Ich habe die Maus am Donnerstag früh in die Uni TK zur weiteren Diagnostik gebracht. Während sie geschallt wurde und Blut abgenommen habe ich noch gewartet. Nachdem die ersten Ergebnisse und der Schall durch waren wurde mir von dem Arzt das gleiche gesagt wie in der anderen TK. Dass man auf den Standbildern vielleicht was anderes als einen Tumor sieht erkläre ich mir so dass die Standbilder vielleicht mehr Interpretationsspielraum geben als wenn man selbst schallt. Das ist nicht 100% zur Beurteilung tauglich, das dachte ich mir natürlich vorher, war aber der Strohhalm an den ich mich klammern konnte.
Der weitere Diagnose Verlauf wäre gewesen: Sedierung, Thoraxerguss abziehen, Narkose, CT und dann Leber Biopsie. Am späten Nachmittag rief mich die betreuende Internistin an und sagte mir dass man bei Mica eine Gerinnungsstörung im Blut gesehen habe an den Parameter (also es gerinnt nicht oder zu wenig), das könne eine Folge von der Veränderung in der Leber sein, da dort die Gerinnungsfaktoren gebildet werden, und um morgen eine OP zu machen bräuchte sie Blutplasma, also Blutspende, ohne Blutplasma würden sie nicht operieren da die Gefahr einer Blutung bestünde. Sie hätten kein geeignetes (oder kein) Blut vorhanden, ich sollte mir eine Spenderkatze suche die dann morgen früh (also Freitag) Blut spendet. Und sie hat mich auch darauf hingewiesen dass sie ein hohes Narkoserisiko hat (die Gefahr dass sie von der Narkose nicht mehr aufwacht). Und dass man bei der Biopsie nichts gutartiges finden würde.
Sie haben sie nochmal punktiert und das Ergebnis wäre auch nicht aussagefähig (so wie von der anderen TK). Ich meine mich zu erinnern wenn man keine Krebszellen im Erguss findet wäre das ein Zeichen dass der Tumor noch nicht gestreut hat, kann mich aber täuschen. FIP wurde dort ausgeschlossen. Das einzige was auf FIP hindeutet ist eigentlich die Flüssigkeitsansammlung in Bauch und Thorax. Das Blutbild ist atypisch für FIP, und sie hat auch kein Fieber. Der PCR war negativ. Gut das ist nicht 100% ein Beweis, aber mit allem zusammen wird es auch an der Uni TK ausgeschlossen).
Auch bei Tumoren in der Leber kann es dazu kommen, also zu Aszites und Thoraxerguss.
Mir wurde gesagt dass ihr Zustand stabil sei, aber die Nacht war für mich trotzdem die Hölle. Man wird da gefragt ob die Katze im Falle reanimiert werden soll und ob man sie auch "erlösen" darf wenn es ihr schlechter geht. Das müssen die wohl fragen. Mir hat es für eine schlaflose Nacht gereicht in der ich ständig gezittert habe ob das Telefon klingelt.
Aber ich hatte auch Zeit zum Nachdenken.
Ich habe mich sie reinversetzt und mir ausgemalt wie schlimm das für sie sein muss, nicht in ihrem Zuhause zu sein bei ihrem Bruder und mir. Und ich habe mich dann entschieden sie nach Hause zu holen.
Ich wollte nicht dass das letzte was sie sieht eine fremde Umgebung und fremde Menschen sind.
Wenn sie die Narkose packen würde und es käme ein mit Chemo behandelbarer Tumor raus: würde ich ihr das antun wollen dass sie alle 3 Wochen zum Tierarzt muss? Und selbst wenn man Chemo machen könnte ist das kein Garantie dass sie dann noch weitere 2-3 Jahre lebt. Dafür aber der Stress mit den häufigen Tierarztbesuchen.
Wenn es ein Tumor ist den man nicht mit Chemo behandeln kann, würde sie Kortison bekommen, was sie jetzt auch bekommt.
Ich denke mir irgendwie, dass ich sie nicht so "quälen" darf damit es MIR besser geht. Sie soll noch eine schöne Zeit haben zuhause, egal wie lang diese Zeit ist.
Sie wird nun "palliativ" mit Cortison behandelt. Wirkt das bei jeder Katze dass sie dann wieder frisst? Noch frisst sie nicht von selbst, auch wenn sie an Futter interessiert ist. Wenn ich den Bruder füttere, dann kommt sie und schaut. Habe so Suppen-Futter besorgt, das schlabbert sie ein bisschen und isst auch die Fasern, aber nicht viel. Das Füttern mit der Spritze lässt sie über sich ergehen. Ich muss sie noch nichtmal festhalten. Sie ist so eine liebe Katze, nie böse, sie hat mich in all den Jahren nie angeknurrt oder angefaucht.
Sie bekommt auch Cerenia, obwohl das heute ein kleiner Kampf war.
Futter bekommt sie seit gestern Nassfutter, püriert und dank Tip von Poldi durchs Sieb gestrichen und mit Wasser verdünnt geht das auch durch die Spritze.
Das Prednisolon wirkt ja eigentlich gegen die Entzündungen die dafür sorgen dass die Flüssigkeit in den Bauchraum und Thorax kommt, oder? Sie kommt mir schon etwas "runder" vor als vor der TK. Dort wurde sie auch hinfundiert, aber nur wenig. Allerdings wiegt sie nicht unbedingt mehr als vorher. Aber ich fülle ja jeden Tag nach und ich sehe sie fast nie auf der Toilette. Kann natürlich sein dass sie es nachts macht wenn ich schlafe. Mit mehreren Klos und zwei Katzen ist es schwierig nachzuvollziehen von wem welcher Pipiklumpen ist.
Sie hat gestern die 2. Dosis bekommen. Wie schnell wirkt das denn, falls es wirkt? Auch wg Fressen. Ich hoffe dass sie wieder selbst zu fressen anfängt.
Allerdings habe ich auch gelesen dass Cortison für Wassereinlagerungen sorgt. Aber die wären dann wahrscheinlich eher in den Extremitäten und nicht im Inneren?
Dienstag nachmittag kommt eine Tierärztin die Hausbesuche macht und die mir von einer Freundin genannt worden ist. Ich möchte schauen dass sie keinen Stress hat mit Tierarzt/Klinikbesuchen, es sei denn es geht nicht anders.
Das schlimme ist nur dass es ein Problem ist den Thoraxerguss abzuziehen. Sie hatten in der Uni TK schon überlegt es zu tun, haben sich aber aufgrund der Blutungsneigung dagegen entschieden. Ich soll ihren Atem überwachen, also Atemzüge pro Minute zählen. Bis jetzt alles im grünen Bereich. Und wenn man den Erguss im Bauchraum abzieht dann kommt er schneller wieder nach als man schauen kann, habe ich gelesen.
Ich schreibe hier so sachlich aber innerlich zerreißt es mir das Herz. Aber ich denke meine Entscheidung ist die richtige. Ich habe die Internistin gefragt was sie denkt. Sie sagt hier gibt es kein richtig oder falsch, aber wenn es ihre Katze wäre dann hätte sie sich genauso entschieden. 🙁
Ich frage mich ob das Prednisolon in Wasser auflösbar ist? Ich möchte sie nicht so ärgern müssen, und da besteht dann bei ihr die Gefahr dass die Tabletten in die Luftröhre gelangen. Ich würde das Predni in Wasser auflösen und auch ins Mäulchen spritzen. Weiß das jemand ob das geht?