Meine Liebe, deine Katzen sind Freigänger! Ich bin mir sicher das da ziemlich oft eine Maus und/oder ein Vogel auf dem Speiseplan steht, die deine Katzen mit einer großen Grausamkeit fangen und lange totspielen und dann essen. Maus und Vogel ist auch Fleisch!
erstens bin ich nicht "Deine Liebe" und zweitens scheinen Dir ja noch immer nicht die Beweggründe/Hintergründe klar zu sein, worum es bei veganer "Fütterung" geht. Mäuse und Vögel sind natürliche Beute der Katzen, die ich ihnen auch nicht verwehre.
Deshalb noch mal ganz von vorne:
Katzen vegan zu ernähren ist eine Frage von Ethik und Moral.
Für käufliche Katzennahrung werden sogenannte "Nutztiere" gezüchtet, versklavt und getötet.
Diese Nutztiere – nicht weniger empfindsam als die bei uns lebenden Katzen – werden in Dosen oder als Snacks den vom Menschen zu Kuscheltieren erhobenen Mitgeschöpfen serviert.
Dies ist Ausdruck einer speziesistischen Einstellung: SpeziesistInnen schätzen Katzen in der Regel als Haus- und Kuscheltiere.
Die übrigen ermordeten Tiere, welche sie als Nahrung für Katzen missbrauchen, scheinen für diese Menschen nicht viel mehr als Rohstofflieferanten zu sein.
Dass sie hierfür leiden und sterben müssen, scheint nicht im Bewusstsein zu sein, wird ignoriert oder als unwichtig hingenommen.
Aufgrund der Artenzugehörigkeit werden hier also unterschiedliche moralische Maßstäbe angesetzt.
Ich hatte heute morgen schon auf den gestriger Filmbeitrag in Report Mainz, ARD hingewiesen:Tatort Wiesenhof: Tierqual in der Masthühnerhaltung.
http://www.tierschutzbund.de/3835.html
So etwas wird in Kauf genommen, damit unsere Kuscheltiere ihre Leckerlies bekommen.
(Quelle: Deutscher Tierschutzbund)
Für Menschen, die sich aus ethischen Gründen für ein veganes Leben entschieden haben, resultiert daraus die Notwendigkeit, die bei sich lebende Katzen ebenfalls vegan zu ernähren.
"Barfen", das Füttern von rohem Fleisch, wäre theoretisch die am ehesten an die natürliche heranreichende Ernährungsweise von Menschenhand. Praktisch gibt es jedoch einige Punkte, die zu bedenken sind:
1.) Katzen essen in der Natur ihre Beute frisch (noch warm). Erkaltete, gekühlte Leichenteile verderben schnell und enthalten Leichengifte.
2.) Katzen essen in der Natur ihre Beute mit Haut und Haaren, inklusive Magen. Ausgewählte Knochen und Fleischstücke können damit nicht gleichgesetzt werden und liefern keinesfalls die gleichen Nährwerte.
3.) Katzen essen in der Natur keine Kühe oder Schweine!
4.) das Fleisch ist teilweise extrem verseucht. Rohes Fleisch kann gefährliche Parasiten, Bakterien und Gifte enthalten.
5.) Auch Fleisch vom Metzger kann krankes und sogar tumoröses Gewebe enthalten.
6.) Durch den Verzehr von rohem Fleisch kann Toxoplasmose übertragen werden. Häufig wird diese Erkrankung nicht erkannt, weil sie sich ähnlich einer starken Lungenentzündung äußert.
7.) Über rohes Fleisch werden Bandwürmer wie der Echinococcus granulosus übertragen, denen Kühe als Zwischenwirte dienen. Sie können auch in rohem Fleisch weiterleben und sogar beim Menschen – dann über Kontakt mit der Katze – erhebliche Schäden verursachen.
8.) Auch für rohes Fleisch mussten empfindsame Lebewesen produziert und getötet werden. Für vegane Ernährung ist dies nicht nötig. Solange es eine Alternative gibt, ist die Tötung anderer Lebewesen nicht gerechtfertigt.