Auch mein Beileid zu deinem Verlust, liebe
@Susaka . Du warst bis zum Schluss für deine süße Lotti da und hast sie deine Liebe spüren lassen. Deine Liebe für sie konnte man in jedem deiner Beiträge lesen. Ich bin sicher, dass sie mit diesem Gefühl der Liebe entschlummert ist. ♥️
Leider werden auch bei uns die Tage immer kritischer und ich muss mir hier mal wieder meine Sorgen von der Seele schreiben. Vielleicht habt ihr ja Rat. Polly atmet seit ca. 1-2 Wochen nur noch ganz schlecht. Der Tumor füllt vermutlich inzwischen mehr oder weniger die ganze Nase aus und nimmt ihr den Raum zum Atmen. Es geht eigentlich nur noch durch das rechte Nasenloch ein bisschen Luft, und auch das nicht immer gut. Oft liegt sie mit leicht geöffnetem Mäulchen da, um atmen zu können. Vor zwei oder drei Tagen ging es über Stunden so, den ganzen Abend bis in die Nacht hat sie nur durchs Mäulchen geatmet. Es war ein Anblick, der uns die Tränen in die Augen trieb, weil sie wegen der schweren Atmung kaum entspannt liegen, geschweige denn schlafen konnte … Sie legt immer so gerne ihr Kinn auf dem Rand ihres Katzenbettchens ab, um zu entspannen, aber das geht gar nicht mehr, weil sie das Mäulchen zum Atmen offen halten muss. Zwischendurch geht es dann immer wieder irgendwie für ein paar Stündchen, ehe es wieder schlimm wird, es ist ein tägliches Auf und Ab und es nimmt uns unheimlich mit. Und es wird gefühlt von Tag zu Tag immer noch ein bisschen schlechter. Der TA, der damals die Diagnose machte, sagte, wenn sie Maulatmung zeigt, wird es Zeit sie einzuschläfern. Unsere jetzige TÄ, die Polly liebevoll palliativ zu Hause betreut, sagte das auch. Daher kam uns in den letzten Tagen oft der Gedanke: Müssen wir jetzt nicht …?
Aber es ist so schwer. Weil da immer noch die andere Polly ist. Die Polly, die uns nachts um 1 ihre Spielmaus anschleppt und mehrere Minuten wie verrückt damit spielt. Die Polly, die dauernd mit ihrem liebevollen Schlafzimmerblick ankommt und schmusen will. Die Polly, die schnurrt und sich glücklich auf den Rücken wälzt, wenn wir zu ihr kommen, damit wir ihr das Bäuchlein kraulen können. Die Polly, die immer noch jeden Tag mit großem Appetit ihr Barf verputzt. Die Polly, die mit riesen Augen und peitschendem Schwanz lauert, wenn direkt vorm Balkon die Tauben landen. Die Polly, die mitten in der Nacht aufsteht, über die Catwalks der Wohnung hüpft und die dort versteckten Trofu-Kroketten knuspert. Die Polly, die sich wartend vor die Wohnungstür setzt, weil sie will, dass jemand ihr öffnet, damit sie den Hausflur erkunden kann. Die Polly, die sich zufrieden auf den Balkon in die Sonne legt und sich ausgiebig putzt (und ihren Menschen gleich den Kopf mit wäscht, wenn man sich ihr nähert).
Was soll ich nur tun? Für die meisten TÄ wäre aufgrund der von Tag zu Tag mehr dominierenden Maulatmung nun wohl objektiv der Zeitpunkt gekommen. Aber ich sehe ein Tier, das noch will! Es ist ein Dilemma, das mein Herz ganz schwer macht. Ich kann doch keine Katze „erlösen“, die mir ihre Spielmäuse anschleppt, schmust, frisst … Alle sagen immer: „Du wirst es merken, wenn es soweit ist.“ Aber wie? Es ist so uneindeutig, schleppend und schwer.