Abbruch der Trächtigkeit - ethische Überlegungen

  • Themenstarter Themenstarter Gwion
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Auch sehe ich täglich Katzen die in Besitz von Menschen sind, die lieber keine haben sollten und das leider sehr oft. Daher kann ich mich auch an einem Wurf zahmer Kitten nur schwer erfreuen, wer weiß wo sie landen.

Ich bin auch über Schwangerschaften aller Art nicht sonderlich erfreut. Selbst bei einigen Menschen nicht.

Ich denke auch, dass man einen Unterschied zwischen wirklich wilden Katzen und eben Katzen wie jetzt bei CP machen sollte und auch muss. Insofern kommen natürlich viele Leute die sagen, sie würden NIE abtreiben lassen natürlich selten in die Situation, weil wann bekommt man als "Normalhalter" der nicht im TS engagiert ist eine wilde, trächtige Katze?

Ich denke solche Aussagen wie "Ich würde immer und ich würde nie" gelten immer nur solange bis man selber in der Situation ist, die meisten Leute können sich eben nur einfahc nicht vorstellen, dass sich so eine Situation bei ihnen darstellt.
 
A

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@eifelkater

Das inhaltliche identische habe ich vor ein paar Tagen schon geschrieben.

Ich war noch nie in der Situation....
Deswegen tue ich mich schwer eine abschließende Meinung zu haben.
Weil es zwei Seiten gibt das recht auf Leben der ungeborenen Katzenkindern und das Anrecht der schon lebenden Katzen auf einen guten Platz. ....

Schwierig.
 
Es ist und bleibt immer ein beschissene Situation

Ich habe schon alle drei Varianten durch.

Mutterkatze, halbwild, 2 Wochen vor dem Werfen . Sie hat ihre Kitten bei uns bekommen - aber auch nur, weil damals vor über 10 Jahren kein TA sie kastriert hätte und sie bei uns eh einen Dauerplatz bekommen sollte. Wir hatten wahnsinnig viel Glück, dass alle 6 Kitten und die Mutter das Ganze gesund und munter überstanden haben.
Wäre diese Katze eine Streunerin, würde ich sie heute auch 2 Wochen vor dem Werfen noch kastrieren lassen. Man bekommt oft lange keine 2. Chance die Katzen in der Falle einzufangen - und dann wären es wilde Mutter UND wilde Kitten gewesen....

Mutterkatze, halbwild, Anfang der Trächtigkeit . Die Mutterkatze ging gleichzeitig mit ihren 4 halbwüchsigen wilden Kitten ( 14 Wochen ) in die Falle. Bei der Kastra zeigten sich 5 Walnussgrosse Föten, die wir ohne jedes Zögern entfernen ließen. Sollte diese sehr zierliche , ausgezehrte Katze schon wieder Kitten bekommen, während der letzte Wurf noch an den Zitzen hing ? Die Kitten zu zähmen und gute Plätze zu finden war da schon heftig genug....

Mutterkatze, halbwild, 2 Wochen nach dem Werfen mit 2 Kitten. Wir haben sie eingefangen und stellten erst unter der Narkose fest, dass sie wohl Junge haben müsste. Wir haben sie kastrieren lassen und parallel die Jungen gesucht und gefunden. Eine heikle Situation - die Kitten waren 24Stunden unversorgt und die Mutter nahm sie zunächst nicht wieder an. Völlig überfordert mit der Situation des Einfangens, der Kastra und der erzwungenen Nähe zum Menschen. Handaufzucht bei 14 Tage alten Kitten ist absolut kein Spaß. Wir ließen Mutter und Kitten aber zusammen - eine Woche hatte ich mir als Limit gesetzt...Nach 4 Tagen nahm sie die Kitten wieder an und zog sie groß. Sie hat sich inzwischen soweit an den Menschen gewöhnt, dass sie als Freigängerin einen Platz gefunden hat. Die Kitten waren dank des frühen Menschenkontaktes absolut zutraulich und haben einen tollen Platz gefunden.
Die Kosten waren heftig - von der Zeit, Mühe, Sorge und Arbeit mal ganz zu schweigen.

Und das sind nur 3 Fälle....verteilt über Jahre.
Dazwichen noch die vielen Fälle der halbwilden Kitten, für die man kaum Plätze findet. Sei es in Pflege zum Zähmen oder auch als Dauerplätze. Wer will denn als normaler "Katzenkonsument" eine nicht anfassbare Fauchspuckieinheit ?? Bei den meisten Katzenhaltern ist eine Katze ja schon scheu oder wild wenn sie sich nicht mit einem freudigen "Miau" auf die Interessenten stürzt. Wenn sie dann noch älter werden in der Freiheit - wieviele Menschen wie z.B. Mascha oder Taskali gibt es denn dann, die sich noch um die "Wilden" kümmern ?

Wie soll der Tierschutz mit der Flut der Fälle jedes Jahr fertig werden. So hart es auch ist. Da muss oft zugunsten der bereits lebenden Katzen eine Entscheidung gegen das neue Leben getroffen werden. Auch noch kurz vor dem Werfen.....
 
Viele kennen den Zeitrafferfilm schon, der ist von meiner Zeit in Florida. Da kann man sich mal in etwa eine Vorstellung von der Streunerflut machen und in sich gehen, wie man das Ganze bewerkstelligen soll, wenn man auf Abbrueche verzichtet. Diese Aktionen finden einmal monatlich statt, ausser im August da gibt es die eine Woche lang taeglich. Und man mag sich vielleicht auch fragen, ob wir wirklich noch mehr Katzen brauchen...

https://www.youtube.com/watch?v=zCOlO-OVl24
 
...das weitaus größere Problem ist doch eine aus Afrika eingewanderte Spezies namens Homo sapiens.

Ja, und genau deswegen ist der Mensch auch in der Verantwortung, erstens sich um seine "Kreationen", die domestizierten Tiere, zu kümmern und angemessen für sie zu sorgen, zweitens sich aus der "wilden Natur" herauszuhalten (und dort auch die domestizierten Tiere weitestegehend herauszuhalten).
In beiden Punkten scheitert Mensch bisher kläglich und da stimme ich dir wirklich zu, dass der Mensch das Hauptproblem ist.

Nur: Angeblich unterscheidet sich der Mensch doch durch seine geistigen Fähigkeiten, Zukunftssinn und einer Reflexionsgabe, die ihn zu einem moralischen Wesen befähigt, von der übrigen Tierwelt. Dann sollte er diese Fähigkeiten vielleicht auch nutzen. Immer wieder, wenn dem Menschen eine Sonderstellung zugeschreiben wird, wird auf seinen Verstand verwiesen, während den übrigen Tieren ein so systematisch-logisches Denken nicht zugewiesen wird und sie schlicht als hauptsächlich triebgesteuert angesehen werden.
Genau darum ist der Mensch ein moralisches Wesen (der moralisch (positive moralische Bewertung), amoralisch (= außerhalb von moralischen Bewertungen) oder unmoralisch (negative moralische Bewertung) handeln kann), während alle anderen Tiere prinzipiell amoralisch sind.
Und darum trifft natürlich auch letztlich immer die Schuld den Menschen.

Aus rein logisch-rationaler Sicht ist ein Abbruch auch in weit fortgeschrittener Trächtgikeit am sinnvollsten, aber verurteilen würde ich eien andere Entscheidung auch nicht. Ich kann absolut verstehen, wenn jemand diese Entscheidung.

Ich glaube aber auch, dass viele Menschen das "Leben muss geschützt/erhalten werden" zu weit ausdehnen und der Tod oftmals viel zu negativ gesehen bzw. als Alternative vorschnell verworfen wird.
 
Ich habe schon alle drei Varianten durch.

Mutterkatze, halbwild, 2 Wochen vor dem Werfen . Sie hat ihre Kitten bei uns bekommen - aber auch nur, weil damals vor über 10 Jahren kein TA sie kastriert hätte und sie bei uns eh einen Dauerplatz bekommen sollte. Wir hatten wahnsinnig viel Glück, dass alle 6 Kitten und die Mutter das Ganze gesund und munter überstanden haben.
Wäre diese Katze eine Streunerin, würde ich sie heute auch 2 Wochen vor dem Werfen noch kastrieren lassen. Man bekommt oft lange keine 2. Chance die Katzen in der Falle einzufangen - und dann wären es wilde Mutter UND wilde Kitten gewesen....

Mutterkatze, halbwild, Anfang der Trächtigkeit . Die Mutterkatze ging gleichzeitig mit ihren 4 halbwüchsigen wilden Kitten ( 14 Wochen ) in die Falle. Bei der Kastra zeigten sich 5 Walnussgrosse Föten, die wir ohne jedes Zögern entfernen ließen. Sollte diese sehr zierliche , ausgezehrte Katze schon wieder Kitten bekommen, während der letzte Wurf noch an den Zitzen hing ? Die Kitten zu zähmen und gute Plätze zu finden war da schon heftig genug....

Mutterkatze, halbwild, 2 Wochen nach dem Werfen mit 2 Kitten. Wir haben sie eingefangen und stellten erst unter der Narkose fest, dass sie wohl Junge haben müsste. Wir haben sie kastrieren lassen und parallel die Jungen gesucht und gefunden. Eine heikle Situation - die Kitten waren 24Stunden unversorgt und die Mutter nahm sie zunächst nicht wieder an. Völlig überfordert mit der Situation des Einfangens, der Kastra und der erzwungenen Nähe zum Menschen. Handaufzucht bei 14 Tage alten Kitten ist absolut kein Spaß. Wir ließen Mutter und Kitten aber zusammen - eine Woche hatte ich mir als Limit gesetzt...Nach 4 Tagen nahm sie die Kitten wieder an und zog sie groß. Sie hat sich inzwischen soweit an den Menschen gewöhnt, dass sie als Freigängerin einen Platz gefunden hat. Die Kitten waren dank des frühen Menschenkontaktes absolut zutraulich und haben einen tollen Platz gefunden.
Die Kosten waren heftig - von der Zeit, Mühe, Sorge und Arbeit mal ganz zu schweigen.

Und das sind nur 3 Fälle....verteilt über Jahre.
Dazwichen noch die vielen Fälle der halbwilden Kitten, für die man kaum Plätze findet. Sei es in Pflege zum Zähmen oder auch als Dauerplätze. Wer will denn als normaler "Katzenkonsument" eine nicht anfassbare Fauchspuckieinheit ?? Bei den meisten Katzenhaltern ist eine Katze ja schon scheu oder wild wenn sie sich nicht mit einem freudigen "Miau" auf die Interessenten stürzt. Wenn sie dann noch älter werden in der Freiheit - wieviele Menschen wie z.B. Mascha oder Taskali gibt es denn dann, die sich noch um die "Wilden" kümmern ?

Wie soll der Tierschutz mit der Flut der Fälle jedes Jahr fertig werden. So hart es auch ist. Da muss oft zugunsten der bereits lebenden Katzen eine Entscheidung gegen das neue Leben getroffen werden. Auch noch kurz vor dem Werfen.....

Danke, du bringst es auf den Punkt, mehr kann man dazu einfach nicht mehr sagen.
 
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Richtig oder falsch im Sinne des großen Ganzen hin oder her - schlicht: ich könnte es nicht!
Ich hab ein paar mal (gerade erst vor kurzem) den Fall gehabt, dass Mietz ohne dass man ihr was angesehen hat Anfangsträchtig war und es erst bei der Kastra festgestellt wurde. Dann ists zu spät und ich kanns nicht ändern, aber ich bin nicht glücklich damit. Hochträchtige Katzen würde meine TÄin nicht kastrieren und ich würde es auch nicht wollen. Das große Ganze schön und gut, aber ich kann das nicht und ich könnte Nachts nicht mehr schlafen, wenn ich den Auftrag dafür erteilen würde - und entsprechend habe ich auch bisher jedesmal gehandelt. Zu verhindern das Leben entsteht ist das Wichtigste, aber wenn es dann entstanden ist, dann haben die Kleinen aus meiner Sicht dasselbe Recht zu Leben, wie die bereits geborenen, da mache ich keinen Unterschied.
 
Du hättest dann aber auch die Möglichkeit die werdende Familie zu versorgen, notfalls bei dir? Wenn das nicht gegeben ist und es gibt leider immer weniger tierliebe Menschen, die diese Aufgabe übernehmen möchten oder können. Was dann?

Ich sehe es ja ähnlich wie du und freue mich über jede trächtige Katzenmutter, die ihre Babies bekommen darf. Leider sind die Möglichkeiten sehr begrenzt.
 
Urteilen wir in unserem ethischen Wertempfinden manchmal nicht auch ein wenig danach, ob ein Tier nuetzlich oder schaedlich fuer uns ist?
Hanne und Bunteriro brachten mich ein wenig darauf.
Und ich habe einen unpassenden Taubenartikel zitiert, in dem es mir nur um einen Satz ging.

Jeder rettet gern mal eine Biene oder Hummel.
Ein Landwirt freut sich ueber Marienkaefer und Regenwuermer. Aber jemand, der sich enorm in der Welthungerhilfe engagiert, wird sich bestimmt nicht um die Mitgliedschaft in einem Verein zum Schutze der Kartoffelkaefer oder Heuschrecken draengeln. Setzt hier jemand regelmaessig Kakerlaken aus Grosskuechen wieder aus oder spricht sich fuer deren Toetungsverbot aus?

Ein Verein, der sich um Denkmalspflege bemueht oder jemand, der fuer Ordnung, Sauberkeit und Hygiene in einer Stadt verantwortlich ist, wird auch das Taubenproblem mit anderen Augen sehen als jemand, der sich fuer Strassentauben aufreibt. Uebrigens habe ich mich heute erkundigt, Fresskoeder fuer Tauben, die ein Mittel enthalten, dass die Eier unfruchtbar sind, gab es schon in der DDR.

Fuer mich sieht es so aus, dass in vor allem waermeren Laendern unbedingt etwas getan werden muss, um das Streunerproblem in den Griff zu bekommen.
Fuer abtreibungsfeie Vorschlaege waere ich sehr dankbar.🙂
 
Fuer mich sieht es so aus, dass in vor allem waermeren Laendern unbedingt etwas getan werden muss, um das Streunerproblem in den Griff zu bekommen.
Fuer abtreibungsfeie Vorschlaege waere ich sehr dankbar.🙂

Das Problem ist doch das die meisten Vorschläge politisch nicht umsetzbar sind oder schlicht ethisch genauso umstritten sind wie Abtreibungen.
 
Das Problem ist doch das die meisten Vorschläge politisch nicht umsetzbar sind oder schlicht ethisch genauso umstritten sind wie Abtreibungen.

Das verstehe ich jetzt nicht.😕
Finanziell nicht umsetzbar, weil mam Heerscharen an PS braeuchte, ja, aber politisch?😕
Und welche Vorshclaege gibt es denn? Also mir faellt da momentan wirklich nichts ein.😕😳
 
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Ich schätze mal, Eifelkater spricht davon, dass eine flächendeckende Kastrationspflicht politisch nicht umsetzbar sind.

Ich habe irgendwo gelesen, dass die Zahl der Streuner in Deutschland auf eine Million geschätzt wird. Dagegen sind die trächtigen Katzen, die beim Tierschutz landen, wohl nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Taskali , wenn man das leisten kann, ist das immer der bessere Weg.
Keine Frage. Ich kenne wirklich niemanden, der Abbrüche einfach so macht, weil es bequemer etc wäre, es entsteht aus der Not heraus.

@ Rickie, na die einfachste Lösung wäre, es gäbe das Problem nicht, weil der
Mensch verantwortungsvoll mit den ihnen anvertrauten Tieren umgeht.
Es wird Generationen von Aufklärern brauchen, immer und immer wieder.
Danke übrigens für Deinen Film, den kannte ich nicht und werde ihn gern
weitergeben. Schade gibt es keinen (bisher) von meiner Tierärztin, die jedes Jahr
eine Woche in der EU irgedwo kastriert bis zum Umfallen, mit Kollegen.
In Garagen, auf Küchentischen, in Hallen, in Wohnzimmern, wo immer sich
Leute anbieten, überhaupt einen Platz dafür zu bieten, der halbwegs geeignet ist.
Also längst nicht so gut oranisiert wie in Deinem Film, so schrecklich auch dieser ist.
Betr. Ausland, wärmere Gegenden. Wenn es nur das wäre...geh mal in die Schweiz. Ich habe Freunde dort, die drehen durch wegen der massiven Streunerproblematik. Ein Land, das vor sogenanntem Wohlstand strotzt.
Es ist überall ein Problem, nur sichtbar ist es nur für die, die es wahrnehmen.

Grüsse
Tadi
 
Ich schätze mal, Eifelkater spricht davon, dass eine flächen deckende Kastrationspflicht politisch nicht umsetzbar sind.

Ich habe irgendwo gelesen, dass die Zahl der Streuner in Deutschland auf eine Million geschätzt wird. Dagegen sind die trächtigen Katzen, die beim Tierschutz landen, wohl nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Ach so, Kastrapflicht, aber die betrifft ja nur Katzen mit eiem Besitzer.
Die USA haben rund 4 mal mehr Einwohner als D, aber ein Vielfaches an Streunerkatzen pro Einwohner.🙁 Und die sind die Hauptmasse, um die geht es mir eigentlich.
Traechtige Ups-Katzen usw. sind ja nur der Tropfen auf den heissen Stein. Wobei Kastra-Pflicht eine enorme Erleichterung darstellen wuerde, ohe Zweifel.


Danke übrigens für Deinen Film, den kannte ich nicht und werde ihn gern
weitergeben. Schade gibt es keinen (bisher) von meiner Tierärztin, die jedes Jahr
eine Woche in der EU irgedwo kastriert bis zum Umfallen, mit Kollegen.
In Garagen, auf Küchentischen, in Hallen, in Wohnzimmern, wo immer sich
Leute anbieten, überhaupt einen Platz dafür zu bieten, der halbwegs geeignet ist.
Also längst nicht so gut oranisiert wie in Deinem Film, so schrecklich auch dieser ist.
Betr. Ausland, wärmere Gegenden. Wenn es nur das wäre...geh mal in die Schweiz.

Tadi,
ohne die enorme Bereitschaft der Uni zur Kooperation waere das alles nicht moeglich, es erspart dort in dem einen kleinen Landkreis 600 Toetungen erwachsener Katzen monatlich.
Deine TAin hat es ungleich schwerer und eine kleine Reportage waere evtl. recht aufruettelnd. Als der Film entstand, lief das Projekt schon einige Jahre, inzwischen ist es noch besser durchorganisiert. Aber es stimmt, es ist schrecklich. Auf der anderen Seite must Du bedenken, dass jede einzelne Katze dort ansonsten in der Toetung gelandet waere. Das Projekt hat auch mitgeholfen, die Tollwutrate enorm zu reduzieren.

Dass die Schweiz ein echtes Streunerproblem hat, ist mir neu und ich bin erstaunt darueber, wobei ich aber auch mal an einem Punkt ankommen sollte, an dem mich nichts mehr wundert.:reallysad:
 
Ich möchte wirklich gern noch mal auf meine Erfahrung südliches Ausland & "Dritte Welt" hinweisen.

Es gibt dort streunende Katzen UND streunende Hunde. Die streunenden Hunde sind teilweise ein wirklich grösseres Problem als die Katzen. Ich denke, durch ihre eigene Körperhygiene sehen halbwegs gesunde Streunerkatzen auch gesünder aus. Hunde reinigen sich nicht, deshalb haben bestimmt 90% aller streunenden Hunde die Räude. Im fortgeschrittenen Stadium sieht das wirklich zum Erbarmen aus. Und: es ist auf Menschen übertragbar. Wir hatten immer wieder Kinder mit Sarna, also Räude in den Kindereinrichtungen.

In D gibt es keine streunenden Hunde. Warum? Weil es hier eine Hundesteuer und eine Registrierungspflicht gibt. Ich weiss jetzt nicht, wann das eingeführt wurde und wie die Bevölkerung damals darauf reagiert hat. Begeistert werden die Leute nicht gewesen sein. Aber das Programm hat über die Jahre Erfolg gezeigt. Welche Gründe sollte es geben, dass es bei Katzen nicht funktioniert?
 
Welche Gründe sollte es geben, dass es bei Katzen nicht funktioniert?

Aus meiner Kindheit kann ich mich erinnern, dass eine Gemeindeangestellte nachts durchs Dorf gegangen ist (in ihrer Freizeit) und gehorcht hat, wo ein Hund bellt, der nicht angemeldet ist.
Hunden kann man auf die Spur kommen, Wohnungskatzen z.B. nicht.
In D gibt es fast keine streunenden Hunde. Praktisch jeder Hund ist einem Besiter zuzuordnen.
Wem willst Du streunende Katzen zuordnen, oder anders rum, wie willst Du einem Landwirt beweisen, dass die Katze auf seinem Acker seine oder ein zugelaufener Streuner ist? Der wird Dich fragen, warum er fuer jede dahergelaufene Katze die Kastra bezahlen soll. Dazu braucht man auch kostenlose Streunerkastra. Ganz schwer durchfuehrbar in D, denke ich.
 
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Das große Ganze schön und gut, aber ich kann das nicht und ich könnte Nachts nicht mehr schlafen, wenn ich den Auftrag dafür erteilen würde - und entsprechend habe ich auch bisher jedesmal gehandelt. Zu verhindern das Leben entsteht ist das Wichtigste, aber wenn es dann entstanden ist, dann haben die Kleinen aus meiner Sicht dasselbe Recht zu Leben, wie die bereits geborenen, da mache ich keinen Unterschied.

Genau so wäre es mir ergangen Taskali.
Ich hätte auch nachts nicht mehr schlafen, geschweige denn in den Spiegel gucken können.
Deswegen hätte ich die Miez selber adoptiert, die Kitten alleine groß gezogen, kastriert und alles selber finanziert, wenn die Entscheidung für die Spätabtreibung gefallen wäre.
Ich hätte das nicht gekonnt, ganz ehrlich.
Ich mache auch keinen Unterschied zwischen bereits entstandenem und bereits geborenem Leben.
Damit man gar nicht erst in so ne Lage kommt, ist Kastration so wichtig.
Und ich finde Jaboticabas Vorschlag einer Katzensteuer sehr gut und habe das selber schon oft so geäußert.
 
Zuletzt bearbeitet:
CutePoison,
Deine Situation ist eine ganz andere als die der Hunderten von Millionen Streunern auf der Welt, die man mal nicht eben in die Wohnung nehmen kann, weil die da komplett am Rad drehen wuerden. Deren Kleine unvermittelbar waeren.
Selbst fuer Faelle wie Deinen werden haenderingend PS gesucht. Es gibt sie aber nicht, weshalb Kastra in TS/TH oftmals die einzige Alternative ist zur Toetung, wo sie denn erlaubt ist. Wobei ich Falschauslegung meiner Worte dieses mal vorbeugen will und das "erlaubt" mit absoluter, uneingeschraenkter Bitterkeit sehe wie auch das Problem, wie man der Streunerschar Herr werden soll.
 
Aus meiner Kindheit kann ich mich erinnern, dass eine Gemeindeangestellte nachts durchs Dorf gegangen ist (in ihrer Freizeit) und gehorcht hat, wo ein Hund bellt, der nicht angemeldet ist.
Hunden kann man auf die Spur kommen, Wohnungskatzen z.B. nicht.
In D gibt es fast keine streunenden Hunde. Praktisch jeder Hund ist einem Besiter zuzuordnen.
Wem willst Du streunende Katzen zuordnen, oder anders rum, wie willst Du einem Landwirt beweisen, dass die Katze auf seinem Acker seine oder ein zugelaufener Streuner ist? Der wird Dich fragen, warum er fuer jede dahergelaufene Katze die Kastra bezahlen soll. Dazu braucht man auch kostenlose Streunerkastra. Ganz schwer durchfuehrbar in D, denke ich.

Ich denke, es wäre ein weiter Weg. Also, man würde das Problem der Streuner vielleicht in 20 Jahren oder so lösen. Was Hunde betrifft, hat ja auch ein Umdenken eingesetzt. Es ist für uns einfach selbstverständlich, dass jeder Hund einen Besitzer hat, wir kennen es gar nicht anders.

Edit: habe gerade mal gegoogelt, die Hundesteuer gibt es in D seit 1807. Ob das Umdenken bei Katzen dann auch noch mal 200 Jahre braucht? 🙁
 
Traechtige Ups-Katzen usw. sind ja nur der Tropfen auf den heissen Stein.

Trächtige Ups-Katzen und Vermehrer-Nachwuchs sind aber doch die Wurzel des Problems. Man wird das Streuner-Problem niemals in den Griff bekommen, da der Mensch auf diese Art und Weise ja ständig neue Streuner produziert. Das ist einfach ein Teufelskreis.
 

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