Dürfen Tierfreunde Katzen von Züchtern kaufen?

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Hm,

ich schaue mir an, ob jemand an seinen Tieren interessiert ist und sich gut um sie kümmert und versucht, sie gut zu halten.

Das reicht mir schon.

Für den praktischen, anpackenden Tierschutz hat nicht jeder die Zeit, die Nerven oder die Möglichkeit.

Das macht für aber die kleinen, tierschutzrelevanten Handlungen des Einzelnen nicht geringer.

Für mich zählt dazu, dass man bewusst schaut, woher ein Kitten stammt und wie es dem Muttertier geht. Oder das man sich bewusst für eine Katze/ Kitten aus dem Tierschutz entscheidet.

October
 
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Die Frage ist ja nun warum man sich als Tierschützer präsentieren wollen sollte.

Ja, durchaus berechtigte Frage.
Aber teilweise scheint dieses Bedürfnis ja da zu sein.
Genauso wie das Bedürfnis, andere zu verurteilen.
Wäre auch ein sehr interessantes Thema, aber hat dann ja nichts mehr mit Katzen zu tun 😉
 
Ja, durchaus berechtigte Frage.
Aber teilweise scheint dieses Bedürfnis ja da zu sein.

Wenn man praktischen Tierschutz betreibt dann lässt es einen wohl nicht mehr los. Kann ich durchaus verstehen.

Trotzdem sollte man ab und an ganz bewusst einen Schritt zurück machen und versuchen, einen anderen Blickwinkel zu finden.

Das gilt für alle "Seiten".

Wobei wir hier im Forum in der Regel das gleiche wollen, wenn auch es viele verschiedene Wege und Ansichten dazu gibt.

October
 
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Ich fasse mal für mich zusammen, wie ich zu der ganzen Sache mit den Rassekatzen stehe:

  • Mit dem Wissen um überfüllte Tierheime und 100.000 von heimatlosen Streunern kommen für mich eigentlich nur Katzen aus dem Tierschutz in Frage. Auch aus optischen Gründen (ich mag Feld-Wald-und-Wiesen-Katzen nun einmal am liebsten, wobei mir da Kurz- oder Langhaar mehr oder weniger egal ist).
  • Ganz vielleicht würde ich noch Katzen aus einem Ups-Wurf nehmen, falls der Besitzer in eine Notlage geraten ist und die Mutterkatze nachprüfbar (!) kastriert wird. Da wir vorerst aber wohl keine Katzen aufnehmen werden und wenn, dann keine Kitten, ist diese Überlegung eher akademisch.
  • Der Kauf einer Rassekatze kommt dagegen aus oben genanntem Grund (es gibt schon zu viele heimatlose Katzen) eher nicht in Frage, auch wenn ich einige Rassen sehr hübsch finde.
  • Das sind meine Grundsätze, von denen ich nicht erwarte, dass alle sie teilen, auch wenn ich es gut fände, wenn sich mehr Menschen eingehend Gedanken machen würden, bevor sie sich eine Katze (oder ein anderes Tier) anschaffen.
  • Zum Thema: Rassekatzen werden eher nicht ins TH abgeschoben möchte ich nur das Beispiel eines Kollegen anbringen, der zwei BKH (10+ Jahre alt) aufgenommen hat, weil die Vorbesitzer ein Penthouse bezogen haben und die Katzen nicht mehr zur Einrichtung passten. Mag ein Einzelbeispiel sein, aber Menschen, die sich ein Tier rein aus Prestigegründen oder weil es eben gerade "in" ist anschaffen, gibt es leider häufiger als man denkt. Wäre mein Kollege nicht gewesen, wären auch diese Katzen im TH gelandet. Und Seiten wie Rassekatzen und katzenverträgliche Hunde aus dem Tierschutz sprechen ja auch für sich.
  • Ich bin nicht generell gegen Rassekatzen bzw. die Zucht derselben, denn ich mag Vielfalt. Allerdings finde ich, dass es
    • a) zu viele Katzenrassen gibt. In der Tat hätte es für meinen Geschmack einige Rassen wie z. B. Bengalen oder Savannahs nicht wirklich gebraucht, so schön sie auch aussehen. Von Qualzuchtrassen wie SF, Nacktkatzen etc. ganz zu schweigen, so etwas verurteile ich aufs Schärfste (nicht nur bei Katzen).
    • b) Zu viele Züchter gibt. Man muss ja echt nur mal Heilige Birma oder so eingeben und kriegt zig Ergebnisse. Gut, da werden jetzt Vereinszücher und Vermehrer bei sein, aber so viel Nachfrage kann es doch eigentlich gar nicht geben? 🤷‍♀️ Wenn man das jetzt auch noch auf andere beliebte Rassen ausweitet?
  • Ergo: Vielfalt ist schön und gut und ich verstehe, dass es mehrere Züchter einer Rasse geben muss, um den Inzuchtquotienten (heißt das so?) niedrig zu halten, aber ich finde, dass in vielen Fällen einfach maßlos übertrieben wird. In (m)einer idealen Welt gäbe es keine Vermehrer und Vereinszüchter würden sehr gut ausgewählt und hätten strenge Auflagen zu erfüllen, die ebenso streng kontrolliert würden. Und es gäbe Beschränkungen hinsichtlich der Menge an Züchtern. Wollte man sich als Züchter neu registrieren, müssten die Hürden so hoch sein, dass der/die Anwärter/in es sich wirklich gut überlegt. Gut, in (m)einer idealen Welt würden auch alle ihre Freigänger kastrieren lassen und Katzen nicht einfach aussetzen, wenn sie "lästig" werden.
  • Zum Umweltaspekt: Tatsächlich bin ich auch deswegen auf BARF umgestiegen. Da habe ich vielleicht etwas mehr Kontrolle darüber, was für Fleisch ich verfüttere (wenn wir schon bei unserer eigenen Ernährung darauf achten). Aber ja, man ist als Halter eines Carnivoren da in einem Dilemma. Da ich mich aber auch in anderen Bereichen mich zwar bemühe, meinen ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten, dies mir aber sicher nicht immer gelingt bzw. ich da auch wahrlich auch nicht immer ein Role Model bin, versuche ich, da auch anderen gegenüber nicht zu moralisch zu sein.
Soweit meine Gedanken zu der ganzen Thematik
 
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ich möchte nochmals schnell eingehen auf das spannende argument zucht-evolution.
mit zucht wird vom menschen in die natur eingegriffen. und das kommt meist nicht gut heraus, ganz generell.
wenn wir von evolution sprechen, steht davor die natürliche selektion. beim paarungsverhalten von tieren wird durchaus eine wahl getroffen 😉 die männchen präsentieren ihre jeweilige fitness, bedeutet stärke, grösse, farbenpracht (bei vögeln z.b.) und das weibchen wählt aus. es wählt den stärksten oder eben im fachbegriff den fitesten, weil damit möglichst sichergestellt werden will, dass genügend futter und gewährleistung des territoriums während der brut/nachwuchs vom männlichen partner beschafft werden kann.
mit der zucht verhindern wir diesen natürlichen und auch wichtigen vorgang. denn die katze hat keine wahl, den partner zu wählen. wir greifen also langfristig auch in die evolution ein, indem wir die natürliche selektion beeinflussen.
zucht führt zu degeneration (ohne vorwurf, nur eine feststellung). denn warum gibt es sonst rassetypische (!) erbkrankheiten? coonies mit herzerkrankungen (zucht grösser, noch grösser und schwerer, bis das herz soviel arbeit gar nicht mehr tun kann), pudel mit blindheit, shih zhous mit patella-luxationen etc etc.
klar werden solche erbkrankheiten von seriösen züchtern untersucht und verhindert. aber ist es nicht so, dass gerade durch die zucht solche krankheiten VERMEHRT entstanden sind? ist es nicht, etwas provokant gefragt, ein "löcherstopfen" bis neue löcher entstehen, die dann auch wieder "geflickt" werden?
der mensch sollte nicht in die natur eingreifen. wir können das zwar, aber es kommt immer falsch heraus.
 
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In (m)einer idealen Welt gäbe es keine Vermehrer und Vereinszüchter würden sehr gut ausgewählt und hätten strenge Auflagen zu erfüllen, die ebenso streng kontrolliert würden. Und es gäbe Beschränkungen hinsichtlich der Menge an Züchtern. Wollte man sich als Züchter neu registrieren, müssten die Hürden so hoch sein, dass der/die Anwärter/in es sich wirklich gut überlegt. Gut, in (m)einer idealen Welt würden auch alle ihre Freigänger kastrieren lassen und Katzen nicht einfach aussetzen, wenn sie "lästig" werden.
Das sehe ich allerdings auch so. Zucht gehört eigentlich anders auf die Beine gestellt mit wesentlich mehr Auflagen und Kontrolle, auch eine entsprechende Ausbildung sollte vorher sein und Vorgaben viel strenger (nur Abgabe mit Frühkastra und sowas, das würde auch die Vermehrerproblematik eindämmen). Momentan kann man sich eben nur selbst die Züchter suchen, die sich all das freiwillig auferlegen.
 
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Wir haben designte Autos, designte Klamotten, designte Möbel.
Wozu in aller Welt brauche ich designte Tiere???????
 
Naja, was heißt designt? Das hat ja nun keiner auf dem Reißbrett entworfen 😉 Ist ja vielmehr in den meisten Fällen (jaja ich weiß, Bengalen und sowas ausgeschlossen) so, dass gewisse Mutationen / optische Merkmale auftauchten, die man gezielt erhalten wollte. Dagegen spricht für mich nichts (solange es keine Qualzuchtmerkmale sind), ich mag die Vielfalt, die Katzen(rassen) im Allgemeinen haben. Das da in vielen Fällen auch maßlos übertrieben wurde, keine Frage, leider ja.

An der Stelle schließt sich aber immer die Frage an, wie soll es denn in der fernen, erträumten Zukunft gehandhabt werden? Also Züchter und Vermehrer verbietet man, es gibt nur noch die Tiere im Tierschutz, jeder der eine Katze will holt sie da und flächendeckende Kastra hat man eh eingeführt - so ja das Szenario der Zuchtgegner. Wie erhält man dann in Zukunft weitere Katzen? Vielleicht etwa durch Zucht?
 
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der mensch sollte nicht in die natur eingreifen. wir können das zwar, aber es kommt immer falsch heraus.
Leider leben wir im Anthropozän. Wenn der Mensch sich seit den Urmenschen nicht weiterentwickelt hätte würde die Welt heute anders aussehen. Zurückdrehen können wir die Zeit nicht. Jetzt können wir nur unseren Verstand einsetzen und versuchen angerichtete Schäden nach Möglichkeit wieder rückgängig zu machen. Dazu gehört für mich auch ein Umdenken in der Landwirtschaft. Wenn Landwirte mehr Landschaftspfleger werden und kleinflächig Nahrungsmittel angebaut würden (z.B. in Permakultur) wäre viel erreicht. Auch müssten das hochgezüchtete Fleisch- und Milchvieh verboten und wieder gemässigte Nutztierrassen gezüchtet werden. In der CH leistet Pro specie rara hervorragende Arbeit. Landwirt ist einer der wichtigsten Berufe mit grosser Verantwortung. Nur sind sich dessen leider die wenigsten Menschen bewusst - auch Landwirte nicht.

Wenn man es von der ethischen Seite her anschaut dürften weder Haus- noch Nutztiere gehalten werden und alle Menschen müssten vegan leben. Aber das ist utopisch.
 
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Nun ja, man war nicht in der Lage, diese Tiere von heute auf morgen zu designen.
Dafür hat es halt viele Generationen gebraucht.
Und trotzdem sehe ich es als extrem frech und anmaßend an, als Mensch Gott spielen zu wollen und Geschöpfe nach meinem Geschmack basteln zu wollen.

Die Zuchtkatzen, die nicht ganz den Kriterien entsprechen, werden günstiger verscherbelt als die "perfekten".

Nee, weder praktisch noch ethisch mein Ding.
 
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An der Stelle schließt sich aber immer die Frage an, wie soll es denn in der fernen, erträumten Zukunft gehandhabt werden? Also Züchter und Vermehrer verbietet man, es gibt nur noch die Tiere im Tierschutz, jeder der eine Katze will holt sie da und flächendeckende Kastra hat man eh eingeführt - so ja das Szenario der Zuchtgegner. Wie erhält man dann in Zukunft weitere Katzen? Vielleicht etwa durch Zucht?

So hypothetische Fragen finde ich immer leicht kontraproduktiv.

Denn eine ideale Welt werden wir mit oder ohne Zucht, mit oder ohne Kastrationspflicht nicht erschaffen können.
(Ehrlich gesagt schreckt mich allein der Gedanke, der Mensch könne eine "ideale" Welt erschaffen, ein wenig ab. Weil ich dann immer gleich den Folgegedanken, wer denn nun bestimmt, was ideal ist, denken muss.)

Da also die Katzen auf dieser Welt nicht so schnell ausgehen werden, erübrigt sich die Frage, wo dann denn wieder welche herkommen sollen.

Es geht doch um den Status quo. Und der ist nun mal: Es gibt zu viele herrenlose Katzen auf dieser Welt.
 
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Die Zuchtkatzen, die nicht ganz den Kriterien entsprechen, werden günstiger verscherbelt als die "perfekten".

Nee, weder praktisch noch ethisch mein Ding.

Liebhaberkatzen sind perfekt, so wie jede andere Katze auch.

Sie werden auch nicht "verscherbelt", sondern genau so liebevoll vermittelt wie z.B. Tierschutzkatzen.

Das ist genau so wie im Tierschutz, wo Kitten in einer unbeliebten Farbe, alte oder kranke Katzen doch ebenfalls nicht "verscherbelt" werden.

Jeder Züchter ist sich bewusst, dass 90% aller Kitten an Liebhaber gehen werden. Sie züchten also für die Liebhaber und um die Rasse zu erhalten.

October
 
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sorry, aber das aussehen der heutigen rassen hat nicht mehr viel mit ihrem ursprünglichen aussehen zu tun.
ich hab vor ein paar wochen einen artikel gesehen, wo es jeweils 2 fotos gab: die rasse früher und die rasse jetzt. sogar einen schäferhund erkennt man kaum wieder, geschweige bulldoggen etc (war auf hunde bezogen).
zucht heisst nicht erhalt der rasse.
zucht heisst, "wünschenwerte" merkmale zu "vermehren". seien es grosse augen, keine schnauze/nase mehr, etc etc. und ich schiebe da nicht alles auf die züchter. denn es ist leider ganz einfach: nachfrage-"produktion". die kunden wünschen/finden grosse augen schön, man erkennt das und züchtet dann gezielt auf grosse augen.
den erhalt der arten kann ich nur bei wildtieren wirklich erkennen. die sehen immer noch gleich aus wie früher, also im rahmen der natürlichen evolution.
 
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Nun ja, man war nicht in der Lage, diese Tiere von heute auf morgen zu designen.
Dafür hat es halt viele Generationen gebraucht.
Nö, eigentlich nicht. Irgendwann waren auf einmal Langhaarkatzen da, da hat kein Züchter Generationen gebraucht. Er hat die nur gezielt weiter verpaart. Irgendwann waren auf einmal Katzen mit Locken da, auch da hat kein Züchter Generationen dran gearbeitet, um es zu "designen", er hat es nur weitergeführt usw.

Und trotzdem sehe ich es als extrem frech und anmaßend an, als Mensch Gott spielen zu wollen und Geschöpfe nach meinem Geschmack basteln zu wollen.
Es kommt mit Sicherheit auch auf die Rasse an die man betrachtet, aber wenn ich mir z. B. mal die ersten für die Zucht eingefangenen Norweger angucke und gucke wie sie heute aussehen, dann hat da keiner groß was nach seinem Geschmack "gebastelt" sondern eher erhalten.

Die Zuchtkatzen, die nicht ganz den Kriterien entsprechen, werden günstiger verscherbelt als die "perfekten".
Naja, eine Katze die nicht größtenteils den Kriterien entspricht, wird wohl gar nicht erst Zuchtkatze werden und somit schon als Kitten in einen Liebhaberhaushalt wandern. Man könnte auch sagen, dann hat sie es wohl am besten getroffen 🙂
Stellt sich währenddessen heraus, dass sie nicht als Zuchtkatze tauglich ist, weil sie z. B. als Mutterkatze nicht gut geeignet ist, wird sie wohl kastriert und im Züchterhaushalt bleiben oder abgegeben, wenn sie sich nicht wohlfühlt. Was spricht dagegen, ist jeweils im Sinne der Katze, oder? Ob sie da nun billiger oder teurer verkauft wird ist doch egal.

So hypothetische Fragen finde ich immer leicht kontraproduktiv.
Ich finde das nicht kontraproduktiv, weil das schon etwas ist, woran man denken muss, wenn man Reglementierungen einführen will, denn die haben ja immer ein Ziel vor Augen. Und die immer gewünschten Maßnahmen wie flächendeckende Kastra und Zuchtverbot würden über kurz oder lang auf jeden Fall dazu führen, dass es weniger Katzen werden.

Es geht doch um den Status quo. Und der ist nun mal: Es gibt zu viele herrenlose Katzen auf dieser Welt.
Das ist leider definitiv so, aber daran würde sich auch meiner Ansicht nach nichts ändern, wenn keiner mehr beim Züchter kauft, solange eben nicht Kastrapflicht kommt und Vermehrer (egal ob nun von Hauskatzen oder Rassemixen) eingedämmt werden.
 
zucht führt zu degeneration (ohne vorwurf, nur eine feststellung). denn warum gibt es sonst rassetypische (!) erbkrankheiten? coonies mit herzerkrankungen (zucht grösser, noch grösser und schwerer, bis das herz soviel arbeit gar nicht mehr tun kann), pudel mit blindheit, shih zhous mit patella-luxationen etc etc.
klar werden solche erbkrankheiten von seriösen züchtern untersucht und verhindert. aber ist es nicht so, dass gerade durch die zucht solche krankheiten VERMEHRT entstanden sind? ist es nicht, etwas provokant gefragt, ein "löcherstopfen" bis neue löcher entstehen, die dann auch wieder "geflickt" werden?
der mensch sollte nicht in die natur eingreifen. wir können das zwar, aber es kommt immer falsch heraus.

Das ist nicht korrekt.
Die von dir angesprochene Herzkrankheit ist auch unter normalen Hauskatzen weit verbreitet. Da kann man nur nicht so einfach entgegen wirken.
Das Mischlinge/Hauskatzen gesunder wären ist ein Märchen. Es ist einfach nur nicht verfolgbar, weil man es nicht über mehrere Generationen verfolgen kann.

Auch deine sonstigen Ausführungen/Meinungen zur Zucht sind nicht korrekt.
Der eigentliche Zweck von Zucht ist Verbesserung (neben Gesundheit). Was genau da verbessert wird, und ob das nun wirklich eine Verbesserung ist, ist da eine individuelle Entscheidung. Bei Katzen handelt es sich, da sie strenger genommen halt nutzlos sind, meist um optische Dinge. Aber man sagt bestimmten Rassen bzw. Linien nicht umsonst bestimmte Charaktereigenschaften nach.
Bei Nutztieren, wo früher und teilweise heute noch der Hund dazu gehört, war es Leistung. Leistung ist zwingend verknüpft mit Gesundheit, ein krankes Tier bringt keine Leistung und ist damit dann nutzlos.

Und ja, Zucht ist ein Eingriff in die Natur. Aber ich vermute, niemand hier textet aus einer Höhle heraus 😉
Ich greife übrigens auch bei meinen Katzen permanent in die Natur ein: ich lasse sie kastrieren und lasse sie bei Krankheiten vom Tierarzt behandeln.

Auch die Vorstellung, Katzen würden sich ihren Fortpflanzungspartner so sorgsam auswählen, ist doch arg romantisch. Eine rollende Katze nimmt im Zweifel einfach den Kater, der da ist.
 
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Das ist leider definitiv so, aber daran würde sich auch meiner Ansicht nach nichts ändern, wenn keiner mehr beim Züchter kauft, solange eben nicht Kastrapflicht kommt und Vermehrer (egal ob nun von Hauskatzen oder Rassemixen) eingedämmt werden.

Das sehe ich definitiv genau so!
 
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Der eigentliche Zweck von Zucht ist Verbesserung (neben Gesundheit).
...
Bei Nutztieren, wo früher und teilweise heute noch der Hund dazu gehört, war es Leistung. Leistung ist zwingend verknüpft mit Gesundheit, ein krankes Tier bringt keine Leistung und ist damit dann nutzlos.

Dann schlage ich dir vor, du besuchst mal ein paar Betriebe zur Schweinezucht, Putenmast, Milchproduktion ...

Und dann reden wir weiter über die Gesundheit der dort auf Leistung gehaltenen und gezüchteten Tiere ...

Puten zb. werden heute so sehr auf Fleisch-Leistung gezüchtet, dass die Beine der Tiere da nicht mehr mithalten können und unter den Fleischbergen wegbrechen.
Das ist aber bewusst so einkalkuliert, da die Tiere ihr Schlachtgewicht ohnehin erreichen, bevor sie an den gebrochenen Beinen sterben würden.
Die gewünschte Leistung haben sie dann ja dennoch erbracht.
 
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klar werden solche erbkrankheiten von seriösen züchtern untersucht und verhindert. aber ist es nicht so, dass gerade durch die zucht solche krankheiten VERMEHRT entstanden sind? ist es nicht, etwas provokant gefragt, ein "löcherstopfen" bis neue löcher entstehen, die dann auch wieder "geflickt" werden?
Ja und nein. Da Du Dich vorher z. B. auf HCM bei Coonies bezogen hast: Das ist etwas, dass nicht ganz generell in der Zucht entstanden ist, denn in der Hauskatzenpopulation existiert es ja auch.
Natürlich kann es aber passieren, dass sowas vermehrt in einer Rasse auftaucht, gerade wenn eben gewisse Kandidaten häufig zur Zucht eingesetzt wurden, die das hatten. Und da eine gewisse Homogenisierung von Merkmalen angestrebt wird, liegt eben vieles auch irgendwann reinerbig vor. Nun ist das Ganze mit HCM aber auch noch nicht so lange bekannt (Coons werden seit den 60ern gezüchtet) und genau genommen hat man auch heute noch nicht alles dazu erforscht und verstanden. Daher konnte nicht von Anfang an darauf geachtet und untersucht werden, aber heute kann man das.
Also ja, man könnte, wenn alle untersuchen und zusammenarbeiten (also auch ehrlich sind, schlechte Ergebnisse veröffentlichen und Kollegen mitteilen und die wiederum auch die Konsequenzen ziehen) das Ganze sehr minimieren, vielleicht sogar herauszüchten. Da sind wir aber wieder bei dem Teil, dass viel zu wenig vorgeschrieben ist in der Zucht und letztendlich niemand zu irgendwas verpflichtet ist, leider.
 

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