlich eher untypisch.
Es wurde leider in der letzten Woche dann seltsam. Es fing damit an, dass sie in der Früh keine wirkliche Lust mehr hatte, ihre Prednisolon Suppe zu schlecken. Zuvor hat sie sich schier darauf gestürzt und danach auch immer ihr normales Futter bekommen. Das lief dann eben schon schlechter. Über den Tag hin ging es dann aber eigentlich, sie hatte Hunger und hat alle 2 Stunden ungefähr Nachschub gefordert.
Dann vor 6 Tagen wurde es schließlich wieder schlimmer.
Nachts hatte sie eine schlimme Kotz Attacke, ich bin davon ausgewacht und habe sie eine Weile gestreichelt und es war wieder ok. Sie hatte auch direkt wieder Hunger.
Vor 5 Tagen abends lag sie mit uns auf dem. Sofa auf ihrer Lieblingsdecke und hat auf einmal angefangen, sich unendlich zu schlecken.
Wir haben dann mal nachgeschaut und mussten feststellen, dass sie ihre Decke vollgepinkelt hat. Sushi hat nicht wirklich registriert, dass sie in ihrem Urin gelegen hat. Also haben wir sie so gut es ging abgetrocknet und ihre Decke gewaschen.
Am nächsten Tag war eigentlich alles wieder halbwegs ok und wir sind abends zu Freunden gefahren. In unserer Abwesenheit hat sie leider auf unser Sofa und in unser Bett kepinkelt, allerdings nicht viel, nur so, dass man gerade keine Flecken sehen konnte.
Ihren Futterautomaten hat sie an diesem Abend auch nicht leer gegessen.
Nachts hat sie dann auf meinen getragenen Klamotten geschlafen und diese komplett vollgepinkelt.
Ab da war uns klar, dass es diesmal wohl sehr schlimm sein muss, da sie sonst absolut sauber gewesen ist und niemals irgendwo hingemacht hat.
Gestern hat meine Frau dann einen Termin beim Tierarzt gemacht, da wir jetzt, ca. 10 Wochen nach dem letzten Tierarztbesuch nochmal nach dem Status schauen lassen wollten, da es Sushi ja auch merklich und massiv schlechter ging.
Der Termin wäre heute um 14 Uhr gewesen, aber wir haben dann heute in der Früh direkt nochmal angerufen und sollten sofort kommen.
Angekommen wurde nach unser kurzen Schilderung der Lage dann nochmals Blut abgenommen und dann als das Ergebnis vorlag, direkt empfohlen, sie einzuschläfern.
Sushi hatte nur noch 11% Hämatokrit, wahrscheinlich wäre sie auch so noch im Verlauf des Tages von uns gegangen.
Die Tierärztin hat es für uns uns Sushi so angenehm wie möglich in dieser Situation gemacht und ihr erst ein Beruhigungsmittel und anschließend sehr hochdosiert das Narkosemittel durch einen Zugang an Ihrem rechten Vorderlauf gespritzt. Wir haben Sie währenddessen gestreichelt und es hat nur 3 Atemzüge für Sushi gedauert um über die Regenbogenbrücke zu gehen.
Die letzten 3 Monate waren sehr hart, aber wir sind unglaublich froh, dass es wohl relativ gut gelaufen ist für unseren kleinen Schatz bei der schweren Krankheit, die sie hatte.